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Grass und Israel„Widerrufen werde ich auf keinen Fall“

Im Fernsehen hat Günter Grass seine Kritik an Israel noch einmal bekräftigt. Er meint: „Ich werde hier an den Pranger gestellt“. Der Streit um die Aussagen des Schriftstellers hält an.

Gestenreich: Günter Grass. Bild: dapd

BERLIN/JERUSALEM dapd | Literaturnobelpreisträger Günter Grass fühlt sich von den Kritikern seines politischen Gedichts über Israel missverstanden und an den Pranger gestellt. Den Vorwurf des Antisemitismus wies er als „verletzende Gehässigkeit ohnegleichen“ zurück.

Einen Tag nach Veröffentlichung des Gedichts „Was gesagt werden muss“ bekräftigte der deutsche Schriftsteller in diversen Fernsehsendungen seine Kritik an Israel: „Widerrufen werde ich auf keinen Fall.“

In seinem Gedicht „Was gesagt werden muss“ wirft Grass der "Atommacht Israel" vor, mit seiner Iran-Politik den Weltfrieden zu gefährden. Zudem kritisiert er die deutsche Haltung in der Frage und prangert U-Boot-Lieferungen an Israel an. Der 84-Jährige entfachte mit seinem am Mittwoch in drei Zeitungen veröffentlichten Werk eine heftige politische Debatte im In- und Ausland. „Ich werde hier an den Pranger gestellt“, sagte Grass am Donnerstag.

Wer seinen Text genau lese, der „erkennt meine Sorge um die Zukunft dieses Landes, das eine Existenzberechtigung hat“, nahm der Schriftsteller in einem Interview mit dem Fernsehsender 3sat zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen Stellung. Es helfe jedoch Israel „überhaupt nicht“, bestimmte Themen zu tabuisieren. Die Lieferung eines sechsten deutschen U-Bootes an das Land sei nun einmal „eine falsche Form der Wiedergutmachung“.

Netanjahu empört

Zum Thema Siedlungsbau sagte Grass in den „ARD-Tagesthemen“: „Es darf nicht nur kritisiert, es muss kritisiert werden, wenn man es gut meint mit Israel - und das tue ich.“ „Die Lieferung von deutscher Seite eines sechsten U-Bootes, das in der Lage ist, Mittelstreckenraketen unter Umständen auch mit atomaren Sprengköpfen abzufeuern...und das Auftreten der derzeitigen israelischen Regierung, die dauernd mit einem Präventivschlag (gegen den Iran) droht“, habe ihn zu der Veröffentlichung veranlasst.

Im Norddeutschen Rundfunk sagte Grass, es stehe „eine gewisse Gleichschaltung der Meinung im Vordergrund“. Niemand setze sich mit dem Inhalt des Gedichts auseinander.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu reagierte empört auf Grass' Kritik an Israel. „Die schändliche moralische Gleichstellung Israels mit dem Iran - einem Regime, das den Holocaust leugnet und mit der Vernichtung Israels droht - sagt wenig über Israel, aber viel über Herrn Grass aus“, erklärte Netanjahu am Donnerstag.

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, fragte in einem Gastbeitrag für Handelsblatt Online: „Wer antisemitisch agitiert, wer judenfeindlich argumentiert, wer antisemitische Klischees zuhauf verwendet - was wäre der denn anderes als ein Antisemit?“ Grass' Gedicht sei ein Pamphlet von Hass und Hetze. „Günter Grass hat zwar die Waffen-SS verlassen. Aber offenbar hat die Judenfeindschaft der Waffen-SS Günter Grass doch niemals verlassen“, schrieb Graumann.

Auch der israelische Historiker Tom Segev kritisierte den Dichter scharf. Er habe den Eindruck, dass Grass vor allem von seinem eigenen langen Schweigen über seine Vergangenheit bei der Waffen-SS getrieben sei, sagte Segev zu Spiegel Online. Zudem verdrehe Grass die Tatsachen. „Der Unterschied ist, dass Israel im Gegensatz zu Iran noch niemals erklärt hat, dass es irgendein Land von der Weltkarte streichen will“, sagte Segev in Anspielung auf Aussagen des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad.

Ex-Staatsministerin Müller attackiert den Schriftsteller

Der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rolf Mützenich, warf Grass Einseitigkeit vor. „In dem Text geht die Gefahr ausschließlich von der Atommacht Israel aus“, sagte Mützenich dem Kölner Stadt-Anzeiger. Die Gefahren, denen sich der jüdische Staat gegenübersehe, würden hingegen verschwiegen. Vor dem Vorwurf des Antisemitismus nahm der SPD-Politiker Grass aber in Schutz.

Die frühere Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Kerstin Müller, verteidigte die israelische Haltung. Die Planungen zum iranischen Atomwaffenprogramm seien höchst alarmierend. „Es ist verständlich, dass man sich in Israel angesichts der antisemitischen Rhetorik Ahmadinedschads große Sorgen macht“, sagte die Grünen-Politikerin.

Unterstützung erhielt Grass indes aus der Kulturszene. „Man muss ein klares Wort sagen dürfen, ohne als Israel-Feind denunziert zu werden“, sagte der Präsident der Akademie der Künste in Berlin, Klaus Staeck, der Mitteldeutschen Zeitung. Die „reflexhaften Verurteilungen als Antisemit“ empfinde er als nicht angemessen.

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68 Kommentare

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  • T
    toddi

    @ von Brandeis ja Sie haben Recht U-Boote sind (waren) Zweitschlagwaffen - wenn man davon ausgeht das es sich um strategische Nuklearwaffen handelt. Das rührt unter anderem daher, da die Strategischen Raketen große Zieltoleranzen aufweisen, daher sind sie entweder mit extrem leistungsstarken Sprengköpfen bzw. Mehrfachsprengköpfen ausgestattet. U- boote mit Torpedorohren von über 60 cm sind aber in der Lage taktische (nukleare) Marschflugkörper zu verschießen.

    Diese wiederum weisen eine hohe Präzision, eine relative geringe Sprengkraft und hohe Überlebensfähigkeit (gegen veraltete Luftabwehrsysteme) auf. Derartige Szenarios wurden bereits beim Erstschlag der USNATO in Irak und Libyen verwendet.

    Also handelt es sich bei diesen (speziellen) U- Booten nicht zwingend um Defensiv- oder "Zweitschlagwaffen" sondern könnten bei einem Erstschlag, (auch mit taktischen Nuklearwaffen) sehr wohl mit einiger Aussicht auf Erfolg, gegen Schwachstellen von Bunkersystemen wie Eingängen und Belüftungsanlagen eingesetzt werden.

    Und so hat G.G. Recht wenn er sagt Israel bedroht den Weltfrieden und strebt (wenn auch als "Kollateralschaden" die Vernichtung von großen Teilen des persischen Volkes an. Im Grunde ist die Hoffnung Israels auf einer nicht eskalierenden Lage (und damit nicht der massiven Bedrohung des Weltfriedens) mit der Erpressung des Irans verbunden, so wie bereits im Irak und Syrien einen Präventivangriff auf die Atomindustrie (militärisch) unbeantwortet zu lassen.

    Da in einem solchen Falle, die wiederum von Israel erpresste USA sich massiv in den Konflikt einschalten würde - müssten viele unschuldige Iraner sterben.

    Iran würde Operativ gezwungen US Stützpunkte in der Region anzugreifen. Damit wäre die Souveränität der beherbergenden Staaten verletzt - ein militärischer Großkonflikt. Außerdem würde Israel aus dem Libanon und mutmaßlich Ägypten massive "Probleme" kriegen (vorstellbar wären Kommandooperationen auf die Luftabwehr- oder Nuklearkomponente). Syrien (ja u.a. deswegen läuft der "Regimechange" dort) würde den Libanesen Hinterland sein. Auf der anderen Seite würde Georgien passiv oder aktiv nicht tatenlos bleiben (es gibt keine bessere Chance sich den Amis zu empfehlen) , Aserbaidschan hat Geheimabkommen mit Israel,einige Kaspi-anrainer sähen die Chance gekommen ihre dreckige Wäsche zu waschen. u.s.w.. der Konflikt würde damit direkt Russland tangieren - wie die und China sich verhalten werden ist völlig unklar und kann eine Eigendynamik entwickeln. Ja, der Weltfrieden hängt an einem seidenen Faden - Israel erpresst die Welt in der Hoffnung die Iraner werden stillhalten - nur wird eine der ältesten Kulturen nach der Israelische Pfeife tanzen? - Grass hat Recht ...

  • R
    R.J

    An den Taten sollt ihr sie erkennen.

    Man wird sehen, was die Bundesregierung nun tatsächlich macht. Wird sie im Nahen-Osten eine Friedenspolitik betreiben und eine atomwaffenfreie Zone anstreben.

     

    Die Veröffentlichung der Ausschreibung von neuen Wohneinheiten für „jüdische“ Siedler in Ostjerusalem wurde gemeldet oder dass Ansinnen, weitere, selbst nach israelischen Besatzerrecht illegale Siedlungen nun doch die „Weihen“ der rechtlichen Anerkennung zu geben. Was machen die Strategen, die gegen Grass auftreten mit diesen Meldungen?

     

    Das Übliche nämlich nichts?

    Robbe, Mißfelder, Beck, Müller, Gröhe und wie die alle heißen,

    was werden sie machen?

  • T
    Thomas

    @Thomas Hemberger

    dem kann ich nur zustimmen! Die letzten Jahre haben es (für mich) ans Licht gebracht, wie pervertiert "linkes" Gedankengut geworden ist...

