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Gewinner und Verlierer

■ Ölpreissteigerungen in Lateinamerika: Mexiko und Venezuela verdienen mehr, Brasilien muß zahlen

Washington (afp/taz) - Sollte sich der Rohölpreis bei 25 Dollar je Barrel stabilisieren, werden in den kommenden fünf Monaten Mexiko und Venezuela deutlich ihre Einnahmen aus dem Ölgeschäft steigern können, erklärten die Experten internationaler Finanzorganisationen mit Sitz in Washington. Mexiko könnte demnach knapp 1,9 Milliarden Dollar mehr als erwartet im Ölgeschäft kassieren, Venezuela 1,6 Milliarden. Mit zusätzlichen Einkünften könnten auch die kleinen Exportländer wie Ecuador und Trinidad-Tobago kalkulieren.

Den Netto-Importeur Brasilien erwartet dagegen für 1990 eine um 600 Millionen Dollar höhere Ölrechnung. Sollten die Preise auch 1991 steigen oder sich zumindest auf dem hohen derzeitigen Stand stabilisieren, müsse Brasilien für das kommende Jahr mit zwei Milliarden Dollar Mehrausgaben kalkulieren, sagte ein Experte. Als 1979 die Barrelpreise bis zu 35 Dollar emporschnellten, geriet Brasiliens Volkswirtschaft in eine schwere Krise. Auch auf Chile und Argentinien kämen Mehrzahlungen in beträchtlicher Höhe zu.

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