: Glücksritter Borg in Aktion
■ Die neue TV-Serie „Jolly Joker“, 21.45 Uhr ARD
Köln (dpa) — „Mein Name ist Borg, Christian Borg“ — die Masche ist alt und bewährt. Aber der Titelheld der neuen TV-Serie Jolly Joker, die von Morgen an — zunächst um 21.45 Uhr, dann jeweils im Vorabendprogramm um 18.45 — in der ARD läuft, ist kein 007-Agent wie James Bond. Borg, der von dem Österreicher Stefan Fleming (31) gespielt wird, ist eher Opfer seines reichen Onkels Arthur Brecht (Paul Hubschmid). Gnadenlos muß der Sonnyboy herhalten, wenn große Geschäfte in fernen Ländern in Gefahr sind.
„Joker“ Borg schlittert mit naiver Blauäugigkeit in jedes Abenteuer und rettet sich und seine rassigen Begleiterinnen mit Witz, Charme und last but not least Glück im Spiel, bei dem der Einsatz stets sein Leben ist. Die dicken Gewinne streicht aber nicht der junge Glücksritter ein, sondern der reiche Onkel. Auf das sein Neffe auch das nächste Mal wieder zur Verfügung steht, wenn die Kastanien aus dem Feuer geholt werden müssen.
Die Produktionskosten für den Jolly Joker hielten sich im normalen Rahmen, wie Ulrich Berns berichtete, der verantwortliche Redakteur beim Westdeutschen Rundfunk in Köln. Sie lägen bei knapp 13.000 Mark pro Sendeminute, was in etwa den Kosten beim ARD-Fahnder entspricht. Darin sind aufwendige Dreharbeiten im Ausland — jede Folge spielt in einem anderen Land — und zahlreiche special effects eingeschlossen. Ferngesteuerte Hubschrauber sind bei der Actionserie ebenso ein Muß wie schöne Frauen, die Borg bei seinen schwierigen Missionen zur Seite stehen.
Einfallsreich sind Details am Rande, die sich Regisseur Marco Serafini zusammen mit dem Autor der Serie, Thomas Kubitsch, ausgedacht hat: Der reiche Onkel ist technikbesessen, sein Headquarter gleicht mehr einem Ufo denn einem Büro. Doch die moderne Technik hat so ihre Tücken. Der Gipslöwe Hugo will seiner Funktion als Türöffner nur dann nachkommen, wenn man sich nach seiner Nachtruhe erkundigt, der Kaffeeautomat Erich verweigert nach der zweiten Tasse die Ausgabe. Begründung: Zuviel Kaffee ist ungesund. Zuviel Fernsehen selbstverständlich auch.
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