     

    Das Problem bei Grass´Gedicht ist ja nicht die (berechtigt oder nicht) Kritik an der israelischen Politik, sonder wie populistisch er sie verkleidet hat: Wie seinerzeit Sarazin stellt er sich schon mit dem Titel und im Verlauf des "Gedichtes" als "Tabu-Brecher" hin, der ausspricht, was man ja angeblich nicht sagen dürfe. Das ist natürlich Unsinn, zumal sowohl in Israel selbst als auch anderswo über das Thema "Präventivschlag gegen den Iran" sehr kontrovers diskutiert wird. Genau diese herbeihaluzinierte "Verfolgung der Meinungsfreiheit" durch die "Holocaust-Keule" (Walser) kennzeichnet Grass (und auch Sarazin) als nicht so frei von antisemitschen Klischees (denn nichts anderes ist diese Vorstellung) wie sie es gerne hätten. Inhaltlich kann er ja gerne zur Diskussion beitragen, aber dann auch mit Sinn und Verstand und beiden mangelt es in Grass´Gedicht. Weder droht die israelische Regierung mit einer "Auslöschung" des iranischen Volkes noch schenkt Grass den seit Jahren anhaltenden, feindlichen Äußerungen Achmadinejads Aufmerksamkeit, nein, er tut sie als reines Geplänkel ab. (Der vielzitierte Übersetzungsfehler, der Ahmadinejad fälschlicherweise bezichtigte,Israel auslöschen wollen, fällt als Gegenargument gar nicht ins Gewicht, da Ahmadinejad alle Nase lang den Holocaust leugnet und Israel droht und diese Übersetzungen stimmen und entlarven ihn)...Sein Gedicht ist einfach einseitig. Punkt. Was will uns Grass also sagen? Er ist um den Weltfrieden besorgt? Huch, sind wir das nicht alle? Sein Beitrag hat jedenfalls niemanden geholfen, denn dafür ist es nicht konstruktiv genug, zu einseitig, hier und da mit Klischees beladen und von einer Analyse dieses schwierigen Problems weit entfernt...Literarisch ist das Gedicht zudem ein Witz. Aber wie schon Walser und Sarazin vor ihm hat er es geschafft, irgendwie die Sympathien der Leute zu erreichen, die nämlich auch irgendwie das Gefühl haben, sie hätten einen Maulkorb um, selbst wenn sie am Stammtisch sitzen. Liest man so die Leserkommentare in verschiedenen Zeitungen durch, dann bekommt Grass viel Beifall genau aus diesem Grund. Dahinter kann man schon den kollektiven Wahn entdecken: wir armen, armen Deutschen, die wir auf Grund unserer Geschichte noch nicht mal Kritik üben dürfen, wir armen Opfer! Aber es ist genau andersherum: Nicht die Kritik an der israelischen Regierung ist antisemitsich, sondern der Wahn von einer "jüdischen Lobby" den Mund verboten zu bekommen. Und mit diesem Unterton klingt Grass (äußerst schwach formulierte) Kritik´dann einfach nur noch populistisch, und je nach dem wie ernst er es mit der "Gleichschaltung" der Medien und der dahinter zu vermutenden "Verschwörung des internationalen Judentums" (denn wie meint er das denn sonst?) nimmt, dann ist das ganze Gebaren im und um das "Gedicht" auch anisemitsch zu nennen.

    ...und dann spricht Grass schon nach einem Tag von einer "Kampagne" gegen ihn. Das sagt doch schon alles. Wer so lauthals und kopflos rausposaunt, muss auch mit Kritik an seinem Werk umgehen können, aber es passt genau in das Bild des "die Wahrheit verkündenden Verfolgten", dass er von einer "Kampagne" gegen ihn spricht, dass die Medien "gleichgeschaltet" seien (als lebten wir noch im NS!)...durch seine Wortwahl und seine Paranoia entlarvt Grass sich doch selbst. Für einigermaßen intelligente und aufmerksame Menschen ist dieses Vorgehen sowas von durchschaubar, dass er sich doch nicht wundern muss, wenn ihm so ein plumpes Vorgehen um die Ohren gehauen wird. Und zwar zu Recht.

  • I
    I.Q

    Hab ich schon mal einen Kommentar on Thomas Hemmberger zu Syrien gelesen?

    Ich hingegen habe dort schon geschrieben, jetzt aber geht es nicht um Syrien, sondern um die Verlogenheit in Deutschland, die auch nicht von den 68er aufgebrochen bzw. beseiigt werden konnte und sich in einer miesen Unterstützung für den Kolonistenstaat äußert.

     

    Aufgrund seiner Mitgliedschaft in der UN besitzt der Staat Israel nicht nur ein völkerrechtliches Existenzrecht, sondern auch Pflichten. Die fordern nicht nur keinen Angriffskrieg zu starten, sondern auch – nach UN-Resolution und Auflagen für die Mitgliedschaft Israels – die vertriebenen Palästinenser rückkehren zu lassen.

  • M
    Maria

    Im Herbst 2010 bei bei der Schlichtung zu Stuttgart 21, die von Heiner Geißler geleitet wurde und zu einer Befriedung in der Stadt nach dem Wasserwerfereinsatz im Schlossgarten führen sollte, gingen an einem Tag die Wogen hoch und es war schwierig. Da fragte Heiner Geißler: Wollt ihr hier den totalen Krieg? Diese Frage war absolut passend zur Situation.

     

    ZWEI Tage später hat jemand von der Presse diesen Satz aufgegriffen. Dann ging es los. Geißler wurde fertiggemacht. In einem Radio-Interview im Deutschlandfunk wurde er in unerträglicherweise wie ein Volldepp runtergeputzt und verhöht vom Radioreporter. Der ganze Blätterwald hatte wieder sein Lieblingsfressen.

     

    Jeden geschlagenen Tag gibt es einen Grund für Schuld und Sühne.

     

    Aktuell heute in der Stuttgarter Zeitung. Der VfB hat seine Vereinsgeschichte im 3. Reich noch nicht angemessen aufgearbeitet.

     

    http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.der-vfb-und-die-nazi-zeit-trikot-mit-braunen-flecken.84153fb9-4ae4-48c4-8741-1051a4d9eddd.html

     

    Dazu bester Kommentar:

    "Ich wundere mich, dass der VfB Stuttgart 1893 e.V. überhaupt noch existieren darf und VfB vor allem noch ausgesprochen werden darf. Was sollen wir tun? Keine Dauerkarten mehr kaufen, überhaupt zu keinem Spiel mehr gehen, nicht mehr Fan sein - bis der VfB jedem Haushalt in Deutschland eine Schuld- und Sühne-Broschüre geschickt hat und dann abstimmen lässt, ob die Aufarbeitung genügt? Wenigstens kann man dem VfB nicht Türkenfeindlichkeit vorwerfen, da GAZI ja der Hauptsponsor ist. Welch ein Glück und welche Weitsicht des Vereins."

  • TH
    Thomas Hemberger

    Habe mir gerade die Kommentarspalten zu den jüngsten taz-Artikeln über die massenmörderische Schlächterei in Syrien angeschaut.

     

    Dort herrscht gähnende Leere.

     

    Irgendwie sehr bezeichnend, für die hier in Deutschland -und auch in den Kommentarspalten der taz- vorherrschende extrem selektiv und obsessiv ausschließlich auf Israel (bzw. auf ein irreales Zerrbild von Israel) fokussierte Wahrnehmung des Nahen Ostens.

     

    Der Genozid am eigenen Volk, der seit einigen Monaten vom syrischen Assad-Regime betrieben wird, stößt hier bestenfalls auf völliges Desinteresse und auf totale Gleichgültigkeit, denn der jüdische Staat Israel ist dort ja nicht involviert.

     

    Ach Grass schert sich nicht um die drohende Internationalisierung der massenmörderischen Schlächterei in Syrien, ebensowenig wie sich die Ostermarschierer darum scheren.

     

    Wer in Nahost nicht in dem einen Konflikt um das Existenzrecht Israels gewaltsam zu Tode kommt (also etwa 99,9 Prozent aller Opfer von politisch-ideologisch motivierter Gewalt in Nahost), der existiert für unsere selbsternannten scheinheiligen Moralapostel und Pseudopazifisten a la Grass ganz einfach überhaupt nicht!

     

    Wer oder was nicht ins ressentimentdurchtränkte Zerrbild von Israel und vom Nahen Osten passt, wird von unseren supertollen Pseudopazifisten entweder ausgeblendet und mit Nichtzurkenntnisnahme bestraft, oder ins eigene paranoide Weltverschwörungsdenken uminterpretierend eingepasst, (dann natürlich zugunsten der massenmordenden nahöstlichen Despoten und ihrer Schergen von Hisbolla, Pasdaran, Islamic Jihad und Co.) ...

  • P
    @polyphem

    Chapeau!

  • TS
    Thomas Schmidt

    Wenn die taz nicht einverstanden ist mit Günter Grass Ansichten über israelische Kriegsdrohungen dann sollte sie einfach selber dazu recherchieren. Vielleicht kommt sie dann zum selben Ergebnis wie er.

    Die Freunde der israelischen Regierung wie Frau Susanne Knaul berufen sich in diesem Zusammenhang gerne auf Tom Segev und unterschlagen dann was er tatsächlich gesagt in der Hareetz gesagt hat:

    "One of the parties to the debate in Israel is former Mossad chief Meir Dagan, who shares Grass' view that Iran should not be bombed. Dagan broke the security official's proverbial vow of silence and hasn't stopped talking. He should be closely listened to because few people know more about Iran than he does."

    und

    "You've written a rather pathetic poem, but you're not anti-Semitic. You're not even anti-Israel; in any event, not more than Dagan is."

