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Gaza-Hilfs-Flotille im ZwielichtDie zweifelhaften Passagiere

Neun Menschen starben, als Israel die Schiffe stoppte. Doch so friedfertig, wie sie vorgaben, waren viele Aktivisten nicht. Die türkische Hilfsorganisation IHH hatte eigene Ziele.

31. Mai 2010 an Bord der "Mavi Marmara": Gaza-Aktivisten haben einen israelischen Soldaten (r.) gefangen genommen. Bild: ap/ihh

BERLIN taz | Neun Menschen starben, als vor einem Monat, am Morgen des 31. Mai, israelisches Militär die "Free Gaza"-Flotte im Mittelmeer stoppte. Seitdem dringen immer mehr Informationen über die Gewaltbereitschaft und Bewaffnung eines Teils der Aktivisten an die Öffentlichkeit. Hier ein Überblick:

Wer waren die Organisatoren der Flotte?

Viele Friedens- und Menschenrechtsaktivisten waren unter den etwa 700 Passagieren. Dominant auf dem Flagschiff, der "Mavi Marmara", war die türkische Organisation Insani Yardim Vakfi (IHH). Dieses Schiff war von israelischen Soldaten geentert worden.

Die Kooperation und ideologische Nähe der IHH zur radikalislamischen Hamas, die im Sommer 2007 die Macht im Gazastreifen übernommen hat, war schon vor dieser Auseinandersetzung bekannt. Und das spätestens nach der eindeutigen Hilfe der IHH für die Hamas im Gazakrieg, als Ende 2008/Anfang 2009 die israelische Armee im Gazastreifen gegen die Hamas vorging, wie die Islamismus-Expertin Claudia Dantschke erklärt.

Bereits Mitte der neunziger Jahre hatten deutsche Staatsanwälte der IHH vorgeworfen, Spenden für Muslime in Bosnien nicht wie angegeben zu humanitären Zwecken, sondern zur Finanzierung der islamistischen Milli-Görüs-Bewegung in der Türkei zu verwenden. Und auch im Tschetschenienkrieg sollen Waffen statt Hilfsgüter gekauft worden sein, so die Staatsanwaltschaft.

Untersuchung

Bereits wenige Tage nach Beginn der israelischen Untersuchung der Vorfälle um die Gaza-Hilfsflotte hat Jacob Turkel, der Leiter der Kommission, mit seinem Rücktritt gedroht. Wie das israelische Fernsehen am Dienstag berichtete, wolle Turkel sein Amt niederlegen, wenn das israelische Kabinett sein Mandat nicht erweitert. Turkel verlangte, dass seine Untersuchung den Status einer Regierungskommission erhält, die auch Strafen für Politiker und Militärs vorschlagen darf. Dabei gehe es insbesondere darum, Zeugen zur Aussage unter Eid zu zwingen. Nach Einschätzung der israelischen Regierung gebe es offenbar "keinen Hinderungsgrund, diese Forderung positiv zu bescheiden". (dpa)

Nach Angaben der IHH hat sich ihr Chef Bülent Yildirim mehrmals öffentlich mit Hamas-Führern getroffen: etwa im Januar 2010 mit Ismail Haniyya und im Januar 2009 mit Chalid Maschal, der in Damaskus im Exil lebt. Dabei dankte ihm Maschal für die Hilfe. Vor rund einem Jahr sagte Yildirim in Gaza: "Vor drei, vier Jahren noch hat man die Hamas als terroristische Organisation bezeichnet. Heute nennen wir Israel, die USA und Großbritannien die Terroristen."

Wie dominant die IHH auf der "Mavi Marmara" war, zeigen Aussagen des ersten und des dritten Kapitäns. Weder sie noch irgendjemand anderes durfte sich auf dem oberen Deck ohne Genehmigung einer etwa 40-köpfigen, türkischsprechenden Gruppe bewegen, die das Deck kontrollierte. Dies könnte auch erklären, warum viele Friedensaktivisten bis heute glauben, die Passagiere seien ausschließlich friedlich gewesen. Die Aktivisten der IHH setzten auch durch, dass Frauen und Männer auf verschiedenen Decks übernachten mussten.

Was waren die Motive der Organisatoren?

Offen vertraten die Organisatoren der "Free Gaza-Flotille", wie Greta Berlin oder Bülent Yildirim schon vor der Abfahrt sagten, dass es nicht in erster Linie darum gehe, Hilfsgüter nach Gaza zu bringen, sondern Israels Blockade zu brechen.

