■ Fußball: Gladbacher Effenberg fordert: Durchgreifen
Köln/Mönchengladbach (dpa) – Karl-Heinz Drygalski ist verärgert. „Die Geduldsgrenze ist erreicht“, schimpft der Präsident des Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach nach dem 2:4 im UEFA-Cup-Hinspiel gegen den AS Monaco. Die „spielerische Demütigung“ durch den Tabellendritten der französischen Liga brachte den Borussen-Boß auf die Palme: „Jetzt ist der Chefcoach gefordert.“ Trainer Bernd Krauss nimmt die Attacken Drygalskis vorgeblich gelassen hin: „Wenn der Präsident mich rausschmeißen will, muß er das tun.“
Katerstimmung am Bökelberg: Die euphorische Erwartungshaltung zu Saisonbeginn wird von Woche zu Woche weiter gedämpft. Nach den mittelmäßigen Leistungen in der Bundesliga und dem Aus im DFB-Pokal droht nun auch das vorzeitige Scheitern im internationalen Wettbewerb. Auch Kapitän Stefan Effenberg spricht klare Worte: „Der Trainer muß jetzt knallhart durchgreifen, sonst droht der Sturz ins Bodenlose.“
Gladbach offenbarte am Dienstag abend im Müngersdorfer Stadion neben Sturmproblemen erstmals auch größere Abwehrschwächen bei den Gegentoren von Collins (12.), Ikpeba (58./90.) und Henry (77.). „Das hätte ich mir schwerer vorgestellt“, sagte Monacos Nationaltorhüter Barthez, der zwei unglückliche Gegentore von Hochstätter (57.) und Andersson (72.) hinnehmen mußte.
Innerhalb der Borussen-Mannschaft wird die Unzufriedenheit logischerweise größer. Abwehrchef Andersson gestand: „Derzeit denkt jeder nur an sich.“ Weil die größten Probleme im Angriff liegen, soll Manager Rolf Rüssmann zwar den Kontakt zu Martin Dahlin (AS Rom) erneut geknüpft haben. Er dementiert aber in der Öffentlichkeit jedwedes Interesse.
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