     

    Vielleicht sollten einige taz SchreiberInnen einen Englischkurz besuchen.

  • HN
    hedi nestele

    es ist die aufgabe von intellektuellen, schriftstellern, künstlern und prominenten, auszusprechen was gesagt werden muß. das kann wohl nicht sein, daß man sofort - und sei etwas noch so wahr - als nazi beschimpft wird.

    danke, günther grass. laß uns noch ein ganz klein bißchen zeit, dann machen wir ALLE den mund auf und sagen, was gesagt werden muß !

  • B
    Brandeis

    Also die Sache mit den U-Booten verstehe ich nicht. Jeder der auch nur den Hauch einer Ahnung von nulearer Kriegsfuehrung hat, weiss doch, dass U-Boote keine Erst- sondern Gegenschlagwaffe sind. Der Grund ist, dass der Gegner nie sicher sein kann, alle U-Boote bei seinem Erstschlag erwischt zu haben. U-Boote dienen daher der Abschreckung und es ist Israels gutes Recht sich durch Abschreckung zu verteidigen.

  • RF
    Reinhard Faudt

    Seit Jahren empfinde ich die Scheinheiligkeit der Debatte um die Außenpolitik der israelischen Regierungen gegenüber den Palästinensern wie gegenüber dem Iran: Immer gelte es, die besondere Verbundenheit der Deutschen mit dem israelischen Volk zu beachten und daher in der Kritik an der Regierung Zurückhaltung zu zeigen, sonst droht die Keule "Antisemitismus". Darf aber die Regierung in einer Demokratie nicht kritisiert werden? Grass hat nichts geschrieben, was nicht ähnlich auch schon von der irsraelischen Friedensbewegung und zum Teil viel radikaler gesagt wurde. Ein Präventivkrieg gegen den Iran ist auch durch die verbalen Aggressionen des iranischen "Maulhelden" nicht zu rechtfertigen. Er kostet sicher zigtausende unschuldige Menschen das Leben und stürzt die ganze Region und vielleicht die ganze Welt in einen Krieg. Und was nun die Gefährlichkeit des iranischen "Maulhelden" angeht, so erinnere man sich der Gefährlichkeit Saddam Husseins vor dem Irak-Krieg. Der galt auch als Gefährder des Weltfriedens mit seinen Massenvernichtungswaffen - was maßlos aufgeblasen war. Israel verfügt über hunderte von Sprengköpfen, der Iran will die Atomwaffe entwickeln, aber wer glaubt denn an die Absicht der iranischen Mullahs kollektiven Selbstmord zu begehen?

    Grass' Reflexion sollte nicht nach lyrischen Merkmalen begriffen werden: Alle, die das Gedicht so heftig kritisieren, beachten nicht, dass es ein eigenes Genre der politischen Lyrik gibt. Hier hat jemand seine Gedanken sehr bewusst sprachlich "verdichtet" ohne die kritische Aussage kunstreich verstecken zu wollen.

  • P
    polyphem

    "Ostergang"

     

    Ein Ostermarsch ist nicht mein Ding,

    weshalb ich nur spazieren ging.

    Marschieren muss das Militär,

    der Pazifist wünscht etwas mehr:

     

    Mit wenig Tinte noch im Fass

    schrieb jetzt der Dichter Günter Grass.

    Für Kritiker ein schöner Fraß,

    bei dem sie sich nicht lange weilen.

    Sie merken an:

    „Er bricht die Zeilen

    um an jedem Tag

    und jeder Stelle,

    wie er mag!“

     

    Viel Schreiber wünschen ihn zur Hölle

    oder dass er als Geselle

    der boetischen Fraktion

    die Klappe hält. Ein rauer Ton

    schrillt durch den deutschen Blätterwald

    und manche wichtige Gestalt

    schreibt Zeilen voller Wortgewalt.

     

    Was immer die Experten sagen,

    als schlichter Geist hab ich noch Fragen.

    Sind U-Bote nur Zweitschlagwaffen,

    sind Dichter denn nur eitle Affen,

    wenn sie die Angst in Wort kleiden?

    Sie wollen doch nur Krieg vermeiden.

     

    Was heute fehlt sind Diplomaten,

    die mit Worten statt mit Taten

    bei dem Ausgleich von Intressen

    mit Noten ihre Künste messen.

    Die den Clausewitz verlachen,

    und es endlich besser machen

    als die Herren Generäle,

    die im Hintergrund Befehle

    schreiben oder nur diktieren,

    und den Überblick verlieren

    wenn sie ihre Opfer zählen

    und sich niemals selber quälen.

  • M
    Merkwürdig

    Wir laufen immer blind auf eine Katastrophe zu, sei es durch Öl- und Gasbohrungen, Regenwaldabholzungen, Atomkraftwerke und zuletzt auf einen Krieg, der das Ausmass eines 3. Weltkrieges haben kann. Wenn die Katastrophe da ist, dann schreibt die Presse darüber eine Woche lang und hat dann hohe Auflagezahlen. Prima für die Presse, schlecht für die vielen Toten bei Mensch und Tier, den vielen Heimatlosen, den Verletzten, den Missgebildeten späterer Generationen .. Was muss noch alles passieren nach Fushischima, dass keine Atomkraftwerke mehr gebaut werden. Es scheint mir, man regt sich mehr über Kritiker all dieser Misstände, als über die Verursacher all dieser Greuel auf. Wie laut ist der Aufschrei über die deutschen Behörden, die Neonazis schützen und deren Morde vertuschen im Vergleich zu dem Aufschrei gegenüber Günter Grass' Gedicht.

  • TK
    Tadeusz Kantor

    das böse ist überall, auch in israel.

  • MG
    Mitläufer gab es immer

    achte auf das jeweilige Datum:

     

    „Iran hat die Atombombe“ (Focus 25.01.1993)

     

    „… werden nun die Entwicklung einer eigenen Atombombe vorangetrieben.“ (Welt 03.11.1998)

     

    „… USA sehen Iran noch mindestens ein Jahr von Atombombe entfernt.“ (Zeit 30.9.1998)

     

    „Binnen eines Jahres könnte Iran laut dem US-Verteidigungsminister Leon Panetta eine Atombombe herstellen“ (Handelsblatt 2.1.2000)

     

    „Iran steht offenbar kurz vor Bau einer Atombombe“ (Spiegel 4.8.2003)

     

    „Irans Atombombe bedroht auch Deutschland“ (Welt 26.9.2004)

     

    „Iran könnte schon bald Atombombe bauen ...“ (Spiegel 19.1.2006)

     

    Iran: „Atombombe in fünf Jahren“ (Stern 3.5.2006)

     

    „Exklusiv: Der Filmbeweis - Iran baut die Atombombe“ (Welt 12.4.2007)

     

    „BND-Information: Iran drei Monate vor der Atombombe?“ (BZ-Zeitung 15.7.2009)

     

    Usw. usf. , es gibt einige hundert derartige Einträge im Internet, die weit in die 90er Jahre zurückreichen. Die offen zugänglichen Archive der Zeitungen reichen im Internet meist nicht weiter zurück

  • BH
    Bodo Hausmann

    Ich kann dem Schriftsteller Günter Grass nur zu-

    stimmen.Sein Mut zur Wahrheit beeindruckt mich und

    sicher auch viele Bundesbürger.Die Hetzkampagne

    der deutschen Presselandschaft gegen G.Grass ist

    erschreckend.Diese zu tiefst heuchlerischen und korrupten Zeitgenossen sollten ebenso wie ihre verlogenen Politiker-Freunde endlich einmal zur Verantwortung gezogen werden für ihre unsäglichen

    Aussagen.

    B.H.

  • S
    schreiber

    ach ja .. irgendwann wird die ganze Kriegsgeneration ausgestorben sein und man kann endlich ganz normal Kritik an der Regierung Israels aufzeigen ohne als Antisemit oder Nazi da zu stehen.

    Ich finde die Regierung in Israel nämlich extrem sch**** und ich bin kein Nazi.

    Und Religionen interessieren mich nun mal am aller wenigsten ...

    Und trotzdem werde ich alles in meiner Macht stehende gegen das Vergessen unternehmen.

     

    Bei unserem alten Waffen-SS-Grass hat so was nun mal leider ein krasses Geschmäckle ;O) ... da hat er halt nun mal Pech.

     

    Aber auch das gibt sich ... in 10 bis 20 Jahren. Das ergibt sich aus dem Lauf der Zeit.

  • TH
    Thomas H

    Grass spielt m.E. dümmliches Kasperle-Theater, wenn er sich nach seiner abstrusen Pseudogedichts-Suada nun als vermeindliches Opfer einer Kampagne von angeblich "gleichgeschalteten Medien" zu verkaufen sucht (über Auftritte in eben diesen laut ihm "gleichgeschalteten Medien"!).

     

    Er stilisiert sich erwartbar zum angeblichen Opfer einer von ihm (und anderen paranoid Ressentimentgeladenen) imaginierten Weltverschwörung, und als standhafter Recke im Kampf gegen die angeblich gleichgeschalteten Medien der finsteren Weltverschwörer, -exakt so, wie es der iranische Oppositionellenschlächter, Holocaustleugner, Schwulenaufknüpfer und Frauensteiniger Ahmadinedschad immer wieder gerne tut.

     

    Wenn Grass nun in den hiesigen Medien(!) laut tönt, er werde "nicht widerrufen", so wirft dies m.E. lediglich ein weiteres grelles Schlaglicht auf sein irrlichterndes und von obsessivem Ressentiment beherrschtes Gemüt.