Wie der arabische Sender al-Dschasira zeigte, wurde die "Mavi Marmara" am 23. Mai in Istanbul mit antisemitischen Gesängen verabschiedet. Dabei wurde ein Lied über den jüdischen Ort Chaibar gesungen, der als angeblich letzte jüdisches Oase auf der Arabischen Halbinsel im Jahr 629 von dem Propheten Mohammed erobert wurde. Im Lied heißt es: "Oh Juden, erinnert euch an Chaibar, Chaibar! Die Armee Mohammeds wird zurückkehren!" Nach einem Video, das israelische Behörden von einem der Gaza-Aktivisten konfisziert haben, wurde dieses Lied auch auf der "Mavi Marmara" gesungen. Bei Verabschiedung der "Mavi Marmara" wurden zudem Fahnen der Hamas geschwenkt. Al-Dschasira interviewte eine Aktivistin, die sagte, für sie wäre auch der Märtyrertod ein Erfolg. Ein Video, das die israelische Armee von einem Aktivisten beschlagnahmte, zeigt einen Passagier, der vor dem Entern der "Mavi Marmara" verkündete, er wünsche sich, als Märtyrer zu sterben.

Al-Dschasira strahlte mehrere Interviews mit Augenzeugen aus, die im Wesentlichen bestätigen, was unter anderem der Al-Dschasira-Journalist Saleh al-Azraq beschreibt: Dass sich auf dem Schiff Leute gewalttätig verteidigt hätten, könne an dem "religiösen Eifer" gelegen haben, der von Beginn an geherrscht habe: "Es fühlte sich an, als ob wir Teil eines islamischen Eroberungs- oder Angriffsfeldzugs seien" (Quelle: www.memri.org/report/en/0/0/0/0/0/0/4337.htm).

In einem Video, das das israelische Außenministerium veröffentlichte, lässt sich diese Stimmung nachvollziehen: Yildirim spricht - offenbar an Bord der "Mavi Marmara" - zu Reisenden, die am Boden knien: "Wir folgen den Fußspuren der Märtyrer." Man wolle vor Allah nicht dastehen wie Feiglinge. Für den Fall, dass die Israelis Militär schicken sollten, droht er: "Wenn ihr die Kommandos schickt, werden wir euch von Bord schmeißen." Dutzende Zuhörer rufen ihm zu: "Millionen von Märtyrern marschieren nach Gaza!"

Die Motive der deutschen Organisatoren der Flotte hätte die taz gern geklärt. Die Vertreterin von pax christi ließ jedoch einen Interviewtermin platzen. Begründung: Sie habe in dieser Sache zu schlechte Erfahrungen mit der Presse gesammelt. Auch zwei Vertreter der Palästinensischen Gemeinde Deutschland und der Deutsch-Palästinensischen Medizinischen Gesellschaft sagten kurzfristig Interviews wegen Terminschwierigkeiten ab, Ersatz konnten sie nicht finden. In einer am Samstag verfassten Erklärung von pax christi heißt es: "Nach wie vor ist die Frage ungeklärt, wie es zur Gewalteskalation auf dem Schiff kommen konnte, in deren Folge neun Menschen starben. Die Aktion ,Free Gaza' arbeitet gewaltfrei. Die Zielsetzung der Entsendung der Schiffsflotte erlaubte keine andere Vorgehensweise." Zu fragen, so pax christi, sei zudem: "Gab es tatsächlich Beteiligungen rechtsnationalistischer, gewalttätiger Gruppen? […] Welche Handlungen gingen von einzelnen Passagieren gegenüber den israelischen Soldaten aus?"

Leisteten die Friedensaktivisten nur passiven Widerstand?

Die amerikanische Organisation Cultures of resistance, die Aktivisten auf der "Mavi Marmara" hatte, hat ein an den israelischen Behörden vorbeigeschmuggeltes Video ins Netz gestellt (www.culturesofresistance.org/gaza-freedom-flotilla). Darin sieht man, wie eine kleinere Gruppe der türkischen Teilnehmer die Reling mit Eisensägen zersägt, um daraus Rohre zu machen - und zwar noch bevor das israelische Militär in Sichtweite war. Man kann auf dem etwa einstündigen Video zudem beobachten, wie eine kleinere Gruppe mit Eisenstangen und Holzstöcken vor einer Luke darauf wartet, dass die Soldaten auf ihr Deck hinabsteigen.

