: Gefahr für das Leben als Mann
betr.: „Irrtum einer Ikone“, taz vom 6. 9. 01
Zumindest dies räumt Frau Oestreich ja inzwischen ein, dass das Leben als Mann Gefahren birgt. Das ist ja bereits der Bruch mit dem weiblichen Diskriminierungsmonopol und das ist ein nicht zu unterschätzender Fortschritt. Eigentlich werden zwei entscheidende Einflussgrößen männlicher Identitätsbildung genannt: übermächtige Mütter und abwesende Väter. Doch bei der Schlussfolgerung erliegt Frau Oestreich dem klassischen feministischen Zirkelschluss von der männlichen Universalverantwortung im Patriarchat. Warum ist es so schwer, den Wunsch von Männern nach Vaterschaft als emanzipatorisch, weil alte Rollenzuweisung auflösend, zu akzeptieren und die hauptsächlichen Beharrungskräfte bei den Frauen und Müttern zu verorten, die alte Machtdomänen gefährdet sehen. VOLKER HANDKE, Berlin
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