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Geld zum Fenster hinausgeworfen

■ betr.: "Hilfbereit aber mißtrauisch", taz vom 3.6.92

betr.: »Hilfsbereit aber mißtrauisch«, taz vom 3.6.92

Einmal abgesehen von dem Schwachsinn über götteranflehende Schwarze, was den Anschein rückständiger Schwarzer erweckt, haben die Ostdeutschen mit ihrem Mißtrauen vollkommen recht.

Denn auch die Gelder für den Brunnenbau werden zum Fenster hinausgeworfen. Seit Anfang der siebziger Jahre werden überall in Benin von Entwicklungshelfern Schachtbrunnen gebaut, inzwischen in über zehn Projekten. Die dafür bereits ausgegebenen Millionen sind größtenteils sinnlos ausgegeben, da französische geologische Studien, die im Hydrologischen Institut in Cotonou eingesehen werden können, den Schachtbrunnenbau nur in den Distrikten um Naititingou und Kandi/Kalale für sinnvoll erachten, im restlichen Benin, aufgrund der schnellen Versandung der Brunnen, nur Bohrbrunnen Abhilfe von der schlechten Wasserversorgung versprechen.

Da inzwischen auch die Holländer dort Schachtbrunnen bauen, werden in Benin jährlich Hunderttausende DM buchstäblich in den Sand gesetzt.

Die IG Friedenskreis Pankow täte gut daran, ihre Spende mit der Auflage zu übergeben, die Gelder nur für Bohrbrunnen zu verwenden. Helmut Glanz, ehem. Entwicklungshelfer und

Brunnenbauer im Distrikt Bassila

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