Von demselben Ort aus sieht man später, wie mindestens zwei dieser Leute mit Zwillen auf die sich abseilenden israelischen Soldaten aus dem Helikopter schießen. Diese Szenen spielen sich nicht auf dem Deck ab, wo die Israelis landen, sondern auf einem darunter. "Wir waren zu friedlichen Zwecken auf dem Schiff. Niemand hatte ein Waffe", behauptete dagegen die Linke-Bundestagsabgeordnete Inge Höger bei ihrer Rückkehr nach Berlin. Sie war wie ihr früherer Fraktionskollege Norman Paech auf der "Mavi Marmara". Paech sagte, er persönlich habe "zweieinhalb Holzstöcke" gesehen, mit denen sich Aktivisten zur Wehr gesetzt hätten. Höger hat auf ihrer Homepage neben eigenen Stellungnahmen nur den IHH-Bericht zum Geschehen auf der "Mavi Marmara" platziert, und das sehr prominent.

Die Direktorin von Cultures of resistance, Iara Lee, die mit an Bord war, sagte in einem Interview, dass die Aktivisten die Soldaten hätten töten sollen. Denn diese seien mit Tötungsabsicht gekommen. Auf dem Deck, wo die Soldaten gelandet sind, war Iara Lee nicht.

Dass mindestens zwei der israelischen Soldaten verwundet unter Deck gebracht wurden, ist mit Fotos eines kanadischen Aktivisten belegt, die die Nachrichtenagentur Reuters verschickte. Doch beide Fotos waren beschnitten. Auf einem ist ein verwundeter israelischer Soldat zu sehen, am Rand steht ein Mann mit einem Messer in der Hand. In diesem Fall wurde das Bild so beschnitten, dass das Messer nicht mehr zu sehen war. Im zweiten Bild sieht man einen weiteren Soldaten, der offenbar mit einem Palästinensertuch gefesselt ist. Auch hier ist am Rand eine Hand mit einem Messer und eine Blutlache zu erkennen. Auch dieses Bild wurde so beschnitten, dass beides nicht mehr zu sehen ist. Als die Sache öffentlich wurde, entschuldigte sich Reuters damit, dass es üblich sei, Bilder zu beschneiden - und schickte kurz darauf die unbeschnittenen Fotos um die Welt.

Der libanesische Kameramann Andre Abu Khalil, der für al-Dschasira von der "Mavi Marmara" berichtet hatte, sagte, dass vier Soldaten von bewaffneten Aktivisten als Geiseln genommen worden seien. Die vier hätten bei der Prügelei mit den Aktivisten Knochenbrüche davongetragen und seien auf das unterste Deck gebracht worden. Es habe Verhandlungen zwischen dem israelischen Kommando und den Aktivisten gegeben. Die Israelis versprachen demnach, sich um die verwundeten Aktivisten zu kümmern, im Gegenzug kamen die Geiseln frei.

Wie die Gewalt an Bord der "Mavi Marmara" begann, darüber liegen nur sich völlig widersprechende Berichte vor. Während israelische Medien mit Bezug auf die beteiligten Soldaten und einen "embedded" Journalisten betonen, die Soldaten hätten erst scharfe Munition eingesetzt, als sie selbst und ihre Kameraden in Lebensgefahr waren, berichten viele Aktivisten das Gegenteil. Demnach hätten die israelischen Kampfschwimmer zuerst das Schießen begonnen, erst dann hätten sich die Aktivisten gewehrt.

Nach einem gerichtsmedizinischen Gutachten, das Anwälte der Angehörigen am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP vorgelegt haben, wurden sieben der neun getöteten Aktivisten von mehreren Schüssen getroffen, unter anderem durch einen Kopfschuss aus kurzer Distanz. Bei der Autopsie des 61-jährigen Ibrahim Bilgen fanden die Ermittler Schrot im Gehirn, das offensichtlich von einem Jagdgewehr stammt. Das jüngste Opfer, der 19-jährige Schüler Furkan Dogan, der neben der türkischen auch die US-Staatsbürgerschaft besaß, wurde von fünf Kugeln getroffen, unter anderem auch aus nächster Nähe im Gesicht.

