: Granatenexplosion vor Flughafen
Berlin (taz) - Fünf russische Werfergranaten explodierten in Berlin am Donnerstagnachmittag in einem Auto, das knapp hundert Meter vor dem Tanklager des Flughafens Tempelhof geparkt war. Der Flughafen wird überwiegend von amerikanischem Militär benutzt. Ganz in der Nähe liegt auch das Polizeipräsidium. Personen wurden nicht verletzt, aber es entstand erheblicher Sachschaden an Autos und Häusern. Nach Angaben des Staatsschutzes sei die Explosion „verhältnismäßig langsam und nicht entsprechend der eigentlichen Zweckbestimmung“ erfolgt. Eine sechste Granate wurde später entschärft. Ein anonymer Anrufer äußerte gestern gegenüber einer Nachrichtenagentur, daß eine „Arabische Befreiungsfront Libanon“ den Anschlag verübt habe. Der Leiter des Staatsschutzes, Ganschow, erklärte dagegen in einem Interview, daß es sich wohl eher um eine Explosion gehandelt habe, die „nicht zu dieser Zeit und nicht an diesem Ort“ geplant gewesen sei, doch geht der Staatsschutz davon aus, daß „Terroristen“ in den Vorfall verwickelt sind. Einen Zusammenhang mit dem Anschlag auf den Leiter der Berliner Ausländerbehörde Hollenberg vom Dienstag sieht Ganschow nicht. Unmittelbar vor der Explosion habe ein Mann den Wagen „fluchtartig“ verlassen, berichtete ein Augenzeuge. Die Polizei fahndet nach ihm und nach dem Halter des Wagens, einem Franzosen, der das Auto am Montag gekauft hat. Cal
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