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Gespräche über Beitritt zur EUWesterwelle kann sogar Türkisch

Außenminister Westerwelle will bei seiner Türkeireise Verstimmungen ausräumen, für die er zum Teil selbst gesorgt hat. Auch Thema: Antiterror-Zusammenarbeit und der Iran.

Bundesaußenminister Guido Westerwelle (links) im Gespräch mit seinem Amtskollegen Ahmet Davutoglu. Bild: ap

Bei seinem zweiten Besuch in der Türkei in diesem Jahr hat Bundesaußenminister Guido Westerwelle noch einmal betont, dass Deutschland ein strategisches Interesse daran hat, die Türkei in Europa einzubinden. Irritationen über ein Interview unmittelbar vor seiner Abreise, in dem er betont hatte, die Türkei sei im Moment noch nicht EU-beitrittsreif, versuchte er auszuräumen, indem er auf Türkisch versicherte, der Türkei stehe der Beitritt offen, wenn einmal alle Voraussetzungen erfüllt seien.

Westerwelles Treffen mit seinem Amtskollegen Ahmet Davutoglu und Ministerpräsident Tayyip Erdogan diente zwar vor allem dem Ausbau einer vertrauensvollen Zusammenarbeit angesichts der Meldungen, die Türkei wende sich allmählich vom Westen ab. Es wurden aber auch konkrete Fragen besprochen: Zusammenarbeit im Antiterrorbereich und die Rolle der Türkei gegenüber dem Iran.

Die türkische Regierung hatte sich erst jüngst wieder darüber beschwert, dass Europa den Kampf gegen die kurdische PKK nicht genügend unterstützen würde. Westerwelle bestritt dies und versprach, alles zu tun, um auch PKK-nahe Organisationen, die die PKK finanziell unterstützen, auszuschalten.

In der Frage des Umgangs mit dem Iran verwiesen beide Außenminister darauf, dass die iranische Regierung ja nun wieder neue Verhandlungen angeboten hat. Während Westerwelle darin einen Erfolg der neuerlichen EU-Sanktionen, sah, verwies Davutoglu darauf, dass sein Land gemeinsam mit Brasilien dafür gesorgt habe, dass der Gesprächsfaden nach Teheran nicht abgerissen sei. Beide betonten, man sei sich einig, dass eine iranische Atombombe nicht zu akzeptieren sei. Gerade deshalb, so Davutoglu, unternehme die Türkei ja so große Anstrengungen, um Iran im Rahen des Atomwaffensperrvertrages zu halten.

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6 Kommentare

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  • K3
    Katar 38

    also, ich glaube nicht das die Türkei das Geld braucht, die EU-Beitritt, dient nur um den Außenhandel bzw. die Handelszone anzukurbeln. Es gibt genügend andere Länder, die selbst nicht viel von wegen Menschenrecht Ahnung haben.

    Es hat sich hier in Deutschland seit 1970 sich nicht viel verändert, Rassistischer geht es nicht.

    Warum gehen soviele deutsche ins Ausland um Urlaub zu machen?

  • H
    Hmmm

    Ich frage mich woher immer dieser unterschwelliger Rassismus immer herkommt wenn irgendetwas über die Türkei geschrieben wird. Immer die selbe Grütze.

     

    Naja was solls, ich behalte mal meinen türkischen Pass lieber, habs dann einfacher wenn in diesem Land die "große Welle" durchbricht.

     

    Egal was die Türkei macht es ist immer falsch, schlecht und was weiß ich und dann wird gleich an die EU gedacht. Die EU kann dieses nicht und das nicht und Deutschland muss immer zahlen und blablabla. Frag ma den Durchschnittsdeutschen oder -franzosen was sie sind. Keiner von denen wird von sich aus behaupten: ICH BIN EUROPÄER. Und wenns um die Türkei geht sind plötzlich alle eins. Jaja. Sollen sich die Türken doch mal Bulgarien und Rumänien zum Vorbild nehmen, nicht wahr? Sind ja so viel besser als die Türkei was Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte angeht :D

     

    Ich gehe jetzt mein gekühltes Efes am Strand von Antalya trinken. Neben paar Deutschen und Franzosen und was weiß ich. Die kommen ja locker rein ins Land. Aba seltsam, umgekehrt ists viel schwerer...

     

    Politpolemieren macht voll Spaß, merk ich grade.

  • NT
    Namenloser Typ

    Oh ja, klar,

    die Türkei ist per se an sich und als Erscheinung böse, hintertrieben und falsch.

     

    Egal, was das Land anpackt, es dient ausschließlich eigenen Interessen und diese stehen in krassem Widerspruch zum Schönen, Guten, Wahren.

     

    Können wir uns darauf einigen, lieber Vorredner namens "Unbequemer"?

  • J
    Jan

    @Unbequemer

    Zum ersten: das war - in meiner Lesart - anerkennend gemeint: nach Nichtenglischem Beginn eine Jetztauchtürkisch-Steigerung...

    Und zum zweiten: welcher Staat würde nicht 'eigennützig' versuchen, einen nicht ganz berechenbaren Nachbarn vom Atombombenbau abzuhalten. Es dürfte wohl kein Land geben, das das nicht stört: Alles Eigennutze!!!

    Unbequem sein ohne Grund kann auch sehr nerven...

  • U
    Unbequemer

    Und wieder einmal zeigt die TAZ, daß sie nicht so sehr Wert auf neutralen Journalismus legt, sondern PolitPolemik aktiv betreibt. Denn "Westerwelle kann sogar türkisch" ist doch ein Lustigmachen und damit Schaden eines Politikers, der nicht Politik im Sinne der TAZ macht. Schlimmer könnte es eine Parteizeitung auch nicht machen.

     

    Und zu "Gerade deshalb, so Davutoglu, unternehme die Türkei ja so große Anstrengungen, um Iran im Rahen des Atomwaffensperrvertrages zu halten."

     

    Oh - die nette, friedliebende Türkei im Einsatz für den Weltfrieden. Ich würde diese Politik anders bewerten. Ein Iran mit Atomwaffen macht die Türkei zum Militärischen Zwerg in der Region. Das stört die Türkei und ist wohl auch ein realistischerer Grund so gegen die Atommacht Iran zu sein. EInfach türkischer Eigennutz.

  • P
    paulus

    Ich Idiot habe die noch gewählt.

    Türkeibeitritt nur die dümmsten schafe wählen ihren schlachter selbst.

    Ich werde auswandern und in den staaten neu anfangen wenn die Türkei in die Eu kommt.

    Den Iranfreundn und Fundamentalisten in der Türkei klingelt schon das Geld in der Kasse.

    Was sie 1642 nicht geschafft vollendet westerschwelle und Dmlack Cameron

    ich kann nur noch kotzen.

    Gute nacht EU , Gute nacht D

    Das wars dann. Die werden uns ausziehen bis aufs letzte hemd.