: Golfkrieg: Angriffe auf Städte
■ Kämpfe im Golfkrieg verlagern sich zunehmend auf irakisches Westufer des Schatt el Arab / Bislang größte Angriffe Irans über irakische Grenze hinweg widersprüchlich
Bagdad/Theran (dpa) - Bei der neuen iranischen Großoffensive „Kerbala–5“ haben sich die Kämpfe an der südlichen Front nahe der zweitgrößten irakischen Stadt Basra am Wochenende anscheinend zunehmend auf das irakische Westufer des umkämpften Wasserweges Schatt el Arab verlagert. Gleichzeitig meldeten beide Seiten einen iranischen Raketenangriff auf die irakische Hauptstadt Bagdad, bei dem es zahlreiche Opfer gegeben haben soll. Insgesamt soll es am Wochenende zu vier Raketenangriffen auf Bagdad und Basra gekommen sein. Die irakische Luftwaffe flog nach eigenen Angaben Vergeltungsangriffe auf insgesamt sechs iranische Städte, darunter Isfahan, Desful und die für schiitische Moslems „Heilige Stadt“ Gom. Dabei sollen nach iranischen Angaben allein bei einem Angriff mehr als 500 Zivilisten getötet worden sein. Die „Kerbala–5“–Offensive hatte Iran am frühen Freitagmorgen etwa 35 Kilometer südlich von Basra begonnen. Beobachter sprachen angesichts der vorliegenden Berichte von der bislang größten Offensive Irans über die irakische Grenze hinweg. Über den Verlauf der Kampf handlungen machen beide Seiten weiterhin widersprüchliche Angaben. Iran meldete ein Vordringen seiner Truppen neun Kilometer weit auf irakisches Gebiet im Bereich des künstlichen Sees Al Asmak, der unmittelbar südlich von Basra liegt. Der Irak berichtete von Geländegewinnen im Rahmen seiner Gegenoffensive. Die iranischen Truppen würden in Richtung der internationalen Grenzlinie am Ostufer des Schatt el Arab zurückgedrängt.
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