: Grausames Verbrechen ungeklärt
■ Brandanschlag auf Bremerin vor einem Jahr: nur Spekulationen
Eines der grausamsten Verbrechen der Bremer Nachkriegszeit ist auch nach einem Jahr noch nicht aufgeklärt. In der Nacht zum 2. August 1993 überschüttete ein Unbekannter eine 24jährige Frau mit Benzin und zündete sie an. Sie starb an den Folgen der schweren Verbrennungen. Die Hintergründe der Tat liegen im Dunkeln. Bislang kursieren nur Spekulationen. Von Eifersucht oder der Rache eines Erpressers ist die Rede. Die Polizei schließt auch nicht aus, daß die Frau nur entstellt werden sollte. Dies könnte auf Verbindungen zur Rauschgiftszene hindeuten.
Das Verbrechen hatte wegen der besonderen Kaltblütigkeit des Täters über Bremen hinaus Entsetzen ausgelöst. Der Mann hatte vor der Wohnung des Opfers gewartet und die junge Frau mit einem benzingefüllten Zehn-Liter-Eimer überschüttet. Nachbarn hörten die Schreie der wegrennenden Frau. Der Täter holte sie jedoch ein und setzte sie vermutlich mit einem Feuerzeug in Brand.
Zeugen hatten anschließend den Maskierten verfolgt. Der Mann zog jedoch wortlos eine Schußwaffe, bedrohte die Verfolger und verschwand in der Dunkelheit. Zurück blieben lediglich der Benzin-Eimer und zwei blaue Gummihandschuhe. Hinweise blieben aus, obwohl eine Belohnung von 10 000 Mark ausgesetzt wurde. Ein früherer Freund der Frau mußte nach seiner vorläufigen Festnahme wieder freigelassen werden. dpa
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