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„Giftigen Schiet nicht zu uns“

■ Bauern und Elbmarschler protestieren gegen Deponie für Elbeschlick

Mehrere hundert Bürger aus der Lüneburger und Winsener Elbmarsch haben am Montag abend in Brietlingen (Kreis Lüneburg) gegen die Pläne Hamburgs protestiert, möglicherweise in ihrer Region jährlich 200.000 Kubikmeter giftigen Hafenschlick abzulagern. Ihr Protest richtete sich auch dagegen, daß sie zu einer gleichzeitig in dem Dorf stattfindenden Informationsveranstaltung für rund 300 Milchbauern nicht eingeladen und zugelassen wurden.

An der Veranstaltung nahm Ministerpräsident Gerhard Schröder teil. Trotz erregter Stimmung unter den Demonstranten kam es zu keinen Zwischenfällen.

Auf Transparenten wiesen die Bürger darauf hin, daß die Schlickablagerung, die insgesamt 2,5 Millionen Kubikmeter betragen wird, nicht nur die Existenz der Milchbauern, sondern auch die Gesundheit der Elbmarschbewohner gefährden werde. Ministerpräsident Schröder hatte das Gespräch mit den Landwirten vor allem gesucht, weil sie Lieferanten der Lüneburger Molkerei der Nestle AG sind. Der Konzern hat mehrfach öffentlich angedroht, keine Milch mehr abzunehmen, falls es zum Bau der Deponie komme.

„Im Stader Raum werden sie den Dreck aus Naturschutzgründen nicht los. Wir müssen annehmen, daß es gar nicht mehr um eine Standortsuche geht, sondern das er bereits bei uns festgelegt ist“, meinte Fred Sievers, Sprecher mehrerer Bürgerinitiativen.

dpa

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