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Goebbels–Tagebücher werden veröffentlicht

Bonn (dpa) - Aus den Tagebüchern des Nazi–Propaganda–Ministers Goebbels, die jetzt vom Institut für Zeitgeschichte in München herausgegeben werden, ergebe sich klar, „daß die meisten Regierungsstellen schon frühzeitig wußten, daß die Deportierung der Juden aus Deutschland nach dem Osten nichts anderes als deren Ermordung bedeutet“, sagte der ehemalige US–Chefankläger bei den Nürnberger Prozessen Kempner. Bei dem Prozeß in Nürnberg hätten damals zahlreiche hohe Staatsbeamte versucht zu leugnen, daß sie etwas von den Ermordungen gewußt haben. Die Tagebücher Goebbels seien nach dessen Selbstmord zu einem „Geschäftsobjekt“ geworden. „Es wäre von allen Beteiligten vornehmer gewesen, wenn der Erlös aus dem Nachdruck der Tagebücher den jüdischen Opfern von Goebbels ... zugute gekommen wäre“, sagte Kempner.

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