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Geistige Wesen

■ betr.: „Anthroposophie“, taz-spezial vom 23./24. 9. 95

[...] Beim Thema Rassismus vermisse ich die Beschreibung des wesentlichen Grundzuges von Rudolf Steiners Weltanschauung, nämlich daß alle Menschen geistige Wesen sind und einen unzerstörbaren geistigen Kern besitzen, der sich hier auf Erden immer wieder verkörpern kann und dies nicht nur in einer Volksgemeinschaft oder in einem Geschlecht, sondern rund um den Globus immer wieder in ganz unterschiedlichen menschlichen Erscheinungsformen und allen möglichen Konstitutionen. Das schließt alle sogenannten Rassen, Behinderungen, Aufgaben, Täter- Opfer-Konstellationen mit ein.

Wesentlich bei Steiner ist der erweiterte Bewußtseinswinkel und die größere Überschau, die uns allgemein heutzutage fehlt, solange sie nicht geschult wird.

Eindeutig ist auch die Aussage und Warnung, daß jede Form von Rassismus heutzutage für die Menschheit schädlich ist und retardierend wirkt. Er selbst war für mich absolut kosmopolitisch; aber er lebte auch im Strom seiner Zeit, die sehr elitär geprägt war, und dies läßt manche seiner Ausführungen verletzend erscheinen, was ich auch so empfinde.

[...] Ich freue mich über die allgemeine Diskussion und Kontroverse. Wichtig bleibt die Auseinandersetzung und das Gespräch, ohne das wir alle keinen Schritt weiterkommen. Marlies Adams, Berlin

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