Mitarbeit: Susanne Knaul

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98 Kommentare

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  • F
    Framboise

    Mit meinen (Un-)Kenntnissen als "Outsider" -nur anhand der von den Medien verbreiteten "Fakten" und den unzähligen Kommentaren dazu- ist es mir nicht möglich, mich mit irgendjemanden der Beteiligten an dieser Aktion voll solidarisch zu erklären. Da staune ich, wie vielen Kommentatoren,- innen das möglich ist! Mir tun die Leidenden und Gequälten aller Fronten leid ! Bei diesem gesamten Israel-Palästina -Konflikt kommt mir die Frage nach dem/den Schuldigen immer mehr so vor wie die Frage nach der Henne und dem Ei. Nur eines habe ich dabei für mich herausgefiltert: Monotheismus verbreitet auch keine Liebe und keinen Frieden !

  • U
    Ulli

    Welche Rolle spielt die türkische Regierung

    bei dieser Aktion?

    Gespräche mit Augenzeugen sind schlüssig, da ein gemeinsames Anliegen vorlag, das dann mehr oder weniger erlebt wurde.

     

    Sicher ist es notwendig in der Weltöffentlichkeit Zeichen zu setzen, aber dient es dann in den Medien

    dazu Konfliktlösungen zu finden?

    Gibt es noch eine unabhängige Berichterstattung ?

     

    Das Puzzl muss man sich fragmentarisch selbst zusammensetzen und Informationen austauschen.

    Dies ist bestimmt keine einseitige Berichterstattung...

  • T
    TOM

    An Joju: Warum schreibst du dann hier und nicht bei Dafur und Sudan? Ich möchte nicht wissen welches deine Gründe sind. Ich denke ich kann den Sarkasmusmodus wieder abstellen und verbleibe mit freundlichen Grüßen

  • J
    Joju

    Ich habe mir alle Kommentare durchgelesen, und mich erschreckt, wie eindimensional die meisten sind. Die meisten argumentieren im klassischen G-W-Bush-Schema: Schwarz und weiss!

     

    Zudem überrascht es mich, wie viele Kommentare es zu diesem Israel/Palästina-Thema gibt.

     

    Zu anderen Berichten der TAZ z. B. zum Sudan (Dafur) oder dem Niger, Somalia oder Kirgistan, oder Sri Lanka, .....fast keine Kommentare.

     

    Es ist ein erschreckendes Armutszeugnis für die ganzen 'Weltverbesserer ung Gutmenschen', dass sie häufig nur zu Israel/Pal ihre Meinung haben. Zu allen anderen, noch viel schlimmeren Konflikten wird geschwiegen.

    Ich möchte nicht wissen, warum dass so ist.

  • J
    Jens

    Es ist vollkommen unerheblich, welche Ziele die Organisatoren verfolgten.

     

    Entscheidend ist, was passiert ist. Und diese Tatsachen müssen an dem geltenden Recht beurteilt werden.

     

    Wären die Ziele der Organisatoren nicht unerheblich, gäbe es für Israel (und dem sog. freien Westen) unterschiedliches Recht, als für den Rest der Welt bzw. Kritiker der westlichen Regierungen.

     

    Leider definiert der Westen im allgemeinen und Israel im besonderen Recht und Gesetz nach Gutdünken - ohne dass unsere freie Presse dazu nennenswert Stellung bezieht.

     

    Menschenleben in Afghanistan - ob bewaffnet oder nicht - gelten weit weniger, als das Leben eines Bundeswehrsoldaten. Nicht eingebettete Journalisten

    im Irak wurden gezielt von den US-amerikanischen Truppen abgeknallt. Mutmaßliche Taliban oder sonstige "Terroristen" werden gezielt umgebracht - natürlich ohne dass die Mörder deren "Schuld" nachweisen müssen und auch ohne dass formal die Todesstrafe eingeführt werden muss (ich verweise hier nur auf die Arbeit der KSk der Bundeswehr in Afghanistan zur "Liquidierung" von "Taliban" oder "Drogenhändlern").

    Diese Art von Morden durch westliche Soldateska ist bei uns in der Öffentlichkeit allgemein akzeptiert.

     

    Bewaffneter Kampf gegen Besatzungstruppen - ob im Irak, Afghanistan oder Palästina - gilt dagegen per se als "Terrorismus".

     

    Damit man mich nicht falsch versteht: es geht mir nicht darum, Verbrechen "der anderen" zu relativieren. Aber wenn wir nicht allmählich anfangen, die Verbrechen unseres Staates bzw. unserer "Wertegemeinschaft" als solche zu bezeichnen, machen wir uns auch schuldig.

     

    In diesem Zusammenhang möchte ich auf zwei Bibelstellen rund um die Bergpredigt hinweisen, auch wenn es merkwürdig scheint:

     

    ... [ihr alle seit Kinder des Vaters] denn er läßt seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte.

     

    und

     

    Aber was siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, doch den Balken in deinem Auge nimmst du nicht wahr? 4. Oder wie wirst du zu deinem Bruder sagen: "Lass mich den Splitter aus deinem Auge hinauswerfen" und siehe, der Balken ist in deinem Auge? 5. Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann wirst du klar sehen, um den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen.

  • E
    end.the.occupation

    Man stelle sich vor, der Iran würde seine jüdischen Bürger in einer Enklave einschliessen - verbunden mit einer Gaza-Diät - und die Iraner würde dann eine herbei eilende jüdische Hilfsflotte für die gefangenen Glaubensgenossen kapern und neun pro-jüdische Aktivisten erschossen haben.

     

    Die zweifelhafte taz-PR würde dann vermutlich ein wenig anders aussehen. Vermutlich würde hier dann gefordert, den Iran in die Steinzeit zurück zu bombardieren. Nicht wahr?

     

    Scheint so - dass die taz dazu vergattert wurde, sich nun durch besonders viele und tiefe Verbeugungen vor der israelischen Staatsraison zu entschuldigen.

     

    Interessant ist, wie man es schaffen kann sich derart zu verbiegen und zu demütigen - ohne dabei den Selbstekel zu entwickeln, der sich eigentlich unvermeidlich einstellen müsste.

     

    Vermutlich schätzte ich die Lage falsch ein. Die Verantwortlichen glauben vermutlich wirklich an die eigenen, von ihnen in die Welt gesetzten Lügen. Anders würden die Mitarbeiter das ja auch kaum aushalten.

     

    Mein Beileid für die Kollegen.

  • J
    Jana_aus_München

    Wow, ein Artikel der Taz zum Thema, der nicht die Tatsachen verdreht. Dass ich das noch erleben darf!

  • DG
    Dirk Gober

    taz, Wie wäre es mal mit einem Bericht über die jährlich 700 Todesurteile der Hamas und der Fatah gegen angebliche Kollaborateure (so kann man sich der Opposition auch entledigen)?

    Interessant wäre sicher auch ein Interview mit den "Friedensaktivisten" wie Mankell (falls mal nüchtern anzutreffen) oder den beiden LINKE-Abgeordneten zu diesem Thema.

    Oder würde man da in Dingen rühren, in denen Linke nicht wühren wollen?

    Würde Israel jährlich 700 Terroristen töten - nicht auszudenken...

  • Z
    zermatt

    @Armand: "Lügen und Tatsachenverdrehungen kann ich mir auch unter Spiegel Online holen gehen, dafür braucht es Euch nicht".

     

    Was ist an diesem Artikel gelogen?

     

    Du verträgst wohl keine Fakten. Nach dem Motto: Es kann nicht sein, was nicht sein darf!

  • B
    Basty

    Danke für den Artikel, liebe taz!

     

    Das mit den sog. "Friedensaktivisten" was nicht stimmt, merkt man schon daran, dass sie einerseits behaupten, dass die Israelis angeblich restlos alles beschlagnahmt hätten, auf der anderen Seite aber fleißig eigene Videos in Netz stellen, die nach ihrer ersten Aussage auch hätten beschlagnahmt müssen. So etwas nennt man gemeinhin Widerspruch und zeigt auf das mindestens eine der beiden Aussagen gelogen ist.

     

    Tja, so kann man sich selbst verraten...

     

    Auch die Tatsache das es nur auf einem Schiff zur Eskalation kam, zeigt deutlich, dass die Israelis nicht einfach alles wegballern wollten (sonst hätten es auch einfach 6 Torpedos getan).

     

    Also Augen aufhalten!

  • A
    Armand

    Tschüss TAZ, Du warst mal schwer in Ordnung !

    Lügen und Tatsachenverdrehungen kann ich mir auch unter Spiegel Online holen gehen, dafür braucht es Euch nicht.

  • T
    TOM

    An Olaf: Soso, Kriegszustand? Gegen wen denn? Gegen Gefängnissinsassen?

  • HB
    Herr B

    @Herrn Schmilz:

     

     

    "Ebenfalls unbestreitbar ist auch, dass ein Angriff auf ordentlich beflaggte Schiffe in internationale Gewässern Piraterie ist und sicher auch von Kommissköpfen nicht zur "Selbstverteidigung" verniedlicht werden kann, dass die neun Getöteten Menschen mithin also Mordopfer sind [...]"

     

    Ich habe mir neulich einmal die Mühe gemacht, das internationale Seerecht zu bemühen, und - potzblitz - da steht doch wirklich drin, dass auch Zugriffe in *internationalen* Gewässern erlaubt sind, wenn es die klare Absicht des Bruchs einer Seeblockade gibt. Und die Absicht haben die "netten Helfer" von der Mavi Marmara ja per Funk deutlich gemacht.

     

     

    Zum Selbstlesen: http://opiniojuris.org/2010/06/02/why-is-israels-blockade-of-gaza-legal/

  • HG
    Herr G.

    WAS ich nicht verstehe, warum in den - meinetwegen - neuen Fakten, die auch wichtig sind, mit keinem Wort die Rechtswidrigkeit des Angriffs der israelischen Armee auf dieses Schiff in internationalen Gewässern Erwähnung findet. Objektiv ist das nicht. Vielleicht ist es ein Versuch sich von der vorangehenden, eher positiven Berichterstattung zu diesem Vorfall zu distanzieren?

  • CS
    Coulda Shoulda Woulda

    "Die Direktorin von Cultures of resistance, Iara Lee, die mit an Bord war, sagte in einem Interview, dass die Aktivisten die Soldaten hätten töten sollen(sic!). "

     

    Bitte nennen sie eine Quelle für diese Behauptung!

     

    Ist da vielleicht aus dem could in "could have killed" ein "should have killed" geworden?

  • S
    Sascha

    @HerrnSchmilz

     

    > Ebenfalls unbestreitbar ist aber dass die besetzten

    > Gebiete von Israel besetzt sind, und zwar anerkannt

    > völkerrechtswidrig und in fortgesetzter Missachtung

    > einer ganzen Reihe von UN-Resolutionen.

     

    Das ist sehr wohl bestreitbar, Israel bestreitet es zum Beispiel... :-)

    Das Völkerrecht kann für solche "unkonventionellen" Konflikte (nicht so recht ein traditioneller Krieg, aber auch nicht so recht ein Bürgerkrieg) unterschiedlich ausgelegt werden.

     

    Es gibt viele z.T. ähnliche Fälle, wie z.B. "Russen gegen Tschetschenen", "Türken gegen Kurden", "Chinesen gegen Tibeter", usw.

     

    Seltsamerweise ist von all diesen "komplizierten" bewaffneten Konflikten der Welt der israelisch-palästinensische der einzige, bei dem jeder Laie meint, mit rechtlichen Begriffen wie "Völkerrechtswidrigkeit", "Piraterie" usw. um sich werfen zu müssen.

     

    > Ebenfalls unbestreitbar ist auch, dass ein Angriff auf

    > ordentlich beflaggte Schiffe in internationale Gewässern

    > Piraterie ist ...

     

    Das Durchbrechen (oder geplante Durchbrechen) einer offiziellen Blockade in einem bewaffneten Konflikt darf nach internationalem Recht verhindert werden, auch in internationalen Gewässern.

    Ob der Gaza-Konflikt als so ein Konflikt zählt, ist eine Streitfrage. "Unbestreitbar" ist da jedenfalls gar nichts.

     

    > dass die neun Getöteten Menschen mithin also Mordopfer

    > sind ...

     

    ... oder aber feindliche Kombattanten, die sich diesen Status durch den Versuch eines Blockadebruches (trotz mehrmaliger Warnung), und dann sogar noch tätlichen Angriff auf die israelischen Soldaten erwirkt haben.

    Wie zuvor: Beide Auslegungen sind sehr wohl "bestreitbar".

     

    > Ebenfalls unbestreitbar ist die Tatsache, dass das

    > bewusste, zielgerichtete Aushungern von 1,5 Mio

    > Gazabürgern aus territorialen, religiösen oder

    > ethnischen Gründen ein Genozid ist und sonst nichts.

