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■ Bildungspolitische NotizenGegen die Beschlagnahme von Büchern / "Student und Arbeitsmarkt"

Bildungspolitische Interventionen mit Hilfe von Polizei und Staatsanwaltschaft? Gegen die Beschlagnahmung von Büchern in Buchhandlungen und Buchclubs hat der Vorsitzende des Verbands Verlage und Buchhandlungen in Nordrhein–Westfalen, Hörmandinger, protestiert. Auf der schwarzen Liste der Fahnder standen nach Auskunft des Börsenvereins des deutschen Buchhandels u.a. Henry Millers „Opus Pistorum“, Günther Amends „Sex– Front“ und „Goodbye Jeanette“ von Harold Robbins. Bundesweit sei es im vergangenen Jahr in rund 100 Buchhandlungen sowie 290 Buchclubs zu Durchsuchungen gekommen. Damit hätten sich die Einzelvorkommnisse besorgniserregend verdichtet. Diese Tatsache stelle eine „unerträgliche Schnüffelpraxis“ dar, die zur „Einschüchterung von Autoren, Verlegern, Bibliotheken und Buchhändlern“ führen könne. ap/taz „Student und Arbeitsmarkt“ heißt ein Programm, das die Ludwig–Maximilians–Universität in München vor einem Jahr mit Hilfe des Münchner Arbeitsamts und der bayerischen Arbeitgebervereinigung initiierte. Erklärtes Ziel der Initiative: Studenten der Geisteswissenschaften auf studienferne Tätigkeiten“ vorzubereiten. Zu diesem Zweck werden Kurse z.B. in EDV und Maschinenschreiben angeboten, sowie Praktika in diversen Betrieben absolviert. Den so „umgeschulten“ Studenten winkt schließlich das mögliche Angebot einer Übernahme durch den Praktikumsbetrieb nach dem Studium. Für die Kurse im laufenden Jahr haben sich bereits 66 angehende Geisteswissenschaftler angemeldet.

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