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Archiv-Artikel

Manfred Osten befragt Yoko Tawada Gedehnte Zeit

Von PS

Womöglich beruht all dies auf Klischees, vielleicht ist aber die Entstehung derselben Ausdruck einer Sehnsucht, die sich der vermeintlich aufgeklärte Westeuropäer nicht erfüllen kann: Entschleunigung heißt das Zauberwort, das durch Gespräche, Vorträge und Bücher wabert; mit der Umsetzung allerdings funktioniert‘s noch nicht so richtig. Manfred Osten, von 1986 bis 1992 Kulturattaché in Tokyo, hat für seinen Literaturhaus-Abend Tokyo als Beispiel für dieses Phänomen herausgegriffen; wie weit er den Projektionscharakter der Gedankenkonstruktion diskutieren wird, bleibt dahingestellt. Gehen Japans Uhren anders? lautet der Titel seiner an eine Lesung gekoppelten Diskussion mit der in Hamburg lebenden Autorin Yoko Tawada, die 1990 den Förderpreis für Literatur der Stadt Hamburg bekam. Ob sich die Japaner mehr im „Heute“ aufhalten als die Europäer, möchte Osten von ihr wissen – und vielleicht auch, ob sich ihr eigenes Zeiterleben mit dem Wechsel zwischen den Kulturen verändert hat. PS

Di, 27.1., 20 Uhr, Literaturhaus, Schwanenwik 38