: Großfeuer auf Frost-Schiff
■ 350 Feuerwehrleute in Cuxhaven im Einsatz / Rauchwolken in der Stadt
Bei einem Schiffsbrand ist am Samstag in Cuxhaven das Fangfabrikschiff „Mond“ ein Raub der Flammen geworden. Es wird befürchtet, daß die schwimmende Fischfabrik durch das im Schiffsrumpf wütende Feuer einen Totalschaden erlitt, erste Schätzungen gehen von 20 Millionen Mark Schaden aus. Drei Feuerwehrleute erlitten bei den Löscharbeiten, die von der starken Hitze erschwert wurden, Verletzungen.
Mehr als 350 Feuerwehrleute aus Cuxhaven, Bremerhaven und Katastropheneinsatzkräfte waren über 20 Stunden lang im Einsatz, um das Flammeninferno im Inneren des rund 100 Meter langen Vollfrosters unter Kontrolle zu bringen. Die vor 18 Jahren in Dienst gestellte „Mond“ gehört zur Fangflotte der „Deutschen Fisch-Fang-Union“ (DFFU) und befand sich zur routinemäßigen Jahresüberholung im Schwimmdock der „Mützelfeldt-Werft“.
Nach Angaben der Einsatzleitung war der Brandausbruch am Samstag morgen gegen 7.00 Uhr von einem Wachmann auf dem Achterdeck im Bereich der Fischverarbeitungsräume festgestellt worden. Die Flammen hätten sich dann trotz der einsetzenden Bekämpfung schnell über das ganze Schiff ausgebreitet. Bis zu 1.000 Grad heiße Dämpfe und eine extreme Rauchentwicklung behinderten die Löschmannschaften.
Der Wind trieb die Rauchwolken aus dem Hafenbereich in die Cuxhavener Innenstadt, so daß die Bevölkerung aufgefordert werden mußte, die Fenster zu schließen. Hochseeschlepper und das Ölbekämpfungsschiff „Scharhörn“ der Schiffahrtspolizei des Bundes sowie ein Seenotrettungskreuzer kühlten den Schiffsrumpf mit Löschkanonen und Schaumlöschmitteln von außen. Erst am Sonntag morgen gegen 4.00 Uhr konnte „Feuer aus“ gemeldet werden.
Zur Feststellung der Brandursache nahmen Experten der Kripo die Ermittlungen auf. Ein Sprecher der DFFU-Reedereileitung kündigte an, daß als Folge des Großbrandes für 90 Mitarbeiter Kurzarbeit angemeldet werden müsse. dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen