■ VERTRAGSTRICKS IN GENF: Giftwaffen sollen am Ostseegrund bleiben
Genf (taz) — Hunderttausende Tonnen von hochgiftigen chemischen Waffen sollen auf dem Grunde der Ostsee so lange schlummern, bis ihre Behälter verrottet sind und die Stoffe das Wasser verseuchen. Das ist die Konsequenz einer geplanten Regelung innerhalb eines künftigen C-Waffen-Abkommens der UNO. Danach sollen Giftwaffen, die vor 1985 ins Meer versenkt wurden, von dem Abkommen nicht erfaßt werden. Bislang galt als Grundlage einer vertraglichen Regelung das Stichjahr 1925. Der Austausch einer Ziffer erspart so Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den USA und anderen die Pflicht zur Beseitigung der Gifte und Kosten in Milliardenhöhe. SEITE 2
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