: Geld schießt Eigentor
Für die HSG Nordhorn beginnt das Insolvenzverfahren
Der heutige Montag wird ein Tag, den die Verantwortlichen der Handballspielgemeinschaft Nordhorn lieber nicht erlebt hätten. Spielerverkäufe, die Bereitschaft der Spieler zu Gehaltsverzicht, die vielen positiven Signgale aus Politik und Wirtschaft: All das konnte nicht verhindern, dass gegen die HSG Nordhorn heute am dortigen Amtsgericht das Insolvenzverfahren eröffnet wird. Der Verein soll rund 1,9 Millionen Euro Schulden angehäuft haben und ist zahlungsunfähig. Verbunden mit dem Verfahren ist ein Zwangsabstieg der Niedersachsen in die 2. Liga.
In der Kritik steht der langjährige HSG-Manager Bernd Rigterink. Er stellte großzügig die sportlich durchaus erfolgreiche Mannschaft zusammen, die 2008 sogar den EHF-Pokal holte. Mit der wirtschaftlichen Entwicklung wollte er allerdings nichts zu tun haben. „Die Nordhorner haben über ihre Verhältnisse gelebt“, sagt Frank Bohmann, der Geschäftsführer der Handball-Bundesliga HBL. Nordhorns Oberbürgermeister Heiner Pott sagt, eine Voraussetzung für ein weiteres Engagement seinerseits sei „der personelle Neubeginn im sportlichen Management“. Zum Neustart wurde eine HSG Nordhorn-Lingen GmbH gegründet.
Nordhorn wird nun die Saison in der Liga, im DHB-Pokal und im Europacup zu Ende spielen und danach mit deutlich verändertem Budget in der 2. Liga weitermachen. Die Nordhorner sind nach dem TuSEM Essen der zweite Verein der Handball-Bundesliga, der in dieser Saison nach einer Insolvenz als Zwangsabsteiger feststeht. KLI