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Gnadenfrist für Bagdad — Hilfe für Deserteure

■ UNO-Sicherheitsrat stellt Ultimatum/ Friedensbewegte Deutsche unterstützen US-Soldaten beim Untertauchen

New York/Bremen (ap/taz) — Die fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates wollen den Irak heute ultimativ auffordern, sich bis zum 15. Januar aus Kuwait zurückzuziehen. Die Abstimmung wird für den Abend erwartet. Viele Mitgliedsländer werden in der entscheidenden Sitzung durch ihre Außenminister vertreten sein. Damit soll der Resolution besonderes Gewicht verliehen werden. Das chinesische Abstimmungsverhalten ist nach wie vor unklar.

Unterdessen bemüht sich die bundesdeutsche Friedenbewegung um Unterstützung von US-Soldaten, die desertieren wollen. So kündigte der grüne Bremer Bürgerschaftsabgeordnete Martin Thomas an, den GIs zu helfen. Einzelpersonen aus Süddeutschland bereiteten konspirativ die „Aktion Winterurlaub“ vor, mit der Deserteuren zur Flucht aus der BRD und zu einem Bleiberecht in Staaten wie Jugoslawien oder Schweden verholfen werden soll. Der Bremer Abgeordnete forderte den Senat der Stadt auf, den Deserteuren politisches Asyl zu gewähren und sie nicht an die US-Militärpolizei auszuliefern. Bonn solle, so Thomas, das Truppenstationierungsabkommen mit der US-Army sofort kündigen, um die Deserteure wirksam schützen zu können. SEITEN 2 UND 4

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