: Gott ist ein Belgier
Mouron pour Jacques: Chansons zum Schwelgen im Jungen Theater – kostenlos für 5 mal 2 taz-LeserInnnen
Er ist der wahre Jackie: Mag die Kennedy- und Onassis-Braut ihm bei den Anglophil-Zivilisierten und in der Yellow Press den Rang abgelaufen haben, für Franzosen und frankophil Gebildete ist und bleibt der Kosename für Jacques Brel reserviert, den Bühnentiger, den Einzigen, die Legende, pah!, den Gott des Chansons. Oh mon Dieu, und er war Belgier, quel honte!
Dafür aber stammt Mouron aus Marseille. Klein, kompakt und voll von Stimme: Ihr Jacques-Brel-Programm „Quinze années d’amour“ im Jungen Theater ist Pflicht nicht nur für Nostalgiker. Objektiv betrachtet singt sie, begleitet von Terry Truck, die Brel-Klassiker. Die schwärmerischen wie „Marieke“, die pathetischen wie „Quand on a que l’amour“ und die sarkastisch-bissigen: „Au suivant“. Doch die Wahrheit ist subjektiv. Zumindest die Wahrheit des Chansons. Und sie lautet: „Quinze années d’amour“ ist eine Geisterbeschwörung. So kraftvoll nämlich kann nur das Original klingen.
Mouron, deren Eigenproduktionen („Mouron d’amour“) zum Besten der aktuellen französischen Chansons zählen, macht sich zum Medium ihres Idols. Jacques Brel, knapp 20 Jahre nach seinem Tod, live auf der Bühne: Ein gänsehautbeförderndes Erlebnis, für das fünfmal zwei taz-LeserInnen heute Abend um 20.30 Uhr freien Eintritt haben. Voraussetzung: Sie wählen heute um 16 Uhr die ☎ (04 21) 32 13 53. bes
Junges Theater: Mouron, „Quinze années d’amour“, von heute bis 12. April, jeweils 20.30 Uhr