■ Weidedämmler wohin?: Gewoba-Angebot nicht angenommen
Grob geschätzt leben im Parzellengebiet Weidedamm 200-300 Menschen – je nach Wetterlage. Die etwa 50 Mitglieder der „Bürgerinitiative Grüner Weidedamm“ werden in Lesum ihr ökologisches Wohnen fortsetzen. Die „Bremer Commune“, die im Sommer die Häuser und Werkstätten der ehemaligen Gärtnerei Kähler besetzt hatte, verhandelt mit einem privaten Hausbesitzer über ein ganzes Haus. Die letzten Kaisenhaus-BewohnerInnen suchen überwiegend Rat und Wohnung im Beratungscontainer der Gewoba.
Die anderen, darunter auch AlkoholikerInnen und Drogenabhängige, haben sich im Container noch nicht sehen lassen. „Wenn welche kamen, wollten sie nur wissen, wann geräumt wird“, sagt Ullrich Höft von der Gewoba. Er vermutet, daß viele Weidedamm-BewohnerInnen doch noch andernorts einen Wohnsitz hätten. Es geht auch das Gerücht um, daß so mancher seine vom Sozialamt bezahlte Wohnung illegal untervermietet habe.
Die 20 - 30 „Spaßparzellisten“ wollen gar keine Wohnung, sondern einen neuen Siedlungsplatz, wie sie kurz vor Weihnachten kund taten. Reichlich spät, findet Silvia Schön, die für die Vermittlung zwischen BewohnerInnen und Behörden abgeordnet wurde. Die Hoffnung auf das Gelände am Hochschulring scheint ohnehin aussichtslos. Michael Glotz-Richter vom Senator für Umwelt und Stadtentwicklung: „Der Hochschulring steht nicht zur Verfügung, weil man dafür das dort wirtschaftende Gartenbauamt verlegen müßte. Außerdem verläuft 30 Meter daneben die Autobahn. Das macht doch wenig Sinn.“ Außerdem sei der Draht zwischen der Gewoba und den „Spaßparzellisten“ dünner geworden, nachdem sich einige am Barrikadenbau zu Beginn der Bauarbeiten beteiligt hätten. cis
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen