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Generalstreik gegen Fujimori

Lima (adn/ips) - In Peru hat ein Aufruf der Gewerkschaften zum Generalstreik gegen das wirtschaftliche Notprogramm von Präsident Alberto Fujimori am Dienstag die politische Lage weiter verschärft. Gleichzeitig hatte die linksextreme Guerillaorganisation „Leuchtender Pfad“ zu einem „bewaffneten Streik“ aufgerufen. In der Hauptstadt Lima patrouillierten 30.000 Polizisten und Soldaten zusätzlich in den Straßen, um Gewalttaten zu verhindern. Der öffentliche Verkehr brach in der Sieben-Millionen-Metropole fast völlig zusammen, da die Busfahrer aus Angst vor Brandanschlägen ihre Arbeit einstellten. Zuvor hatten Extremisten in einem nördlichen Stadtteil Limas einen Bus gestoppt, die Passagiere aussteigen lassen und ihn anschließend in Brand gesetzt. Die Polizei teilte am Dienstag in Lima mit, im ganzen Land seien etwa 300 Personen festgenommen worden. Ein Polizist wurde erschossen und ein anderer verletzt, als sie eine Barrikade in einem Vorort Limas räumen wollten.

Der Streik wurde hauptsächlich von Staatsbeamten befolgt, die damit gegen den über sie verhängten Lohn- und Einstellungsstopp protestierten. Die Arbeiter der Privatindustrie nahmen dagegen mehrheitlich die Arbeit auf. Kurz vor Streikbeginn hatte die Regierung die Erhöhung des Mindestlohns um 400 Prozent und die Anhebung der Löhne von Arbeitern in Privatbetrieben um mindestens 100 Prozent angekündigt.

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