: Gewalt verherrlichende Fantasie
betr.: „Schöne Grüße aus Neukölln. Ein Mädchenprojekt hat Postkarten entworfen, auf denen Jugendliche mit Pistolen posieren – und will so tägliche Gewalt thematisieren“, taz vom 1. 6. 04
Gerade als ältere Frau schüttelt man den Kopf ob der Gewalt verherrlichenden Fantasie, die die so angeblich vernachlässigten und dem Vernehmen nach oft sexuell missbrauchten Mädchen entwickeln. Ich frage mich allen Ernstes, was die LeiterInnen dieser öffentlichen Einrichtung – offensichtlich einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme – wirklich im Sinn haben. Allein die Formulierungen auf den verbreiteten Ansichtskarten müssen einem zu denken geben. „Madonna“, „Mädchenkult“, „Madonnamädchenpower“ und auf der Homepage: „Mutproben“ und „Wir trainieren unser Selbstbewusstsein“, „krisenerprobt“, „mutig“, „chaos- und konfliktfähig“, „entdeckungsfreudig“, „phantasievoll und zärtlich“ und …
Vergeblich suche ich auf der angegebenen Homepage Begriffe wie „Konfliktvermeidung“, „Prävention“, „Krisenmanagement“, „Gewaltverzicht“, „Deeskalationstraining“. Stattdessen müssen sich halbwüchsige Mädchen mit zur Gewalt entschlossenem Gesichtsausdruck und einer Waffe in der Hand für Fotos auf Ansichtskarten missbrauchen lassen, auf denen dann eindeutig zweideutig zur Gewalt aufgerufen wird. Und die LeiterIn findet das auch noch toll. Diese von offensichtlich militanten FeministInnen und bekennenden Männerhasserinnen geleitete Gruppe erinnert mich eher an die Bildung einer kriminellen Vereinigung denn die einer Selbsthilfegruppe für vernachlässigte weibliche Jugendliche. Und zu allem Übel wird diese „Einrichtung“ auch noch vom Europäischen Sozialfonds, dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und LOS (Lokales Kapital für soziale Zwecke) wie zum Hohn finanziell gefördert.
Ich werde meinem Mann dringend empfehlen, den Einzugsbereich dieser Ausbildungsstätte für StreetfighterInnen aus Sicherheitsgründen zu meiden. ELISABETH RÖNISCH
überaus besorgte Bürgerin Neuköllns