: Geiselaffäre: Ende in Sicht?
■ Erstes Lebenszeichen der Geiseln auf Video / Geheimdienste: Befreiung steht bevor
Berlin (dpa/taz) - „Als positives Signal“ wertete Regierungssprecher Ost am Dienstag nach der Sitzung des „Arbeitsstabes Libanon“ die Veröffentlichung eines Videobandes mit einer Erklärung des in Beirut entführten Siemens–Technikers Alfred Schmidt. Ost bedauerte, daß der Regierung von dem ebenfalls im Januar in Beirut entführten Höchst–Manager Cordes noch kein Lebenszeichen vorliege. In dem am 23. Juli aufgezeichneten Band fordert Schmidt die Bundesregierung auf, eine von den USA unabhängige Nahostpolitik zu betreiben und die Freilassung von Ali Hamadei zu „studieren“. Hamadei wird beschuldigt, an der Entführung einer TWA–Maschine beteiligt gewesen zu sein, bei der ein US–Bürger ermordet wurde. Er wartet in Frankfurt auf seinen Prozeß. Fortsetzung auf Seite 2 Tagesthema auf Seite 3 Mit der Nicht–Auslieferung an die USA war die Bundesregierung einer Forderung der Entführer entgegengekommen. „Einen Austausch wird es aber auf keinen Fall geben“, zitiert dpa Bonner Sicherheitskreise. Dennoch halten sich hartnäckig Spekulationen um das Ende der Geiselaffäre. Aus arabischen Geheimdienstkreisen erfuhr die taz, daß die Freilassung von Schmidt/ Cordes „unmittelbar“ bevorstehe. Unter Berufung auf Westbeiruter Kreise kündigte die Beiruter Zeitung Asch Schiraa am Wochenende ebenfalls an, die Freilassung der Geiseln stehe an. Sie solle durch syrischen Druck auf die iranische Regierung erreicht werden. Unterdessen macht sich der Beauftragte des Auswärtigen Amts für den Nahen und Mittleren Osten, Fiedler, auf den Weg nach Damaskus. Er wird am Freitag zu Gesprächen über die Entführten in der syrischen Hauptstadt erwartet.
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