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Geringe Wahlbeteiligung in SimbabweStichwahl Mugabe gegen Mugabe

In Simbabwe haben die Wahllokale für die Stichwahl geöffnet, Mugabe ist der einzige Kandidat. Die Wahlbeteiligung war am Morgen viel geringer als bei der ersten Runde.

Spannend...Wer die Wahl wohl gewinnt? Bild: reuters

HARARE/ JOHANNESBURG ap/afp/dpa Die umstrittene Stichwahl um das Präsidentenamt in Simbabwe hat begonnen. Die Beteiligung war am frühen Morgen gering. Gegen 7.00 Uhr waren in Harares größtes Wahllokal gerade mal zehn Menschen gekommen, in kleineren sogar noch weniger. Bei der ersten Runde am 29. März hatten um die gleiche Zeit bereits Hunderte ihre Stimme abgegeben.

Bei der Abstimmung gibt es nur einen einzigen Kandidaten: Den seit 28 Jahren regierenden Amtsinhaber Robert Mugabe. Oppositionsführer Morgan Tsvangirai hatte am Wochenende erklärt, auf eine Stichwahl zu verzichten. Er begründete seine Entscheidung mit anhaltenden Repressalien des Regimes gegen ihn und die Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC).

"Das ist keine Wahl", erklärte Tsvangirai in einem Schreiben an seine Anhänger. "Dies ist eine Schmach, ein weiterer tragischer Tag in der Geschichte unseres Landes." Das Ergebnis dieses Wahlgangs sei "ohne Bedeutung", weil er nicht den Willen der Bevölkerung wiedergeben. Oppositionskandidat Tsvangirai hatte im März die erste Abstimmung gegen den 84-jährigen Mugabe gewonnen, dem offiziellen Ergebnis zufolge aber die absolute Mehrheit verfehlt.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte wenige Stunden vor Öffnung der Wahllokale erneut vor der Abstimmung gewarnt. Angesichts von Einschüchterung und Gewalt im Land könne keine glaubwürdige und faire Wahl erwartet werden, sagte Ban in New York. "Die Situation scheint sich zwar zu entwickeln, aber ich bin immer noch besorgt, dass es bei einer Wahl, die unter solchen Umständen stattfindet, ernsthafte Fragen und Kontroversen um die Legitimität der Entscheidung geben wird." Wahlbeobachter aus den Industriestaaten sind bei dem Wahlgang nicht zugelassen.

Südafrikas Ex-Präsident und Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela kritisierte erstmals öffentlich das Mugabe-Regime. In London sprach er von einem "tragischen Versagen der Führung". Bundeskanzlerin Angela Merkel rief die afrikanischen Staaten erneut auf, ihren Einfluss auf Mugabe geltend zu machen. Sie sollten ebenso wie die führenden Persönlichkeiten Afrikas angesichts der Übergriffe auf Anhänger der Opposition deutlich Position beziehen, sagte Merkel in Berlin.

Bei einer Abschlusskundgebung vor seinen Anhängern in Harare sagte Mugabe am Donnerstagabend, dass ihn die Meinung der restlichen Welt nicht interessiere. "Mir wäre es lieber, die Welt würde uns in Ruhe lassen", zitierte ihn der britische Sender BBC.

Mugabe ist seit 1980 an der Macht und hat das Land zuletzt in den wirtschaftlichen Ruin geführt. Die internationale Staatengemeinschaft hat Mugabe vergeblich aufgefordert, die Stichwahl zu verschieben und eine friedliche Lösung im Konflikt zwischen der Regierung und der Opposition zu suchen.

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