KOMMENTAR: Glühende Petunien?
■ Meeresökologie – Ja. Petunienschaffende Genetik – Nein!
Noch sind die Weichen nicht gestellt, obwohl das Signal bereits auf Grün geschaltet ist. Zusätzlich zu ihren 62 schon bestehenden Instituten, an denen 13.000 wissenschaftliche MitarbeiterInnen (und 5.000 Habilitierte) grundlagenforschend wirken, wird die Max-Planck-Gesellschaft ein Institut in Bremen installieren. Über ein Jahrzehnt mühten sich Bremer Politiker (Koschnick, Franke) vergebens um ein Stück von diesem reputierlichen Kuchen. Scherf erntete gestern erste Lorbeeren: Er durfte die „frohe Botschaft“ verkünden.
„Mikrobielle Ökologie“ schreibt sich das künftige Institut neben dem Fallturm in den Briefkopf. Es klingt nach endlich naturwissenschaftlich rundherum begründbaren, und damit glaubhaften wie unumgehbaren Lösungsansätzen für die sterbenskranke Nordsee.
Jetzt kommt es darauf an, das Institut mit dem guten Namen auch gut einzubetten: Noch ist die im Dunstkreis geplante Professur für molekulare Genetik nicht besetzt. Jetzt heißt es aufpassen, damit nicht bald phosphorisierende Petunien auf dem Uni-Acker blühen.
Birgitt Rambalski
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