     

    Denn niemand erwartet und fordert ernsthaft von ihm (oder von anderen erklärten Israel- und Judenfeinden), dass ein Widerruf des Geäußerten zu erfolgen habe!

     

    Doch dermaßen Ressentimtgeladene und einschlägig Paranoiagesteurte waren und sind durch die Bank erfahrungsgemäß absolut unfähig und unwillig dazu, sich jener Kritik zu stellen, welche sie selbst gewollt und beabsichtigt durch ihre immer wieder laut herausposaunten irrwitzigen und provokanten Thesen (in Sachen imaginierter Weltverschwörung) provoziert haben.

     

    Werden solch Verschwörungsbesessene selbst mit Kritik konfrontiert, flüchten die Verbreiter solch geistiger Armutszeugnisse stets in die selbst angemaßte Opferrolle der "verfolgenden Unschuld", um so jedwede Kritik an ihren wahnhaft paranoiden, schuldabwehrenden und schuldumkehrenden Traktaten in demagogischer Manier als eine Art von Totschlag (an der Freiheit ihrer Gedanken und ihrer Worte) umzuinterpretieren.

     

    Womit mal wieder bewiesen wäre, dass wahnhaft ressentimentbesessene Paranoiker stets nur hasserfüllt, faktenresistent und anmaßend austeilen können, sie aber zugleich keinerlei Kritik (auch und gerade in der Sache!) gegen ihre Äußerungen einstecken, ertragen und zulassen können, weil sie sich ja als unfehlbare und nie irrende Wahrheitsboten verstehen, deren selbstauferlegte Aufgabe es sei, die Menschheit selbstlos über die ach so böse und finstere Weltverschwörung eines klitzekleinen religionsgemeinschaftlichen Volkes aufzuklären, dass u.A. angeblich bereits sämtliche Medien kontrollieren und den allesvernichtenden 3. Weltkrieg vorbreiten würde.

     

    Niemand der bei klarem Verstand ist, kann und wird von Grass oder anderen einschlägig obsessiv Ressentimentgesteuerten folglich erwarten, dass sie ihre geäußerten abstrusen Ansichten widerrufen.

     

    Es ist doch auch völlig okay, wenn Grass nun endlich ganz offen zu seinem obsessiven Ressentiment steht, dass er ja bereits als junger Kriegsfreiwilliger in der Waffen-SS in sich getragen haben dürfte.

     

    Das ist schon okay, Günter. Niemand trachtet Dir deshalb nach dem Leben, oder will Dir deshalb das Denken oder gar das Verfassen und Veröffentlichen von israelfeindlichen Traktaten verbieten (schon gar nicht hier in Deutschland!).

     

    Nur die Kritik daran, die musst Du halt aushalten können.

    Denn so lange es hier in Deutschland ähnlich demokratisch zugeht wie es z.B. auch im klitzekleinen von Dir gescholtenen Multikultistaat Israel zugeht, dann haben Deine Kritiker exakt die selben Freiheitsrechte, wie Du sie hast.

     

    Und so soll es auch bleiben, finde ich.

  • HU
    Hänsel und Gretel

    Hallo Hr. Grass,

    im fernen Osten wird gerade der Weltfrieden sehr brüchig. Nord-Korea droht gerade Japan und Süd-Korea mit einem Gegenschlag. Vielleicht könnte ein mahnendes Gedicht von Ihnen hier die betroffenen Parteien etwas beruhigen. Wir sind alle in großer Sorge, denn Nord-Koreas Politik-Verhalten ähnelt in gewissen Zügen denen des Großmauls aus Iran.

  • G
    Gerda

    Nicht das israelische Volk, der Politiker Netanjahuh und seine Militärs wollen den Erstschlag gegen das iranische Volk und diesen Ahmed... durchführen! Gegenseitiger Haß und gegenseitige Hetze treibt diese beiden Politiker-MachtMenschen dazu an. Der eine mit demagogischen Worten gegen die Juden, der andere mit unkontrollierten Atomsprengköpfen gegen die Araber und Islamisten.

     

    Das macht mir Angst, weil immer wieder von internationalen Beobachtern gewarnt wird, daß die israelische Regierung diesen Erstschlag mit sehr großer Wahrscheinlichkeit durchführen will.

     

    Ich finde es richtig und wichtig, wenn Günther Grass g e g e n diesen Erstschlag Stellung bezieht und damit sich der Warnung der Beobachter anschließt.

     

    Dieser Israeli namens Netanjahuh ist vom "Auge um Auge, Zahn und Zahn" besessen. Schon vor mehreren Jahren hat die Witwe von dem fanatisch ermordeten Begin vor diesem Politiker Netanjahuh gewarnt.

  • U
    Ute

    Der Titel sollte nicht „Grass und Israel“ heißen denn schon dies ist in die Irre führend,

    sondern Günter Grass und die Republik der Scheinheiligen,

    und mit letzteren sind all jene gemeint, die glauben die Palästinenser müssten für die Verbrechen Deutschlands bezahlen und deshalb könne und müsse man weiterhin großzügig so tun, als wäre es angemessen Land zu verschenken, das einem nicht gehört und für eine Kolonialidee einzutreten, die von Anfang an das Selbstbestimmungsrecht der heimischen Bevölkerung missachtete.

     

    Dass dafür auch noch ein die Gefahr eines Krieges gegen dem Iran – auch wenn ich ihn für unwahrscheinlich halte – in Kauf genommen wird, setzt dieser Scheinheiligkeit die Krone auf.

     

    Kerstin Müller aber erinnert daran, welche Partei man wirklich nicht mehr wählen kann.

  • B
    b399y

    @von L.Mai:

     

    Es ist wahr, deswegen wird sich aufgeregt!

     

    Ein Angriffskrieg, ja sogar die Planung ist in Deutschland mit einer Mindeststrafe von 10 Jahren belegt.

     

    Kümmert aber keinen sonst wäre man ja ein Antisemit.

     

    Freundschaft ist das nicht wenn jegliche Kritik wild um sich schlagend abgewehrt wird.

    Die jetzige Regierung ist bestimmt nicht mein Freund ich sehe mit Besorgnis nach Israel.

     

    Wenn ich auf Grund der dortigen Staatsreligion keine Kritik üben darf ist das mehr als armselig und heuchlerisch.

  • M
    marie

    günter grass hat vollkommen recht mit dem, was er sagt: die israelische regierung macht auch mir angst mit ihrer kriegshetzerei. das einzige menschenwürdige mittel, kriege zu verhindern, sind gespräche. davon ist man aber weit entfernt. stattdessen gibt es ein ständiges säbelrasseln der israelischen regierung. meiner meinung nach würde man auch sofort iran angreifen, wenn die hilfe amerikas sicher wäre. daß in einem solchen fall viele unschuldige menschen dort sterben würden, wird dabei in kauf genommen. (tja, collateralschäden sind ja nun leider nicht auszuschließen , heißt es dann mit geheucheltem bedauern.) ein übergreifen des krieges auf anliegende länder ist ebenfalls eine riesige gefahr, ganz zu schweigen von der möglichkeit eines

    verheerenden atomwaffeneinsatzes.

    warum verhält sich ein land wie israel, nach all den eigenen furchtbaren erfahrungen, so unmenschlich? warum ringt man nicht um andere lösungen, die nicht zerstörerisch sind. unter der israelische intelligenz gibt es genug ver-treter, die sich für die lösung solcher probleme besser eigneten, als die derzeitige regierung.

    wer grass gestern im deutschen fernsehen erlebt hat und ihn noch immer als feind der israelis bezeichnet, der hat seine motive nicht begriffen , oder will ihn in einer bestimmten ecke stehen lassen.

    ich hoffe, es war nicht seine letzte tinte dafür - auch in form von lyrik - und danke ihm, daß er sich einmischt.

    der deutschen regierung fällt leider nichts anderes ein, als waffenlieferungen in dieses Krisengebiet zu genehmigen und am unfrieden zu verdienen. das dient

    letztlich nicht der friedensschaffung und -erhaltung. hätten israelfreundliche

    regierungen schon früher deutlicher kritik geübt, hätte sich grass' politisches

    gedicht erübrigt, zumindest wären die reaktionen darauf anders ausgefallen.

  • J
    Janfri

    "Totschlagargument" ist ein Unwort, vor allem zusammen mit "Antisemitismus". Antisemitismus ist und bleibt ein Wort der Totschläger. Und wenn Israel heute leider Atomwaffen hat (niemand sollte welche haben), dann liegt das auch und vor allem an der mörderischen Organisation, deren Mitglied der junge Grass war.

  • M
    marion

    Das kapitalistische Herrschaftsmodell kann, zumindest aktuell, ohne Krieg nicht aufrechtgehalten werden.

    Grass hat Fundamentalkritik, letzlich am westlichen Imperialismus geübt. Deswegen muss er nun medial gekreuzigt werden. Die zum Teil grotesken Anschuldigungen und Diffamierungen, denen er sich nun ausgesetzt sieht, fallen letzlich auf die zurück, die sie absondern. Hat es noch irgendeines Beweises bedurft, dass die deutschen Medien in weiten Teilen nicht vertauenswürdig sind, jetzt haben wir ihn.

     

    Einigermaßen tragisch, dass in den Redaktionen nicht gemerkt wird, dass man am eigenen Ast sägt. Sinkende Auflagen werden lieber damit kompensiert, dass man die Bezahlung des Personals drückt, anstatt mal zu objektiver, investigativer Berichterstattung zurückzufinden. Ich kann sagen, für mich ist die TAZ verzichtbar.

  • I
    I.Q.

    Nun Günter Grass hat den rechtslastigen Mob hervorgelockt. Wen wundert da, dass die Bild ihn zum Irren abstempeln will.

