piwik no script img

Türkische BehördenGehen gegen Hass-Accounts vor

ISTANBUL| Nach dem Anschlag auf eine Silvesterfeier in Istanbul mit Dutzenden Toten gehen die türkischen Behörden offenbar gegen Hass-Accounts in den sozialen Medien vor. Gegen 347 Accounts werde ermittelt, weil sie Feindschaft in der Nation säten, sagt Vizeministerpräsident Numan Kurtulmuş nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu. Das Büro des Ministerpräsidenten warnte in einer Mitteilung, Nachrichten in den sozialen Medien, die polarisierten, würden dem Terror in die Hände spielen. Sie könnten als Straftat behandelt werden, heißt es weiter. Nach dem Anschlag im Club Reina hatten einige Nutzer die Opfer verspottet. Sie schrieben, dass die Opfer es nicht anders verdient hätten, weil Neujahrs­feiern unislamisch seien. Konservative Kreise hatten seit Längerem Stimmung gegen westliche Bräuche wie Weihnachten oder Silvester in der Türkei gemacht – auch die Regierung selbst. (dpa)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen