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Georgien-Russland-KriseGrenze neu eröffnet

In dem Konflikt zwischen Georgien und Russland scheint sich eine weitere Entspannung anzubahnen. Die beiden Länder haben jetzt ihren einzigen direkten Grenzübergang wieder eröffnet.

Auch wenn die Fahnen von Georgien und Russland zumindest am Grenzübergang gemeinsam im Wind wehen, reden die Regierungen nicht direkt miteinander. Bild: dpa

MOSKAU dpa | Eineinhalb Jahre nach dem Südkaukasuskrieg zwischen Russland und Georgien im August 2008 ist der einzige Grenzübergang zwischen beiden Staaten wieder geöffnet worden. Beide Länder unterhalten aber weiterhin keine diplomatischen Beziehungen und auch keinen Linienflugverkehr.

Der komplett renovierte Übergang mit insgesamt zwölf Fahrstreifen und einem modernen Lesegerät für Dokumente mit biometrischen Daten sei am Morgen für den Verkehr freigegeben worden. Das teilte der russische Grenzschutz am Montag nach Angaben der Agentur Interfax mit. Der Übergang war bereits 2006 aufgrund der schlechten bilateralen Beziehungen geschlossen worden.

Es ist der einzige Übergang, der nicht durch die von Georgien abtrünnigen Regionen Südossetien und Abchasien, sondern direkt nach Russland führt. Nach dem Blutvergießen 2008 hatte Georgien die Kontrolle über die beiden Gebiete verloren. Russland erkannte die Regionen gegen den Protest der EU und USA als unabhängige Staaten an und stationierte zu deren Schutz dort tausende Soldaten.

Moskau und Tiflis lassen sich in bilateralen Fragen jeweils von der Schweiz vertreten. Unklar ist, wann der Linienflugverkehr zwischen Russland und Georgien wieder aufgenommen wird. Lediglich im Januar 2010 hatte es einige wenige Charterflüge zwischen beiden Ländern gegeben.

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1 Kommentar

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  • B
    Benz

    Bevor Saakaschwili an die Macht kam und eine agressive antirussische Politik begann, gingen 80% der georgischen Exporte nach Russland. Einen anderen derart grossen Abnehmer für Georgiens Waren gab und gibt es nicht, wer ausserhalb Russlands und anderer Sowjetrepubliken kennt schon georgische Weinmarken? Richtig, keine Sau.

     

    Unterdessen scheint man in Georgien zu merken, dass man Kontakte zu Russland einfach braucht, ob es den Nationalisten um Saakaschwili passt oder nicht. Schlicht um wirtschaftlich zu überleben- das einst wohlhabende Georgien ist heute bettelarm.

     

    Es zeigt sich einmal mehr, dass antirussische Politik so ziemlich das schädlichste und dümmste ist, was eine Ex-Sowjetrepublik machen kann.