     

    Dieser Mob ist dort angesiedelt, wo und womit die Altnazis nach 45 ihre Posten in Amt und Wirtschaft wiederfanden, und der Name Globke ist verbunden mit einer Stützung des Einwandererstaates, der gleichzeitig keiner deutschen Wiederbewaffnung entgegentrat und selbst eine atomare Option der BRD nicht bekämpfte.

    Der Mob trat auch schon hervor, als Sigmar Gabriel von Apartheid sprach, als Mitri Raheb, evangelischer Pfarrer aus Bethlehem, der deutsche Medienpreis verliehen wurde, um nur 2 der letzten Meldungen zu erwähnen.

    Und wo sind diese werten Kreise, wenn es mal wieder heißt,

    „Israel will Siedlungen ausbauen“

    wie es dieser arme, zitternde, um Existenz ringende herzensgute Staat mit dem irreführenden und bewusst aus dem Dunstkreis der Bibel entlehnten Namen mal wieder macht.

     

    Und was ist mit diesem Tom Segev?

     

    Wie war das noch mal, mit dem von der „Landkarte“ wischen?

     

    Über Jahrzehnte haben Verfolgte in Palästina Zuflucht gesucht, andere hingegen wollten es sich aneignen und die dortige Bevölkerung verdrängen, nicht deren Gastfreundschaft in Anspruch nehmen.

     

    Findet man heute noch im Sprachgebrauch der veröffentlichten Meinung dieses Palästina?

     

    Eine Landkarte ist keine Staatenkarte mag man einwenden wollen, dem sei gleich begegnet mit einem einfachen : Eben !!

     

    Wer versucht fortgesetzt und dauerhaft Palästina von der Landkarte zu streichen?

  • N
    naseweiser

    Was tut ein Dichter ? Klar - er schreibt Gedichte . Warum sollte er nicht auch ein Gedicht schreiben über ein hochaktuelles politisches Thema , über das weltweit Intellektuelle , Kommentatoren in allen Medien Abhandlungen schreiben ? Nun ja , der Dichter heißt Günther Grass ..., und er betitelt sein Gedicht mit "Was gesagt werden muß " (!) . Sicher , das mußte der Welt endlich mal gesagt werden , von keinem anderen als ihm : weil es sich bisher niemand zu sagen wagte (!).

    Und jetzt regt sich der große Sager schein-auf über den Sturmwind im Medienwald ( "gleichgeschaltete Medien" !), und : er werde "nicht widerrufen" .

    Mit Verlaub - der ist durch den Wind .

  • S
    Sukowsky

    Warum der wütender Aufschrei der deutschen und israelischen Lobby? Grass meint es doch gut mit Israel.

  • RH
    Ralf Houven

    Soll Israel etwa warten, bis der Iran die Atombombe fertig hat und daraf hoffen, dass Ahmadinejad es mit seiner antiistraelischen Agitation nicht ernst meint?

     

    Dennoch finde ich, dass Herr Graumann erst einmal das Gedicht lesen sollte, bevor er Herrn Grass als Antisemiten bezeichnet. Das Gedicht ist nämlich keineswegs antisemitisch, weil Grass darin weder die Semiten noch die Juden (die ja nur ein Teil der Semiten sind) darin angreift, sondern lediglich das Verhalten der israelischen Regierung und der deutschen Regierung, die diese mit Waffenlieferungen unterstützt.

     

    Israel hat seit vielen Jahren Atomwaffen und auch die modernste Militärtechnik, Israel hätte den Iran also schon seit Jahren angreifen können, hat dies aber nicht getan. Auch das bitte ich zu bedenken.

  • NB
    nick burns

    ich erinnere mich an die worte von naphtali shinar aus israel, mit dem ich lange aus politisch "linker" sicht über die präventivschläge israels stritt. er entgegnete mir ganz am schluss:

     

    "nick, schaut wo ihr deutschen seid..zwei weltkriege habt ihr ausgelöst, aber wo steht ihr heute? ihr habt euren platz in der weltgemeinschaft wieder. der staat israel jedoch kann es sich nicht leisten, auch nur einen krieg zu verlieren, denn dann wären wir ausgelöscht von der weltkarte. der hass unserer gegner ist so gross, dass wir niemals auferstehen würden."

     

    er leitet daraus die notwendgkeit eines möglichen erstschlages ab.

     

    und...ich teile diese auffassung. auch als linker. auch wenn ich gegen den imperialismus israels bin, gegen die siedlungspolitik, für die durchsetzung der uno-beschlüsse.

  • GD
    Grass, der Laberonkel

    Grass tritt wieder einmal eine Tür ein, die sperrangelweit offen steht. Seine Lieblingsdisziplin. Da war selbst Sarrazin mutiger. Kritik an der israelischen Politik kann man seit Jahren überall lesen, oft genug in der taz. Zum Thema Iran wird seit Monaten geredet und geschrieben. Es ist aber so, daß wenn ein Ex-SS-Mann der stets anderen ihre Beteiligung am dritten Reich um die Ohren schlug während er seine verheimlichte, einfach peinlich ist. Grass ist nicht mutig sondern einfach das was er schon immer war, ein Rechthaber und jemand der gerne schulmeistert. Jetzt führt er also den Endkampf um den Endsieg der totalen Rechthaberei. Man kann sehr wohl über Israel-Iran debattieren. Dann sollte man aber aus dem brutalen Diktator Ahmedinedschad und seinen Mullahs welche das Volk zusammenballern liesen, Homosexuelle am Baukran aufknüpfen, wohl an Atombomben basteln und den Israelis mit der Vernichtung drohen keine Lämmchen machen und die Gefahr nicht verharmlosen. Es ist übrigens noch nicht lange her, daß Grass einen Holocaust-Vergleich startete, indem er den sechs Millionen ermordeten Juden sechs Millionen tote Landser zur Seite stellte. Da will wohl jemand mit der letzten Tinte doch noch moralisch sauber hervorgehen und anderen andlich wieder Mores lehren dürfen. Rechthaberei ist wohl nicht heilbar. Peinlich schon. Man wird das Thema Iran ganz bestimmt auch weiter behandeln wie es seit Monaten geschieht. Da braucht den "mutigen" Grass wohl nur der alte GraSS. Den Nobelpreis hat er für seine literarische Qualität bekommen, nicht für 50 Jahre seiner politisch-inhaltliche Laberei. Wenn er heute aus Dankbarkeit für altlinkes Mahnertum, auch Besserwisserei genannt, in der taz stets den "Literaturnobelpreisträger" als Präfix bekommt, dann ist das so peinlich nach Geltung ringend wie im CDU-Parteiblatt Dr.Kohl seinen Ehrendoktor vor den Namen zu setzen.

  • H
    Hilde

    Leider ist diesmal auch wieder die taz gleichegeschaltet. Merkwürdig...

  • DT
    Dr. Tamar Somogyi

    AN DEN DICHTER, DER NICHT GANZ DICHT IST:

     

    Denk ich an Günter Grass in der Nacht

    Bin ich um den Schlaf gebracht.

    Von Israel droht ihm die Gefahr?

    Günter, du bist ein alter Narr!

     

    Gefährden soll Israel den Weltfrieden?

    Vernichten will Iran dieses Land, dann wärest du zufrieden!

    Dein Wissen um die Stärke, um die Macht ist zu gering

    Wer größer und stärker in Nahen Osten ist weiß heute jedes Kind!

     

    Wer den Holocaust leugnet bis heute?

    Und hetzt gegen Israel seine große Meute?

    Wer nach Strich und Faden belügt die Welt?

    Wer alle Länder, alle Menschen für Narren hält?

    Wer lügt und hetzt, wie es ihm gefällt?

     

    Haman, der Perser, hat es schon mal versucht

    Es gelang ihm nicht, laut Esther Buch

     

    Günter, was verblendet dir die Sicht?

    Denn Ahnung und Wissen hast du von Nichts!

    Dichter-Narr, schau dir die Karte und vergleiche

    Da Mini-Mücke Israel, dort Elefant Iran, die Riesen-Eiche!

     

    Wer will da wenn vernichten? Wer hetzt dort gegen wen?

    Wer will ein Land, ein Volk auslöschen?

    Wer droht mit seinen Atomwaffen auch Ländern in der Ferne?

    Das würde ich von dir wissen gerne!

     

    Bist du denn sicher Günter, dass du es in Deutschland überlebst,

    Wenn der gefährlicher Idiot in Teheran seine Pläne in die Tat umsetzt?

    Wach auf, du blinder Dichter bevor zu spät!

    Bitte deinen Gott und das Volk Israel um Verzeihung durch ein Gebet!

    (Der übrigens ein jüdischer Mensch war

    Ob es dir gefällt oder nicht, ist doch allen klar!)

     

    Gedichtet am 5. April 2012 von Dr. Tamar Somogyi

  • P
    Pepsson

    Super, mit dem Totschlagargument "Antisemitismus" lässt sich jede Diskussion im Kein ersticken. Schade eigentlich.

  • C
    Ceres

    Warum darf nicht das kritisiert werden, was für alle offensichtlich ist? Warum wird einem Autor, der weder Hass noch Boshaftigkeit spüren lässt, genau dies angedichtet?

    Es wird behauptet, dass es kein Tabu gibt. Gleichzeitig hört man von seinem Kritikern SS-Vorwürfe, Ritualmord Vergleiche und das er der Prototyp eines gebildeten Antisemiten sei. Die anderen Beleidigungen, wie das er keine Ahnung hat, gründlich daneben liegt und den Füller beiseite legen soll, mögen zwar untergeordnet wirken, dürften aber Grass am meisten schmerzen.

