: Geiseln freigelassen
■ Kaukasische Geiselnehmer konnten wegen Nebels nicht nach Teheran fliegen
Mineralnyje Wody/Rostow/ Moskau (AP/AFP/dpa) – Mindestens drei der fünf Geiseln, die auf dem südrussischen Flughafen Mineralnije Wody seit Tagen von einem schwerbewaffneten Kommando festgehalten worden sind, sind am Sonntag nachmittag freigelassen worden. Dabei handelte es sich um zwei Schüler und einen Busfahrer. Dies meldete die Nachrichtenagentur ITAR-TASS. Den gleichen Angaben zufolge flogen die vier Kidnapper mit den beiden Piloten in Richtung Kaspisches Meer. Demgegenüber teilte die örtliche Verwaltung in Rostow am Don mit, alle fünf Geiseln seien freigelassen worden.
Dichter Nebel hatte zuvor den Militärhubschrauber am Boden festgehalten, mit dem die Geiselnehmer mit ihren Geiseln und 10 Millionen Dollar Lösegeld in Richtung Iran flüchten wollen. Der mit Sprengstoff beladene Hubschrauber war kurz nach Mitternacht in Mineralnyje Wody gestartet, um zunächst die russische Stadt Machatschkala am Kaspischen Meer anzusteuern und von dort nach Iran weiterzufliegen. Doch nach zwei Stunden kehrte die Maschine wegen dichten Nebels zurück. Der Krisenstab wurde mit den Worten zitiert, alle Geiseln an Bord seien wohlauf. Auch im weiteren Verlauf des Tages hatte Nebel zunächst einen Start verhindert.
Die Geiselnahme hatte am Donnerstag in Rostow am Don begonnen, als die Männer in eine Schule stürmten und zwölf 15jährige Jugendliche und ihre Lehrerin in ihre Gewalt brachten. Die Entführer erzwangen die Bereitstellung des Hubschraubers, mit dem sie nach Mineralnyje Wody flogen. Dort ließen sie am Freitag nach Erhalt des Lösegelds acht Geiseln frei. Nach Angaben der Jugendlichen haben die Entführer erklärt, sie litten an Aids und wollten sich im Ausland behandeln lassen. Über die Identität der Geiselgangster war zunächst nichts bekannt.
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