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■ BankenGeschönte Bilanz

München (dpa) – Die zu den größten deutschen Privatbankhäusern zählende Merck, Finck & Co. (München) mußte im Geschäftsjahr 1992 einen derart hohen Verlust hinnehmen, daß eine Anzeige an das Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen in Berlin notwendig wurde. Ein Sprecher der Bank wollte diese Information, die der Insiderdienst Czerwensky intern am Samstag veröffentlicht hat, offiziell weder bestätigen noch dementieren. Bislang hatte das vor drei Jahren vom Münchener Unternehmer August von Finck an die Barclays Bank plc (London) verkaufte Institut diese Verlusthöhe verschwiegen. Bei der Vorlage der Jahreszahlen im Juni hieß es noch, daß ein Überschuß erreicht worden sei, der sich aufgrund von hohen Belastungen durch die Expansionsstrategie der Bank sowie maximaler Risikovorsorge im Vorjahresvergleich jedoch mehr als halbiert habe. Zu einer Verlustanzeige ist eine Bank zum Kunden- und Anlegerschutz gesetzlich verpflichtet, wenn der Fehlbetrag ein Viertel des haftenden Eigenkapitals übersteigt.

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