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Grüne und PDS gegen Sperrklausel

Bonn/Berlin (dpa/taz) - Der Bundesvorstand der Grünen und führende PDS-Politiker haben übereinstimmend die Ablehnung der geplanten Fünf-Prozent-Klausel bei den gesamtdeutschen Wahlen bekräftigt. Die PDS erwägt, sich auch auf das Bundesgebiet auszudehnen. Dies teilten am Dienstag die Grünen-VorstandssprecherInnen Christian Ströbele und Renate Damus nach einem Treffen mit dem PDS-Vorsitzenden Gregor Gysi und zwei weiteren PDS-Politikern mit. Die Grünen, die mit fünf Vorstandsmitgliedern dieses erste Gespräch einer Bundestagspartei mit der PDS bestritten, wollten nach ihren Worten zeigen, daß sie „die absurde Kontaktsperrepolitik“ gegenüber der PDS nicht mitmachten und die harte Auseinandersetzung mit ihr nicht scheuten.

Ströbele und Damus nannten als Gesprächsthemen „die verhängnisvolle Entwicklung des realen Sozialismus in der DDR und die Mitverantwortung der PDS dafür“, den Umgang mit dem Vermögen der Altparteien in der DDR und die Pläne der Parteien für die „überstürzt angesetzten gesamtdeutschen Wahlen“ im Dezember 1990. Bündnisse zwischen Grünen und PDS seien jedoch „nicht Gegenstand des Gesprächs“ gewesen.

Die PDS kündigte für den Fall, daß in zwei Wahlgebieten gewählt werde, eine Aufstellung ihrer Kandidaten allein in der DDR an. Werde jedoch vorher die Vereinigung vollzogen und in einem gemeinsamen Wahlgebiet mit einer Fünf-Prozent -Klausel gewählt, erwäge die PDS, auch im Bundesgebiet anzutreten.

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