TRANSPLANTATIONEN : Grenzüberschreitende Organspenden
STRASSBURG | In der EU wird die Organspende vereinfacht. Das Parlament in Straßburg verabschiedete diese Woche eine erste Richtlinie, die den Austausch von Organen unter den Mitgliedstaaten ermöglichen wird. Es sollen ein Netz von Beschaffungsorganisationen und Transplantationszentren gegründet und einheitliche Qualitäts- und Sicherheitsstandards eingeführt werden. Mit der Richtlinie wird zugleich der Kampf gegen den illegalen Organhandel verstärkt Verankert ist in der Richtlinie zudem, dass Organspenden „freiwillig und unentgeltlich“ sein müssen. Dies soll sicherstellen, dass nicht der Meistbietende versorgt wird, sondern derjenige, der das Organ am dringendsten benötigt. Außerdem schreibt die Richtlinie die Rückverfolgbarkeit der gespendeten Organe vor. In einem zusammen mit der Richtlinie verabschiedeten Aktionsplan werden die Mitgliedstaaten aufgefordert, in jedem Krankenhaus „Koordinatoren“ für Organspenden zu benennen. Die meisten Spenderorgane gehen in der EU verloren, weil Ärzte – etwa auf Intensivstationen – keine Zeit haben, sich darum zu kümmern, sagte der Mediziner und Europaabgeordnete der CDU, Peter Liese. (apn)