piwik no script img

Genscher–Appel an den Westen

■ Bundesaußenminister fordert politische Antwort des Westen auf Gorbatschow Bildungsminister Möllemann setzt auf „Liberal 2.000“ und eine Programmkommission

Siegen (ap) - Bundesaußenminister Genscher forderte am Samstag auf dem NRW–Landesparteitag der FDP „kühne, weit in die Zukunft schauende Entscheidungen“ im Ost–West–Verhältnis. Der Westen müsse eine gemeinsame politische Antwort geben auf das, was der sowjetische Generalsekretär Michail Gorbatschow das „neue Denken“, die „neue Politik“ der Sowjetunion genannt habe. Es wäre ein „Fehler von historischen Ausmaß, wenn der Westen diese Chance vorüber gehen ließe. Genscher warnte davor, „mit verschränkten Armen“ dazusitzen und abzuwarten, „was uns Gorbatschow bringt“. Man sei bereit, einen umfassenden Abrüstungsprozeß einzuleiten und kooperative Sicherheitsstrukturen aufzubauen. Zudem sprach er sich für eine großangelegte wirtschaftliche Zusammenarbeit aus, die der Sowjetunion bei der Modernisierung ihrer Wirtschaft hilft. Zuvor hatte der neue Bundesbildungsminister und NRW– FDP–Chef Möllemann eine Zusammenlegung von Terminen verschiedener Wahlen auf einen Tag als Mittel gegen die Politikmüdigkeit der Bundesbürger gefordert. Ein nötiges Programm mit den innen– und außenpolitischen Leitlinien für die freiheitliche Gestaltung der Politik in den nächsten zehn bis 20 Jahren könne „Liberal 2.000“ heißen. Der Parteivorstand solle eine sieben– bis neunköpfige Programmkommission einsetzen. Querspalte auf Seite 4

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen