: Gezerre um die Akten aus dem Stasi-Bunker
■ DDR-Staatssekretär Krause bereitet Nachverhandlungen mit Bonn über Stasi-Akten vor / Polizei sperrt Gelände vor der Normannenstraße ab
Berlin (afp) - Die BesetzerInnen des zentralen Stasi -Archivs in Ost-Berlin haben mit ihrer Aktion eine neue Auseinandersetzung über den Umgang mit den sechs Millionen Stasi-Akten in Gang gebracht. Damit geraten DDR-Regierung und Volkskammer just vor der heutigen Abstimmung des Einigungsvertrages noch einmal unter Zugzwang. DDR -Chefunterhändler Krause traf gestern mit dem Volkskammerausschuß zur Stasi-Auflösung zusammen, um über einen neuen Kompromiß über den Umgang mit den Stasi-Akten zu beraten. Gleichzeitig erstattete das Innenministerium Anzeige gegen die Besetzer wegen Hausfriedensbruchs. Am Abend sperrte die Polizei das Gelände um die Normannenstraße ab. Vor der Ex-Stasi-Zentrale versammelten sich rund 300 DemonstrantInnen, die die Herausgabe ihrer Akten forderten. Nach Angaben der stellvertretenden Regierungssprecherin Angela Merkel schlug Krause einen Notenwechsel mit der Bundesregierung vor. Darin solle der Vorschlag unterbreitet werden, die zentrale Kartei in Berlin und die dazugehörigen Unterlagen in den Bezirken zu belassen und den Beirat des Akten-Sonderbeauftragten um Vertreter der DDR-Länder zu erweitern. SEITEN 3, 5, 10 UND 21
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