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Großspende von der Jurasoft AGViel Geld für die Piratenpartei

Die Piratenpartei bahnt sich den Weg ins politische Alltagsgeschehen. Nun hat die Partei die erste Firmengroßspende ihrer Geschichte bekommen.

Mit der Großspende kann die Piratenpartei auch mehr Geld in die Wahlkampfplakatierung für die Berlinwahl stecken. Bild: dpa

BERLIN dapd/dpa | Die Piratenpartei hat 20.000 Euro als Spende des IT-Unternehmens Jurasoft AG und damit die erste Firmengroßspende in ihrer Geschichte erhalten. Bundesschatzmeister René Brosig sagte dem Spiegel, das sei der Beleg, "dass neben unseren Mitgliedern und Sympathisanten auch immer mehr Unternehmen die Ziele der Piratenpartei unterstützen".

Bei der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus am kommenden Sonntag könnte der Piratenpartei erstmals der Einzug in ein Landesparlament gelingen. In einer Umfrage von Infratest dimap erreichte sie vergangene Woche 6,5 Prozent der Wählerstimmen.

Bei ihrer ersten Teilnahme an Kommunalwahlen in Niedersachsen hat die Piratenpartei 18 Sitze in den Landkreisen und kreisfreien Städten gewonnen. Am besten schnitt die Partei nach Angaben der Landeswahlleitung in der Stadt Delmenhorst mit 4,8 Prozent ab.

Dort sicherten sich die Piraten wie auch in Wolfsburg, Braunschweig und in der Region Hannover zwei Sitze. Die Zahl aller Mandate - von den Kreistagen bis zu den Gemeinderäten - bezifferte die Partei auf 58. Landesweit errangen die Piraten 1,0 Prozent aller Stimmen.

Die Piratenpartei gibt es seit 2006 - ursprünglich ging es den Piraten vor allem um den freien Austausch von Wissen im Internet. Mittlerweile engagiert sich die Partei auch für Themen wie ein garantiertes Grundeinkommen, für Bildung und den öffentlichen Nahverkehr.

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7 Kommentare

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  • WD
    W. dahlke

    Die Berliner Piraten sprechen mit ihrem Bedingungslosen Grundeinkommen (das man in einem Bundesland alleine sowieso nicht einführen könnte) möglicherweise auch viele Leser gerade dieser Zeitung an.

    Aber ich warne davor, dieser Apfel ist vergiftet! Wenn man für ein BGE ist und das natürlich irgendwie finanzieren will, muss man an die Reste der Arbeistlosenversicherung und der umlagefinazierten Rente ran. Man muss also im Kampf für ein BGE dagegen argumentieren, dass Arbeitnehmer mit ihren Beiträgen ein Recht auf Arbeitslosengeld und Rente erworben haben. Wenn man also das Ziel BGE nicht erreicht oder sehr lange dafür braucht, und das ist sehr wahrscheinlich, hat man nur denen geholfen, die das Sozialssstem noch weiter kaputt machen wollen.

    Ich unterstelle den Berliner Piraten keine böse Absicht. Ab er gefährliche politische Unerfahrenheit,

  • MM
    Meinzel Mann

    Also vielleicht doch besser ÖDP wählen, die nehmen nur Spenden von natürlichen Personen...

  • KP
    Käufliche Piraten

    Eine Partei, deren Mitglieder käuflich sind, wähle ich nicht.

    Außerdem sind mir die Berliner Piraten und die Piratin zu grün hinter den Ohren, keine Erfahrung im Beruf, keine Arbeitserfahrung, keine Gewerkschaftserfahrung, keine ..., keine ... und nochmals keine ...

    Die Berliner Piraten zum Beispiel - Trittbrettfahrer in der Geschichte der BRD.

    Dann besser ungültig oder ganz links wählen.

  • K
    Kine

    Hallo,

     

    die Zahlen bzgl. der Kommunalwahl in Niedersachsen sind falsch! Die Piraten haben dort über 55 Mandate erhalten. In mehr als 8 Städten/Gemeinden ziehen sie in Fraktionsstärke in die Räte.

     

    Gruß

    Kine

  • C
    Cathrin

    Hallo,

     

    nun werden also auch käuflich.

    Mal sehen wie lange es braucht um deren Profil zu verändern.

  • C
    cmr

    Im Verhältnis zu den Firmengroßspenden, die andere Parteien bekommen, sind 20.000 Euro doch Peanuts.

  • R
    rico

    eine bundesweite werbeanzeige kostet in der gedruckten taz zwischen 8.000 und 12.000 euro (halbe seite). in anderen tageszeitungen liegen die preise teilweise sehr viel höher. wenn nun fast alle - von welt bis taz - über die (bisher) unbekannte jurasoft berichten, haben sich die 20.000 euro mehr als gelohnt.