piwik no script img

Griefahn soll bleiben

■ Schröder will Griefahn bei sich behalten

Hannover In der „Familienfilz-Affäre“ hat sich Ministerpräsident Schröder erneut vor seine umstrittene Umweltministerin Monika Griefahn gestellt. Nach seiner Vernehmung im Untersuchungsausschuß sagte er: „Mein bisheriger Eindruck ist, daß die Vorwürfe, die man Frau Griefahn macht, unberechtigt sind.“ In zwei Punkten ging Schröder allerdings vorsichtig auf Distanz. Einen „Grenzfall“ sah er darin, daß Griefahn ein Abfallkonzept ihres Mannes Michael Braungart an den Karstadt-Konzern geschickt hat. „Wenn sie mich gefragt hätte, hätte ich ihr den Rat erteilt, das besser zu lassen.“

Einen eventuellen Wechsel in die Bundespolitik möchte Schröder seiner Umweltministerin aber nicht erleichtern. Seiner Ansicht nach sollte Ex-IG-Chemie-Chef Hermann Rappe seinen Wahlkreis Hildesheim nicht an Griefahn abgeben. dpa

Griefahn selbst hatte in der Vergangenheit angegeben, sich nach Ende ihrer Amtsperiode 1998 einen Wechsel in die Bundespolitik vorstellen zu können. Sie ist Mitglied der Hildesheimer SPD. 1992 war sie in die Partei eingetreten. Rappe hat bereits angekündigt, sich nicht erneut um ein Bundestagsmandat bewerben zu wollen.

Griefahn werden SPD-intern nur geringe Chancen auf eine Bestätigung als Umweltministerin nach der Landtagswahl 1998 eingeräumt. Die Sozialdemokraten gehen davon aus, nicht wieder die absolute Mehrheit an Landtagsmandaten gewinnen zu können. Als Koalitionspartner käme dann Bündnis 90/Die Grünen in Frage. Die Grünen würden allerdings aller Wahrscheinlichkeit nach eine Umweltministerin Griefahn nicht akzeptieren. dpa/lni hb ba

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen