: Gewalt in Nordirland
■ Wieder Anschläge der Protestanten
Belfast/London (taz/dpa/AFP) Auch vier Wochen nach der gemeinsamen anglo-irischen Erklärung geht die Gewalt in Nordirland weiter. Bereits in der Nacht zum Freitag hatten sowohl die IRA als auch die protestantischen „Ulster Freedom Fighters“ (UFF) mit Terroranschlägen demonstriert, daß so einfach kein Frieden zu machen ist. Am Samstag wurde auf ein Lokal in einem katholischen Viertel von Belfast eine Rakete abgefeuert. Verletzt wurde niemand. Zu dem Anschlag bekannten sich wiederum die UFF.
Unterdessen wehrt sich Gerry Adams, der Chef des politischen Flügels der Untergrundorganisation IRA, Sinn Féin, gegen Behauptungen, er sei ein führendes IRA-Mitglied. In einem Bericht des in London erscheinenden Observer vom Sonntag hatte der frühere nordirische Sicherheitsminister Michael Mates geäußert, Adams und das führende Sinn- Féin-Mitglied Martin McGuinness würden im Hintergrund die Fäden für IRA-Attentate ziehen.
Adams wies die Anschuldigungen zurück und warf der britischen Regierung vor, den Friedensprozeß zu verzögern. Der britische Nordirland-Minister Sir Patrick Mayhew hatte am Freitag erklärt, die Regierung werde auf die Forderungen der IRA nach Klarstellungen der Nordirland-Erklärung nicht eingehen.
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