Gedenkstätte Berliner Mauer – Kapelle der Versöhnung: Wie versteckt man eine Kirche?

In den 1980er Jahren lies Ceauşescu ein Drittel des historischen Zentrums von Bukarest dem Erdboden gleichmachen, um auf dem freigeräumten Bereich gigantische Bauten zu Ehren seines Regimes errichten zu lassen. Unter den Kirchen, die weichen mussten, blieben sieben verschont. Sie wurden auf Schienen gesetzt und verschoben. Und zwar dorthin, wo man sie kaum mehr bemerkte. Das konnten dann nur 14 Meter sein, manchmal brauchte es aber auch gewaltige 290 Meter. Falls sie nicht versetzen werden konnten oder mussten, mauerte man sie gewissermaßen mit Plattenbauten ein, wie es der großen „Polnischen“ Synagoge passierte. Anton Roland Laub hat diese Kirchen in seiner Geburtsstadt ausfindig gemacht und in ihren Verstecken fotografiert. Zu sehen sind die wundersamen Ansichten ergänzt durch Archivaufnahmen und Lagepläne in der Kapelle der Versöhnung an der Gedenkstätte Berliner Mauer, die selbst auf den Fundamenten der vom SED-Regime gesprengten Versöhnungskirche erbaut wurde. Der Bildband erscheint im Kehrer Verlag. wbg
Bis 19. 8., Di.–So. 10–17 Uhr (außer bei Gottesdiensten), Kapelle derVersöhnung, Bernauer Str. 4
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen