: Gefechte im Südlibanon
■ Israel bittet USA um Vermittlung. „Tag des Bodens“ in Israel und Palästina
Beirut/Washington (AFP/taz) – Erstmals seit mehreren Monaten hat die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah am Samstag Nordisrael mit Katjuscha-Raketen beschossen. Israel reagierte mit dem Beschuß mehrerer Dörfer im Südlibanon. Zehntausende Einwohner der betroffenen Regionen flohen aus Furcht vor neuen Angriffen aus ihren Häusern. Im Norden Israels übernachteten die Menschen in Schutzbunkern.
Die Hisbollah-Angriffe waren ein Vergeltungsakt für den Tod zweier Arbeiter, die am Samstag durch eine israelische Panzergranate starben. Israel forderte die USA auf, sich für ein Ende der Kämpfe einzusetzen. Vor drei Jahren hatte sich Israel unter Vermittlung der USA verpflichtet, keine Zivilisten anzugreifen. Die Hisbollah wollte dafür Nordisrael nicht mehr bombardieren.
Auf der Folgekonferenz des Anti-Terror-Gipfels im ägyptischen Scharm al-Scheich setzten die Geberländer in Washington ein Sonderkomitee für die Palästinenserhilfe ein. Das Gremium, das am 12. April in Brüssel tagen wird, soll die Auszahlung der finanziellen Zusagen an die Palästinenser überwachen. Die palästinensische Autonomiebehörde forderte am Samstag eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats, um die Abriegelung zu beenden.
In Israel und den Autonomiegebieten gab es am Samstag gewaltsame Demonstrationen. Vor 20 Jahren wurden bei Protesten gegen die Enteignung von arabischem Boden in Galiläa sechs Araber erschossen. Seitdem ist der „Tag des Bodens“ Anlaß zu Kundgebungen und Demonstrationen. In Galiläa forderten rund 2.000 israelische Araber ein Ende der Blockade. In 53 israelischen Dörfern streikten die Araber. In Bethlehem protestierten 200 Frauen und Kinder gegen eine Landenteignung für den Bau einer Straße.
Die palästinensische Polizei ging in Nablus im Westjordanland mit Tränengas und Warnschüssen gegen eine Kundgebung von Studenten vor. Die Studenten hatten gegen die Verhaftung von Mitgliedern der Hamas protestiert.
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