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Gleicher Tarif

■ Metall-Arbeiter und Angestellte egalisiert

Hannover Ein neuer und bundesweit bisher einmaliger Manteltarifvertrag stellt in der niedersächsischen Metallindustrie erstmals Arbeiter und Angestellte gleich. IG-Metall-Bezirksleiter Jürgen Peters nannte den am 1. Dezember in Kraft tretenden Vertrag am Mittwoch in Hannover „wegweisend“ für eine allgemeine sozialpolitische Gleichstellung von Arbeitern und Angestellten. Eckpunkte des Vertrages für rund 100.000 Beschäftigte sind unter anderem gleiche Kündigungsfristen und die Verpflichtung der Arbeitgeber, Mehrarbeit zu verringern und dafür Neueinstellungen vorzunehmen.

Der zweite Vorsitzende der IG Metall, Walter Riester, meinte, die unterschiedliche Behandlung von Arbeitern und Angestellten sei ein Anachronismus, der aufgehoben werden müsse. Er äußerte die Hoffnung, daß auch andere Arbeitgeberverbände mit der IG Metall gemeinsame Manteltarifverträge (MTV) abschließen. „Die Grundannahme, nach der Arbeiter Handarbeit und Angestellte Kopfarbeit machen, ist nicht mehr zu halten“, betonte Peters. Der neue MTV stelle niemanden schlechter, da es für Angestellte eine Besitzstandregelung gebe.

Wichtig sei auch, daß Arbeiter statt eines Stundenlohns künftig einen festen Monatslohn erhalten. Außerdem sieht der neue MTV vor, daß Nachtarbeitszuschläge in Form von Freizeit ausgeglichen werden können. dpa

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