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■ GlosseKlemann signalisiert rot

Es ging um Leben oder Tod. Hier ein Geschöpf, unbeholfen etwas und behütet, aber überaus agil, dort ein EU-genormtes „Männchen“, mehr Logo denn Gestalt. Wäre das Ampelmännchen-Ost der westdeutschen Gleichmacherei zum Opfer gefallen, wäre das mehr gewesen als nur ein paar grüne und rote Verkehrstote mehr auf den Ostberliner Straßen. Es wäre einem finalen Vernichtungsfeldzug gegen das einzig Humane im Straßenverkehr gleichgekommen.

Nun aber steht fest: Das Ampelmännchen lebt und mit ihm die DDR. Vor allem für die – ohnehin mit dem Siegeszug des Ost-Sandmännchens – arg gebeutelten Seelen der Westberliner ist dies erneut ein Schlag gegen die Identität. Wie bitte sollen all die findigen Marktnischenjäger nun ihre 149 Mark teuren Ostalgielampen absetzen? Ohne Lebensgefahr keine Nachfrage, so einfach ist das.

Am meisten freilich wird Verkehrssenator Klemann in Bedrängnis kommen. Er, der die kulturkämpferische Dimension dieser Entscheidung wahrscheinlich überhaupt nicht begriffen hat, wird nun als „Verteidiger des Ostrotzes“ zur Rede gestellt werden. Das zementiert nicht nur die Teilung der Stadt und ist Wasser auf die Mühlen der PDS, sondern könnte am Ende auch dazu führen, daß nicht das Ampelmännchen seinen Hut nehmen muß, sondern der Verkehrssenator.

Komitee für Gerechtigkeit, Bezirksgruppe Kochstraße

Siehe Meldung Seite 28

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