: Genetische „Fingerabdrücke“ werden als Dienstleistung offeriert
London (dpa) - Der britische Chemiekonzern ICI hat in Abingdon (Großbritannien) ein Zentrum eröffnet, in dem genetische Untersuchungen zur Klärung von Rechtstreitigkeiten, etwa beim Vaterschaftsnachweis, angeboten werden. Wie das Unternehmen am Dienstag in London mitteilte, werde in dem Zentrum der Cellmark Diagnostics auf kommerzieller Basis ein als „DNS– Fingerabdruck“ bezeichneter „Erkennungsdienst“ angeboten. Es sei der erste seiner Art in Europa. Bei der Methode werden an Hand von Blutuntersuchungen individuelle Merkmale in der Erbsubstanz (DNS), aufgespürt. Sie basiert den Angaben zufolge auf Forschungsarbeiten von Dr. Alec Jeffreys von der Universität Leicester. Sie ist genauer und zuverlässiger als die bisher zum Nachweis einer Vaterschaft gemachten Blutgruppen– und Chromosomenuntersuchungen (Träger der DNS), der die Methode als Ersatz für Fingerabdrücke in der kriminologischen Beweisführung vorgeschlagen hatte. Nach dem Bericht der Enquete– Kommission des Bundestages über Chancen und Risiken zur Gentechnologie können solche Untersuchungen an bis zu zwei Jahre alten Blut– oder Spermaresten oder aus Haarwurzeln gemacht werden. Die Kommission weist darauf hin, daß sie auch zur Überführung von Straftätern eingesetzt werden können und macht in diesem Zusammenhang zugleich auf rechtliche Probleme aufmerksam.
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