     

    Gekrönt wird das ganze dann noch mit dem aberwitzigen Schluss, dass er ein Antisemit sei, weil er ein Antisemit-Tabu behauptet.

     

    Er ist was er ist, weil es ist?

     

    Ich konnte keinen Antisemitismus erkennen, keinen "ewig Gestrigen" und keine Gesinnung. Viel mehr einen Mann der Angst um die Länder hat, die sich einen dauerhaften Frieden nun wirklich verdient haben.

     

    Man stelle sich vor, es gäbe nicht die Anführer die uns erinnern das Krieg ist.

  • R
    rugero

    Sobald jemand etwas kritisches zu Israels Politik äußert kommt das Totschlagargument Antisemitismus. Deutsche Prominente müssen besonders vorsichtig sein, am besten sie beteuern ständig die freundschaftliche Verbundenheit mit Israel.

     

    Nun ist aber Israel tatsächlich eine Atommacht und hat nie den Atomwaffensperrvertrag unterschrieben. Israel hat in Gaza ein Blutbad von einer unerhörten Grausamkeit angerichtet. Durch völkerrechtswidrige Besetzungen von Land und Vertreibung von Palastinensern züchtet das Land geradezu Haß.

     

    Ständig wird uns erzählt, die Existenz Israels sei bedroht und Vorwärtsverteidigung nötig. Achmadinejad ist ein widerliches Großmaul, aber es gibt keinen Beweis für die Behauptung, sein Regime werde Israel angreifen.

     

    Ich teile die Sorge des Herrn Grass. Sollte Israel einen Angriffskrieg gegen den Iran führen und die USA mit hineinziehen, sehe ich auch eine Gefahr für den Frieden, zumindest im Mittelmeerraum.

  • S
    Sokrates

    Der Fall Günter Grass stößt in Deutschland auf eine durch die rechte Zwickauer-Mörder-Bande sensibelierte Öffentlichkeit. Selbst das hat der Intellektuelle Grass nicht bedacht als er sein "Gedicht" in die Welt setzte.

    Viele Deutsche werden froh sein, dass die Medien dieses Mal in ihrer Kritik alle gleich gezogen haben. Diese Sensibelisierung wirkt sich auch auf nicht wenige Foristen hier in der Taz und in anderen Medien aus. Sie können sich kaum einkriegen, in ihren Treue-Bekundungen für Hr. Grass. Ob diesem allerdings dieser Beifall gefällt? Mir kann es egal sein.

  • G
    GWalter

    Was Ahmadinedschad wirklich sagte.

    Sein Satz lautete:

    'Das Besatzerregime von Jerusalem muss Geschichte werden'.

     

    Quelle: Süddeutsche Zeitung, Suchfunktion nutzen mit: 'Der iranische Schlüsselsatz'.

     

    Aus diesem Satz wurde dann durch Falschübersetzung die Propagandalüge: 'Israel muss von der Landkarte radiert werden.'

     

    Seitdem ist diese Lüge durch millionenfache Wiederholung zur Wahrheit geworden. Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit. (Aischylos)

  • D
    drubi

    Grass verteidigt sich damit, dass er etwas zur Sprache bringe, was in Deutschland nicht gesagt werden dürfe. Ich frage mich nur was das Etwas ist ? Kritik an Israel kann es nicht sein. Dieser Staat wird laufend kritisiert:

    - für die Besetzung der Westbank

    - für den Umgang mit palästinensischen Arabern vor allem in den besetzten Gebieten

    - für die Unterstützung der illegalen Besiedlung der Westbank

    - für die Anwendung massiver militärischer Gewalt gegen palästinensische Araber und benachbarte Staaten

    - für seine miserable Diplomatie: z.B. Dan Ayalons Meisterstück im Umgang mit dem türkischen Botschafter in Israel, oder auch die ganze Aktion bezüglich der Mavi Marmara

    - für seine Intransparenz in Bezug auf zivile und militärische Nukleartechnologien

    Und sage mir keiner, dies dürfe in Deutschland nicht offen ausgesprochen werden. Welche Konsequenzen haben Leute wie Herr Münch von der Süddeutschen, oder Herr Verenkotte, Herr Sommer und Herr Kühntopp von der ARD für viele Beiträge erfahren, in denen sie den Nahostkonflikt einseitig zu Ungunsten Israels

    dargestellt haben ?

     

    Herr Grass demontiert sich gerade selbst, weil er sich und seine leider wenig fundierte Meinung zu wichtig nimmt. Es würde uns nicht auffallen, wenn nicht die Etiketten "grosser Schriftsteller" und "Nobelpreisträger" unübersehbar ans einer Stirn kleben würden. Er selbst ist mit seinen 84 Jahren zu tattrig und zu selbstverliebt, sie von dort zu entfernen.

     

    Unseren Medien kommt das nur gelegen und sie freuen sich aber über den ganzen Klamauk, da damit kräftig rabatz im Blätterwald gestiftet werden kann. Besonders die Feuilletonisten. McGrass hat endlich mal wieder nen Big-Cheese-Kulturburger zubereitet, auf dem sich herrlich lange herumkauen lässt. Full Flavor. Und wie billig das geht: man muss nur eine unausgegorene Meinung mit einem verqueren Zeilenumbruch zu Papier bringen und schon isses'n Gedicht. Der Blätterwald rauscht.

     

    In jener Zeit, als "Beim Häuten der Zwiebel" herauskam, erschien auch Joachim C. Fests Autobiographie, in der er meinte, bestimmte Leute in die Nähe des NS-Regimes rücken zu müssen. Es scheint ein Phänomen jener Generation oder vielleicht sogar einfach nur des Alters zu sein, gewisse schwelende innere Konflikte nach aussen tragen zu müssen.

     

    Das wiederum trifft auf einen öffentlichen Diskurs, der mit klischeehaften Verzerrungen - mit explosiven Stichworten Antisemitismus, Antiimperialismus, Kapitalismus, etc. ... - mit dem in beliebiger Geschwindigkeit aus Mücken Elefanten gezaubert werden können. Um schliesslich vor lauter Elefanten nichts anderes mehr zu sehen - bis sie von anderen Elefanten verdrängt werden oder im Nebel des Überdrusses und der Ermüdung verschwinden.

     

    Gerüchteweise wird unser Land schmeichelhaft als jenes der Dichter und Denker bezeichnet. Vielleicht wäre des hysterischen Halligalli etwas realistischer.

     

    Ich hoffe, Grass nimmt sich Tom Segevs Empfehlung doch noch irgendwie zu Herzen.

  • IL
    IHenning Lilge

    Sehr geehrte Zeitungspolitiker,

     

    wir sind es wohl alle Leid, dass sie unsere Militärs als die Ultima Ratio der Welt seit Jahren bejubeln - inklusive der TAZ. Hier geht es nicht nur um Israel oder Iran sondern allgemein die Haltung zu offiziellen oder paramilitärischen Militärs auf der Welt: Was ist heroischen an erschossenen Menschen ?? An martialischen Auslöschparolen. An der Vernichtung und Auslöschung vom geringen Wohlstand anderer Nationen und Menschen. Bedienen die Zeitungspolitiker nicht seit Jahren die Lust am perversen Töten? Soviel Armut überall und die reichen Nationen ballern und drohen mit ihren Waffen an allen Ecken und Enden. Verhandlungen mit der Atombombe im Gepäck. Kein Wort der allgemeinen Medien über diesen Zynismus. Ich schäme mich für diese stumpfsinnige Kultur. Diplomatie, Konsensfindung, Konfliktlösungsstrategien ist etwas anderes.

     

    Mit freundlichen Grüssen

    Henning Lilge

  • M
    Moin

    Der Irak hat vor nicht all zu langer Zeit Israel mit Raketen beschossen. Die Hamas macht das, die Hezbullah auch. Der Iran spricht ständig von der Vernichtung Israels.

    Ihr verwöhnten Wohlstandsdeutschen heult über hohe Spritpreise, euch fliegen keine Rakten und Bomben um die Ohren. Ihr könnt ja gerne mit Labern und Lichterketten das Problem lösen. Das wird sicherlich im Iran mächtig Eindruck schinden.

  • W
    Werner

    Schon erstaunlich, dass eine linke Tageszeitung wie die taz derart einseitig und diffamierend über Günter Grass berichtet. Mit Meinungsfreiheit und Debattenkultur hat das nichts zu tun. Überlege wirklich mein taz.ABO zu kündigen.

  • L
    Leser2010
  • S
    Schiba

    Eine der schlimmsten - wenn nicht die perfideste - Form des in Deutschland zweifellos noch grassierenden Antisemitismus versteckt sich im typisch deutschen ( und in der Welt einmaligen) Philosemitismus, der ebenso angestrengt wie verlogen daher kommt. Über diesen auch hier in der Debatte gegen Grass wieder auftrumpfenden Philosomitismus habe ich schon mit verschiedenen jüdischen Autoren (Schriftstellern, ua Imre Kertesz, Barbara Honigmann, Georg Arthur Goldschmidt) gesprochen, die genau vor dieser politisch korrekten teutonischen Einstellung Angst und Abscheu zeigten. Nach Hegels Dialektik bildet der Philosemitismus lediglich die abstrakte Negation des Antisemitismus -, das heißt, der Philosemitismus in Deutschland entlarvt sich bei genauerem Hinsehen als Antisemitismus - ein Tatbestand, den Siegmund Freuds These vom "Anderen" und dem "Doppelgänger" bestätigt. Damit ist noch nichts zu Grass Meinung gesagt - wohl aber wage ich zu behaupten, dass er kein Antisemit ist , wohl aber die, die jetzt beflissen ihr politisch korrektes Statement gegen ihn abgeben.Nur ein Besispiel aus der bundesdeutschen Geschichte: Die einstigen Judenhasser waren es, die in den Neunzehnhundertsechzigern beim Sechs-Tagekrieg mit fliegenden Fahnen zum israelischen Krieger Moshe Dajan wechselten. Dazu vielleicht mein Radiofeature: "Auchwitz codiert - Über Gründe und Abgründe des deutsch jüdischen Verhältnisses."

