: Geschmolzener Nordpol am Werdersee
Kein eiskalter Ostwind treibt die SchlittschuhläuferInnen über den gefrorenen Werdersee, keine Rutschpartie mehr, die schon auf den Stufen vor der eigenen Haustür beginnt, keine feuerroten Nasen und Backen unter Pudelmützen. Vorbei ist erstmal der Bremer Winter. Vorbei das Geschliddere auf Gehwegen (Obacht: Knochenbrüche) und Straßen (Obacht: Blechschäden)
Was aber noch bleibt, das sind die Kinderträume von einsamen Schneeinseln im großen Eis. Und die ewig unbeantwortete Frage: Warum bloß ist das Eis überall so spiegelglatt, doch ausgerechnet hier sammelt sich der trockene Schnee?
Da ist keine Beule, kein Stock ragt heraus, und doch haben sich Wind und Wetter entschieden, gerade hier ihren kleinen weißen Haufen zu hinterlassen.
Wunderbar gemacht für Slalomläufe auf schmalen Kufen. Oder als Eckpfosten des Eishockey-Tores (wo das Gerangel groß wird, wenn der Puck drauf liegenbleibt). Oder eben als Ziel für die Entdeckungsreise der Kinder zum Nordpol, Picknick mit tiefgefrorenem Obst inklusive.
Foto: Nikolai Wolff
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