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Geisel–Freikauf mit „Konfetti–Geld“

New York (afp) - Amerikanische Regierungsstellen wollten 1986 eine US–Geisel aus dem Libanon mit über drei Millionen Dollar freikaufen, die sich aufgrund einer chemischen Behandlung wenige Tage später aufgelöst hätten. Die New York Times berichtete am Montag, die Operation sei unmittelbar vor ihrer Ausführung durch den US– Luftangriff auf Libyen am 15. April 1986 zunichte gemacht worden. Wenig später habe eine arabische Gruppe die Ermordung der fraglichen US–Geisel bekanntgegeben. Regierungskreise erläuterten der New York Times, daß die Operation von der Bundeskriminalbehörde FBI und dem Geheimdienst CIA eingefädelt wurde. Koordiniert wurde sie von einem Anti–Terror–Regierungsausschuß, der unter der Leitung des wegen der umstrittenen amerikanischen Waffenlieferungen an Iran seither aus dem Nationalen Sicherheitsrat ausgeschiedenen Oberstleutnant Oliver North stand. North, der der Initiator der Lösegeldzahlung gewesen sei, habe das Scheitern der Operation der Langsamkeit und Ineffizienz des CIA zugeschrieben. Statt der Millionensumme hätten die Entführer im Austausch gegen die Geisel nichts als „einen Koffer voll Konfetti“ in Händen gehabt.

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