Glaube & Sterben: Kommt was nach?
■ Vortragsreihe der Hospizhilfe greift Fragen zu Tod und Jenseits auf
Die Zahl der Menschen, die als aufrechte Atheisten ins Grab steigen, sinkt. Immer mehr Sterbende dagegen beschäftigen sich auf der Schwelle zum Tod mit Fragen des Glaubens und des Jenseits. Das jedenfalls beobachten die rund 50 ehrenamtlichen MitarbeiterInnen der Hospiz-Hilfe Bremen seit einigen Jahren. Sie stehen den Sterbenden und deren Angehörigen oft zur Seite, wenn diese zu ihren „frühen spirituellen Wurzeln zurückkehren“ und die Bilanz ihres Lebens ziehen.
„Wer im Sterben liegt, kann sich diesen Fragen nicht entziehen, sämtliche Ablenkungsmanöver von der Urlaubsplanung bis zum Wochenendbesuch gelten nichts mehr“, wissen die Sterbe-BegleiterInnen. Aus diesem Grund legt die Hospizhilfe erneut ihre erfolgreiche Vortragsreihe „Wie trägt uns Glauben beim Sterben?“, auf. Die vorläufige Bilanz der Hospizleute selbst: „Die Religionen sind sich viel ähnlicher als alle glauben“. Fünf bekannte Bremer Vertreter der Weltreligionen Buddhismus, Islam, Judentum, Christentum und Hinduismus – von Rabbiner Beyamin Barslai bis zu Mehmet Kilinc vom Islam-Archiv-Deutschland – werden an fünf Abenden über Jenseitsvorstellungen der jeweiligen Religionen sprechen. Dabei geht es um alle Fragen zum Sterben: um religiös geprägte Vorstellungen vom Jenseits, um Rituale des Trauerns bis hin zum Umgang mit den Verstorbenen – die in anderen Kulturen oft ganz anders behandelt werden als in Deutschland, wo manche schon von „schneller Entsorgung“ sprechen. ede
Den Auftakt der Reihe macht Michael Sabaß zu „Jenseitsvorstellungen im Buddhismus“ am 27. September um 20 Uhr im Kapitel 8 an der Domsheide.
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