  • TR
    thorsten rust

    Wer sich gegen die Politik eines Staates wendet, greift deshalb nicht dessen religiösen Hintergründe an.

    Das sollte unbestritten sei.

    Nur für einige Staaten scheint das nicht zu gelten. Israel beansprucht für sich, in der Völkergemeinschaft als selbsständiger Staat anerkannt zu werden. Auf der anderen Seite verbittet es sich jede Art von Kritik, da diese sich angeblich automatisch gegen das Judentum wenden würde.

    Ich kann diese Doppelmoral schon lange nicht mehr ertragen und bin Günther Grass dankbar, dass er stellvertretend für alle, die ich sich ihrer eigenen Sprachlosigkeit schämen, den Bann gebrochen hat.

    Deutschland hat bis zu Grass` Gedicht in einer Bewegungsstarre verharrt, die wir alle aus dem Märchen "Des Kaisers neue Kleider" kennen.

    Manchmal bedarf es der ehrlichen Worte eines Kindes oder Greises um aufzuwecken...

  • D
    Djibrila

    Israel hat zwar das Recht sich zu verteidigen, aber nicht das Recht andere Länder anzugreifen!

     

    In diesem Web.de-video wirkt er auf mich so als ob er einen Angriff kaum erwarten könne, und das macht mir Angst.

    http://web.de/magazine/nachrichten/ausland/14896614-draengen-militaerschlag.html

     

    Das Existenzrecht des Irans besteht übrigens auch!

    Herr Grass setzt sich meines Erachtens für Frieden ein, und das Recht auf freie Meinungsäußerung hat er in Deutschland auch dann wenn es Herrn Natanyahu nicht paßt.

  • MS
    Markus Strobl

    Ich will nicht über Grass´Pamphlet streiten. Nur einen Punkt: Die israelische Regierung bereitet, für die Weltöffentlichkeit sichtbar, einen so genannten "Präventivschlag", deutlicher: einen Angriffskrieg vor. Und niemand, wirklich niemand, aus den Regierungen des Westens scheint ihr dabei in den Arm fallen zu wollen.

    Die Bundesregierung liefert ein U-Boot. Und ist öffentlich stolz darauf und rechtfertigt das. Waren Rüstungsexporte in Kriegs-, Krisen-und Spannungsgebiete nicht nach den diesbezüglichen Richtlinien verboten? Und um was für ein Gebiet handelt es sich wohl? Bei der Panzerlieferung an Saudi-Arabien schwieg man noch verschämt, jetzt ist man sogar stolz. Läuft da was vielleicht was völlig falsch?

  • C
    Carsten

    Das Geilste ist doch, dass er über die Fallstricke gestolpert ist, die er selbst fleißig mitgeflochten hat! Jetzt zappel mal schön, Opa!

  • G
    GWalter

    Jemand der für den Frieden ist

    sollte auch und besonders akzeptiert werden.

     

    Israel will den Erstschlag, also Völkerrechtswidrig in jeder Art und Weise.

     

    Holocaust hin oder her; heute ist eine andere Situation und ein Land das zum Krieg ruft

     

    MUSS DARAN GEHINDERT WERDEN.

     

    Es gibt für den Aufruf zum Krieg keinen Sonderstatus oder gar einen Bonus.

     

    Das müssen sich nicht nur Israel hinter die Ohren schreiben, sondern auch die USA, die bereits über 40 Kriege nach 1945 angezettelt haben.

     

    Alle diese Kriege waren motiviert von Weltherrschaft und Beherrschung von Ressourcen.

     

    Sollte diese im Fall Israel nicht vielleicht auch die WAHRE MOTIVATION SEIN ??

  • HU
    Hänsel und Gretel

    Nun gut, soll er sagen, was er will. Ob er aber überhaupt etwas zu sagen hat?

    Er wird ein Getriebener bleiben. Nicht einmal Mut zum Widerruf hat er, von Einsicht ganz zu schweigen.

    Sein Geschichtsbild wird dereinst von einem Menschen berichten, der mit seiner Schuld der frühen Jahre nicht fertig geworden ist.

    Die Psycho-Analyse kann nun prüfen, ob ein in Jugendzeiten in die Nazi-Ideologie verstrickter Mensch und sei es ein vermeintlich Intellektueller, sich selber durch Literatur-Schaffen aus dieser Ideologie befreien kann, oder ob der Alterungsprozess dies unmöglich macht?

  • DC
    Dieter Carstensen

    Das Blatt in den Medien wendet sich scheinbar, zugunsten von Günther Grass!

     

    Mittlerweile geben auch viele Medien dem so schlimm diffamierten Günther Grass die Möglichkeit, die Dinge aus seiner Sicht richtig zu stellen.

     

    Ich habe mir z.B. am 5.4.12 im Fernsehsender 3 SAT in der Sendung "Kulturzeit" das ausführliche Fernsehinterview mit Günther Grass zum Thema angesehen.

     

    Das Video kann man unter diesem Link ansehen:

     

    http://www.youtube.com/watch?v=hfaYLjc79MA

     

    Dort sah ich keinen "Antisemiten" sondern einen nachdenklichen Mann, der sich Sorgen um den Weltfrieden macht und daß der Nahe Osten ein Pulverfass ist, müsste eigentlich jedem denkenden Menschen klar sein.

     

    Das ist es was Grass ausgesprochen hat und er hat eben auch die Atommacht Israel kritisiert, die nun wirklich nichts zum Frieden im Nahen Osten beiträgt, sondern wesentlich durch ihre Politik zur Instabilität der ganzen Region bei trägt.

     

    Aber die Stimmung hat sich gegenüber Günther Grass in der Mehrzahl der Bevölkerung verändert.

     

    Ich habe die Leserbriefe in zig Zeitungen zu Günther Grass verfolgt, auch in der von mir gerne gelesenen TAZ.

     

    Dermassen viele kritische Leserbriefe zu einem Thema habe ich selten gesehen und zu ca. 90 % stimmten sie Günther Grass zu.

     

    Mit dieser Empörung der eigenen Leserschaft hatten wohl viele Medien nicht gerechnet.

     

    Man darf gespannt sein, wie sich diejenigen der Medienmacher, welche vorschnell und einseitig Günther Grass vorverurteilten, nun aus der Affäre ziehen werden ...

  • R
    Robert

    "Die Juden" sind eine Glaubensgemeinschaft wie das Christentum oder der Islam oder die Freimaurer.

    Der Staat Israel ist etwas ganz anderes. Und er wird zur Zeit von Kriegstreibern regiert. Aber das wird gern von Leuten wie Graumann und anderen vermengt, um dann "Antisemitismus" schreien zu können. Und sie werden dabei von den mehrheitlich gleichgeschalteten deutschen Medien unterstützt.

    Auch wenn die Mehrheit der Bevölkerung des Staates Israel jüdischen Glaubens ist, muß man ohne beschimpft zu werden, den Staat Israel kritisieren dürfen. Alles andere wäre Demagogie.

  • F
    Fritz

    Bei allem Raunen, das ihm eigen ist, war wohl sein groesstes "Verbrechen", den Iran fresch aus der Spaere des Raunens, weiss man nicht, dubios etc herausgenommen und auf eine moralische Stufe mit Israel gestellt zu haben.

     

     

    Aussenpolitische Debatten leiden immer unter einer gewissen Kurzsichtigkeit. Im Interesse des eigenen Sieges wird nicht nur der Gegner schlechtgemacht, sondern auch die Geschichte verkuerzt.

     

     

    Auch als Friedensfreund oder gerade als solcher muss man zugeben, dass Atombomben entgegen Graqss eine sehr gute Sache sind. Denn sie haben uns in Europa eine lange Periode des Friedens beschwert. Es ist ueberhaupt nicht einzusehen, warum das im Nahen Osten anders sein sollte.

     

     

    Wahrscheinlich ist der Frieden das, was Israel am meisten fuerchtet. Die Wirtschaft wuerde sofort zusammenbrechen und so weiter. Aber immerhin gibt es auch unter der Schwelle des Atomkrieges genug zu tun.

     

     

    Froschmaeusekriege sind auch nicht schoen.

  • W
    womue

    Grass meint, er stünde am Pranger, was ja für einen Künstler in Deutschland der optimale Platz ist, um richtig Reichweite zu erzielen. Also ich kenne Nobodys, die hat man wegen viel belangloserer Prosa in die Klapsmühle eingewiesen.

  • MD
    Martin D.

    ich habe das gedicht gelesen und wenige punkt nicht verstanden, nun habe ich mir das komplette zdf-interview angesehen, in dem grass es erklärt und kann ihm nun zustimmen. es ist erbärmlich, daß sich so gut wie kein journalist findet, der den mut hat, grass richtig zu verstehen.

