Gewalt gegen schwule und lesbische Flüchtlinge: Pöbeleien und Angriffe
Viele schwule, lesbische und transsexuelle Flüchtlinge sind in den vergangenen Jahren Opfer von Pöbeleien und Drohungen geworden. Einige wurden auch angegriffen und verletzt. Das geht aus einer Antwort der Senatsverwaltung für Justiz auf eine Anfrage des SPD-Abgeordneten Tom Schreiber hervor. Manche Übergriffe gingen von Wachleuten in den Flüchtlingsunterkünften und Behörden aus.
Die genaue Zahl der Beleidigungen und Bedrohungen ist allerdings sehr unsicher. Der Senat gab für 2016 die Zahl der Fälle mit 355 an. 2015 waren es 162, im Jahr davor nur 14 Fälle. Die meisten Übergriffe betrafen schwule Männer und Transsexuelle unter den Flüchtlingen.
Die Zahlen stammen von drei Beratungsinitiativen für Schwule und Lesben. Dazu erläuterte der Senat, die Angaben seien oft nicht vollständig, außerdem seien Mehrfachnennungen möglich, wenn ein Flüchtling sich bei verschiedenen Beratungsstellen meldet. Andererseits gibt es eine hohe Dunkelziffer, weil manche Opfer sich möglicherweise gar nicht melden. (dpa)
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