Gen-Eis : Schleck die Tiefseehefe
Im Improvisationstheater geht es lustig zu. Die Zuschauer rufen x-beliebige Begriffe Richtung Bühne, die Schauspieler suchen ein paar aus und bauen sie in eine spontane Szene ein.
Probieren wir es mal: Eiscreme, Hefe, Fisch. Die Rollen: Professor, Tauchbootfahrer, Hitzegeplagter.
Tauchbootfahrer: Mann, das war ’ne Tour. 10.000 Meter tief. Aber wir haben den Fisch.
Hitzegeplagter: Ich brauch Eis.
Professor: Klasse! Her mit dem Fisch! Er wird die Eiscremeherstellung revolutionieren!
Hitzegeplagter: Eis, bitte …
Tauchbootfahrer: Bitte?
Professor: Der Fisch hat einen eingebauten Kälteschutz. Ein spezielles Protein.
Tauchbootfahrer: Und was bringt das?
Hitzegeplagter: EEIIIS!
Professor: Weniger Fett im Eis, weniger Kalorien.
Tauchbootfahrer: Aber ich hab nur einen Fisch.
Professor: Dafür gibt es Hefe.
Tauchbootfahrer: Häh?
Professor: Na, Protein-Gen isolieren, in Hefezellen einpflanzen, und die produzieren dann den natürlichen Frostschutz für unser Eis.
Hitzegeplagter (geht ab, leise): Scheiße Mann, ich will ein Eis, keinen tiefgekühlten Gen-Stengel.
Noch ein Hinweis: Die Szene ist natürlich fiktional. Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Plänen der Unilever AG sind also rein zufällig. Die wollen so ein Eis tatsächlich auf den Markt bringen. Das Gefrierschutz-Protein stammt von einem Aal-ähnlichen Tiefseefisch im Nordatlantik. THORSTEN DENKLER