     

    ein beispiel: das "auslöschen": er meint damit das potential der atomwaffen israels, das durchaus real werden kann: israel greift iran konventionell und an, gezielt die atomanlagen, iran wehrt sich konventionell gegen israel, indem es dessen städte mit raketen angreift. israel schlägt konventionell zurück gegen iranische städte, viele tote. andere arabische länder nutzen die gelegenheit, stellen sich auf irans seite und greifen auch israel an. israel wehrt sich konventionell nun auch gegen diese länder. es schaukelt ich immer weiter auf, viele bomben, viele tote. israel hat nur noch eine möglichkeit, diesen krieg zu beenden, nämlich mit einem ende mit schrecken, ähnlich wie die usa damals gegen japan. israel wird zunächst seinen gegnern die atombombe androhen und dann auch gegen die hauptstädte seiner gegner einsetzen müssen, um die raketen auf israel zum schweigen zu bringen.

     

    dann wird man grass recht geben müssen.

  • W
    Westberliner

    In Afghanistan werden atomare Abfälle in Form von Bomben entsorgt. Dadurch kommen missgebildete Kinder zur Welt und hier diskutiert die "Mainstreampresse" über Meinungsäußerungen von Günter Grass.

     

    www.uran-munition.de

  • V
    vantast

    Grass wußte, daß man ihn kreuzigen würde, das Verfahren ist lange bekannt und bewährt. Typisch: "Antisemitismus“ und "Waffen-SS“, weder ist in seiner mit Zorn über die Verlogenheit des Westens geschriebenen Anklage irgendetwas Antisemitisches, noch etwas, daß irgendwie mit seinen jugendlichen Militärjahren zu tun hat. Auch die Rede des iranischen Präsidenten ist nicht so eindeutig: Man spricht davon, sie wäre schlecht übersetzt oder gar von interessierter Seite manipuliert. Ich habe den Eindruck, die geifernden Kritiker haben den Text gar nicht gelesen oder sie projektieren ihre Emotionen in ihn hinein, denn ein Kritiker Israels ist immer ein böser Feind, den es mit allen Mitteln zu bekämpfen gilt. Sie sind es gewohnt, Unrecht tun zu dürfen, ohne daß der Westen daran Anstoß nimmt, denn was Israel tut, ist immer wohlgetan, die einen, weil man an jüdische Wähler denkt, die andern, weil man gewohnt ist, hintenrein zu kriechen.

  • M
    m_s

    Nun hat Tom Segev hinreichend beschrieben, dass Zionisten das Land Palästina von der Landkarte radierten, und sein Kollege Ilan Pappé beschrieb, auf welche Weise und mit welchem wirtschaftlichen Gewinn das geschah. Ein paar Jahre vorher schon äußerte sich Benny Morris zur Vertreibung der Palästinenser, und lange davor zerstörte Simcha Flapan die Gründungsmythen Israels, und zwar gründlich.

     

    Angesichts dessen, angesichts von fünf Angriffskriegen durch Israel gegen seine Nachbarn, wundert mich Netanyahus Ausbruch überhaupt nicht. Haltet den Dieb war schon immer eine Variante.

  • H
    hans

    und immer weiter: „Es ist verständlich, dass man sich in Israel angesichts der antisemitischen Rhetorik Ahmadinedschads große Sorgen macht“ (K. Müller)

     

    Mit derselben Logik könnte ich mir noch heute eine Waffe kaufen und meinen (ziemlich bekloppten) Nachbarn erschießen. Dann würd' ich erklären: Ich habe mir aufgrund seiner Gartensprüche große Sorgen gemacht. Deshalb habe ich einen Präventivschlag gestartet.

     

     

    Ich glaube was unsere Hirngespinnste von Politikern wirklich beschäftigt, ist, dass Grass keinen politischen Posten innehat. So können sie garnicht ihre sinnfreie Parole "Rücktritt! Rücktritt! Rücktritt!" schreien, wie sie es sonst bei jeder Gelegenheit (im Einklang mit den Medien) tun.

  • L
    Leser2010

    Natürlich wird er nicht widerrufen. Ist ja ein gemeinsames Merkmal der Antisemiten, dass die sich kühn und unerschrocken gegen die jüdische Weltmacht stemmen.

    Julius Streicher ist ja auch mit erhobenem Haupt und ohne Reue aufs Schafott gestiegen.

    Feine Leute sind das. Ganz feine Leute.

  • H
    hans

    Da muss ich doch schon wieder lachen. Dieser Spaßvogel Netanjahu ist immer wieder für einen Scherz gut. „Die schändliche moralische Gleichstellung Israels mit dem Iran - einem Regime, das den Holocaust leugnet und mit der Vernichtung Israels droht..."

    Land 1 droht (neudeutsch: Sprüche klopfen) Land 2 mit der Vernichtung.

    Land 2 bereit sich aktiv auf einen Angriffskrieg (neudeutsch: Präventivschlag)gegen Land 1 vor.

    Das kann man natürlich nicht vergleichen.

    Mal davon abgesehen hat Grass dies überhaupt nicht getan. Aber ich bezweifle sowieso das Netanjahu (oder irgend ein anderer hoher Politiker) Grass' Text überhaupt gesehen, geschweige denn gelesen hat.

     

    Über diesen Graumann muss man ja generell nichts sagen. Ich frage mich ja welches Gedicht er gelesen hat, das von Grass kann es zumidnest nicht sein.

     

    Aber dann geht es ja glatt so weiter:

    „Der Unterschied ist, dass Israel im Gegensatz zu Iran noch niemals erklärt hat, dass es irgendein Land von der Weltkarte streichen will“

    Ja, toll, so ein Präventivschlag (alias Angriffskrieg ) hinterlässt natürlich nur Blumen und grüne Felder.

     

    Es geht doch hier nicht um Judenfeindlichkeit, Iranfeindlichkeit (der Ahmadinedschad ist ein großer Spinner, keine Frage) oder Abneigung gegenüber irgend einer anderen Kultur. Es geht darum das Waffen, insbesondere Atomwaffen, IMMER den Frieden gefährden und das die vermehrte Anschaffung von Waffen IMMER zu verurteilen ist, egal um welchen Staat es sich handelt. ~ Dies betrifft auch den der die Waffen liefert - u.a. Deutschland, worum es in dem Text ja auch eigentlich geht.

  • T
    Topal

    liest Kerstin Müller denn keine Zeitung??

     

    selbst der CIA betont, es gäbe kein iranisches Atomwaffenprogramm.....

     

    sind denn eigentlich alle "Politiker" durchgeknallt, oder wie soll ich das sonst verstehen?

     

    man man man, autschn

  • D
    Denksperre

    http://www.juedische-stimme.de/?p=687

     

    Stellungnahme der Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost e.V. zum Gedicht von Günter Grass

    , ... ,

    Mit Recht weist Grass auf die überlegene Stärke der vierten Atommacht des Staates Israel und die Gefahr eines tödlichen Kriegs, der mit oder ohne Unterstützung der USA den ganzen Nahen Osten in Mitleidenschaft ziehen und möglicherweise auf die restliche Welt übergreifen würde. , ... , Wir verteidigen das Recht aller deutscher Bürger und Bürgerinnen die menschenverachtende Politik des Staates Israel zu kritisieren, ohne als Antisemiten diffamiert zu werden. , ... ,

  • L
    L.Mai

    ich versteh die Aufregung nicht

    es ist nur ein schlechtes Gedicht

  • N
    Neo

    ISRAEL BESTITZT ATOMWAFFEN.

     

    Das ist das, "was gesagt werden muss".

     

    Jetzt habe ich es also auch gesagt. Bin ich damit nun auch ein Antisemit, Herr Graumann?

  • M
    Malinkov

    Der alte Mann müsste eigentlich wissen, dass jegliche Kritik an Israel in Deutschland gern missverstanden wird. Jeder der sein Gedicht gelesen hat, wird nur finden, dass Grass einfach seine Sorge über den bevorstehenden Krieg äußert. Wer ihm hier antisemitische Hetze vorwirft, will einfach jegliche Kritik an der derzeitigen israelschen Regierung auf die widerlichste Weise unterbinden. Dass Handelsblatt Kommentare zu Dieter Graumann ausgeschaltet hat, ist wohl nicht ohne Grund. Hat Graumann darauf bestanden? Irgendwie feige von ihm. Nicht jeder Jude in Deutschland unterstützt die jetztige Israel-Regierung unter deren Kontrolle wohl Graumann steht. Bei einem Krieg werden vor allem wieder Zivilisten sterben, Opfer, die Graumann wohl gerne in Kauf nehmen will. Einfach nur widerlich

  • D
    Djibrila

    Widerrufen? warum sollte er? Schon mal was von Meinungsfreiheit gehört?

    Ich finde israels Atomwaffenprogramm ebenfalls höchst alarmierend!

  • R
    Realist

    Was hat Grass gesagt, was ihn als Antisemit diffamieren lässt? Warum wird jede Kritik an Israel auch als Kritik am Judentum verstanden? Israel ist ein Staat in dem die Religion außerhalb des Staatsapparates liegt, wie in jeder anderen westlichen Demokratie auch. Grass spricht von Israel, nicht von den Juden.

     

    Sie sollten lieber sachlich diskutieren als das Niveau ins Bodenlose fallen zu lassen. Was sagt den Grass überhaupt? Er prangert an, dass Israel sich jeder internationalen Kontrolle seiner Atomwaffen entzieht und eine Art Narrenfreiheit genießt. Wie kann die internationale Staatengemeinschaft den Iran kontrollieren wollen und Israel nicht? Das ist ein Widerspruch den er aufzeigt. Ebenso ist es legitim die fast U-Boot-Schenkung der Deutschen an Israel zu kritisieren.

     

    Niemand sollte Atomwaffen besitzen, weder der Iran, noch Israel. Iranische Fundamentalisten machen mir genauso Angst wie die rasant wachsende Zahl der Fundamentalisten in Israel.

     

    Und mal ganz ehrlich, Benjamin Netanjahu gehört für mich zu der Kategorie "Wulffen".