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Großsporthallen im Fünferpack billiger

■ Betreiber für Olympiaarenen sowie für Deutschland- und Eissporthalle gesucht

Wer die drei neuen, als Olympiahallen geplanten Sportarenen einmal betreiben soll, ist weiterhin offen. Wie der Staatssekretär der Sportverwaltung, Klaus Löhe, gestern auf der Sitzung des Sportausschusses mitteilte, hätten sich zwar insgesamt 18 Bewerber für den Betrieb der Max-Schmeling-Halle, der Radsporthalle an der Landsberger Allee sowie der Schwimmhalle beworben. Über den Stand der Diskussion sowie den Namen der Bewerber wollte Löhe keine Auskunft geben. Es sei allerdings daran gedacht, verriet der Staatssekretär, auch die Deutschlandhalle sowie die Eissporthalle an der Jafféstraße in die Ausschreibung zu integrieren.

Löhe versicherte aber, daß an den geplanten Eröffnungsterminen von Dezember 1996 (Max- Schmeling-Halle) und Januar 1997 (Radsporthalle) festgehalten werde. Falls sich in den Verhandlungen mit den Bewerbern bis zur parlamentarischen Sommerpause keine Ergebnisse abzeichneten, will der Senat selbst in die Bresche springen, um die anvisierte Tanzturnier-Weltmeisterschaft, mit der die Schmeling-Halle im Dezember 1996 eröffnet werden soll, sicherzustellen. Die Eröffnungskosten der Max-Schmeling-Halle bezifferte Löhe auf 7,6 Millionen Mark, die jährlichen Betriebskosten auf 2,6 Millionen Mark. Weitaus teurer wird einen möglichen Betreiber der Betrieb der Radsporthalle kommen: Hier sind 4,8 Millionen Mark pro Jahr veranschlagt. Über den möglichen Bau von 2.000 Stellplätzen auf dem Gelände des Jahn- Sport-Parks konnte der Staatssekretär keine Auskunft geben (siehe auch taz vom Vortag).

Auch ein Vertreter der Olympia-Sportstättenbauten OSB als Bauherr der Hallen sprach lediglich davon, daß man zwei mögliche Standorte für ein Parkhaus reserviert habe. Kritiker des Stellplatzprojekts fürchten, daß mit dem Parkhaus ein Pächter geködert werden soll.

Unterdessen sprach sich der Sportausschuß mit der Mehrheit der CDU- und SPD-Abgeordneten gegen einen Antrag der PDS aus, einen Baustopp für die Schwimmhalle zu verhängen. PDS und Bündnisgrüne hatten sich in der Vergangenheit für einen Baustopp ausgesprochen. Es könne nicht angehen, hieß es, daß mehrere öffentliche Bäder nicht eröffnet werden könnten, während der Weiterbau der Schwimmhalle über 100 Millionen Mark kosten würde.

Ein weiterer Tagesordnungspunkt auf der Ausschußsitzung war die Situation der öffentlichen Hallen- und Schwimmbäder. Hier sollte die Sportsenatorin Ingrid Stahmer (SPD) Rede und Antwort stehen. Bis Redaktionsschluß war die Senatorin allerdings noch nicht bei der Ausschußsitzung eingetroffen. Uwe Rada

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