piwik no script img

Genehmigung erteiltBP darf Bohrloch zementieren

Es sieht so aus, als habe BP das Pannen-Bohrloch im Golf von Mexiko nun im Griff. Die US-Regierung erteilte das Okay für die Zementfüllung. Allerdings ist noch ein weiterer Eingriff nötig.

Noch viel zu tun: Luftaufnahme des Ölteppichs nahe dem Bohrloch. Bild: dpa

NEW ORLEANS dpa | Nach der erfolgreichen Verstopfung der defekten Ölquelle im Golf von Mexiko mit Schlamm will BP das Bohrloch nun zusätzlich mit Zement abdichten. Die US-Regierung habe für das Manöver grünes Licht gegeben, teilte der Ölkonzern am Mittwochabend (Ortszeit) mit. Die Operation ist die zweite Stufe des sogenannten "Static Kill" und soll noch am Donnerstag beginnen.

Bei dem Manöver wird der Zement von oben in das kilometerlange Steigrohr geleitet. Er soll verhindern, dass sich das mit dem schweren Schlamm in der Quelle aufgehaltene Öl wieder lösen und nach oben steigen kann. Dieser zweite Teil der Versiegelung sei nur möglich, wenn das Steigrohr im Meeresboden intakt ist, hatte der Einsatzleiter der US-Regierung, Thad Allen, am Mittwoch vor der Entscheidung gesagt. Dass die Aktion nun nach ausführlichen Tests genehmigt wurde, zeugt von positiven Prüfresultaten.

Sollte die Abdichtung mit dem Zement gelingen, ist die Quelle nach Experteneinschätzung wahrscheinlich endgültig dicht. Bereits wegen der erfolgreichen Einleitung des Schlamms am Dienstag war zu erwarten, dass das Leck in 1500 Metern Meerestiefe keine neuen Probleme bereitet, sagte Catalin Teodoriu vom Institut für Erdöl- und Erdgastechnik der Technischen Universität Clausthal. Es gebe nur die "sehr, sehr kleine Gefahr", dass sich Gas aus der Quelle in dem eingepressten Gemisch löse und den Schlammpfropf so instabiler werden lasse. Das will BP nun mit dem Zement verhindern.

Schon nach der erfolgreichen Schlamm-Operation hatte BP am Mittwoch von einem "bedeutenden Meilenstein" gesprochen. "Wir haben große Zuversicht, dass kein weiteres Öl mehr in die Umwelt austritt", sagte auch Allen. Allerdings sei der "Static Kill" nur eine "vorbereitende Maßnahme" zur endgültigen Versiegelung.

Einen Sieg will die US-Regierung erst dann verkünden, wenn das Bohrloch auch von unten, das heißt mit Hilfe eines gebohrten Nebenzugangs, verschlossen worden ist. Dieser "Bottom Kill" soll in rund einer Woche begonnen werden. Dabei will BP wiederum erst Schlamm und dann Zement durch den Nebeneingang rund vier Kilometer tief im Meeresboden pumpen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

2 Kommentare

 / 
  • A
    Andy

    @Martin:

    In der Bild hätte KILLER-Bohrloch gestanden.

    Siehe Schlagzeil-O-Mat.......

     

    http://www.bildblog.de/schlagzeilomat.html

  • M
    Martin

    Ich finde Schlagworte wie "Pannen-Bohrloch" gehören doch eher in die Bildzeitung.