     

    Menschen verhungern in Darfur und in vielen anderen Regionen der Welt.

    Niemand verhungert hingegen in Gaza - die gigantischen regelmäßigen Hilfslieferungen aus Israel (ja, Israel) und von der UN sorgen dafür. In Gaza fehlt es an vielen Dingen die für uns selbstverständlich sind, aber definitiv nicht an Grundnahrungsmitteln.

     

     

    Was dagegen unbestreitbar ist, ist, dass die Hamas nicht das Ziel hat, möglichst hohe Sicherheit und Prosperität für die palästinensische Zivilbevölkerung zu schaffen. Und auch nicht, einen möglichst großen/guten/starken Staat für die Palästinenser zu schaffen. Das Ziel der Hamas ist ganz kompromisslos und unabänderlich: Israel vollständig zu "vernichten" und das gesamte heutige Israel "judenrein" zu machen.

    Das ist unbestreitbar, weil man es in der Gründungscharta der Hamas nachlesen kann, und es in mehr oder weniger jeder Rede eines Hamas-Funktionärs bestätigt hört.

  • S
    Sascha

    Interessant übrigens, dass die taz so lange brauchte, um endlich das erste Mal faktenbasiert über den Vorfall zu berichten, anstatt immer wieder von vorneherein die grotesken "Augenzeugenberichte" der "Friedensaktivisten" ("Vom Hubschrauber aus in friedliche Menge gefeuert" usw.) für bare Münze zu nehmen.

     

    Aber nicht nur die taz allein, sondern allgemein die deutschen Medien...

     

    So gut wie *alle* in diesem Artikel angeführten Fakten waren bereits wenige Tage nach dem Vorfall durch die israelische, türkische, arabische und angelsächsische Presse bekannt.

    Nur im deutschen Blätterwald blieben die Aktivisten der Flotille wochenlang eine durch und durch "friedliche" und "humanitäre" Gesellschaft, die doch nur notleidenden Kindern ein paar dringend benötigte Hilfsgüter zukommen lassen wollten.

     

    Ich frage mich: Wie kommt das?

  • S
    Sascha

    "...dass es nicht in erster Linie darum gehe, Hilfsgüter nach Gaza zu bringen, ..."

     

    Darum ging es ÜBERHAUPT NICHT. Nicht mal ein bisschen.

     

    Man bedenke:

     

    - Angebote von israelischer und ägyptischer Seite, die Hilfsgüter auf dem Landweg auszuliefern, lehnten die Organisatoren der Flotille kompromisslos ab. Stattdessen steuerte man weiter auf die Blockadezone zu, wo man genau wusste, dass man von der israelischen Marine aufgehalten werden würde.

     

    - Ein großer Teil der "Hilfsgüter" der Flotille stellte sich im Nachhinein als unbrauchbar heraus, wie z.B. abgelaufene Medikamente usw.

     

    - Letztendlich verweigerte die Hamas sogar die Annahme der Güter von den Israelis, da sieht man mal wie sehr es da um "dringend benötigte" Hilfsgüter ging.

  • DW
    Dr.Nathan Warszawski

    Sehr mutig. Hat die Redaktion keine Angst, Ihre Leser zu verlieren? Und wozu die Suche nach der Wahrheit? Die Juden sind weltweit verhasst, da hilft auch kein ehrlicher Artikel.

    Ihr werdet keinen Antisemiten mit der Wahrheit überzeugen. Antisemiten lassen sich nicht mit Fakten überzeugen.

    Trotzdem danke für den vergeblichen Versuch.

  • SB
    Sascha B.

    Die Taz unterscheidet sich neuerdings nicht mehr von der Springer-Presse. Ich werde wohl demnächst auf ausländische Medien zurückgreifen, wenn es um Israel geht.

  • H
    Hatem

    @LifeOnMars

     

    Gut geantwortet, habe sehr gelacht!

  • H
    Hatem

    Einseitige Schilderungen gab es genug, es war höchste Zeit für fundierte Recherche statt Propaganda.

    Danke.

  • M
    max

    unterfalle ich gerade der spontanen kommentaraussiebung, oder warum bin ich es nicht mehr wert, hier veröffentlicht zu werden?

  • D
    Dihydrogeniummonoxyd

    "Bisher standen Linke für die palästinensische Solidarität gegen die Imperialisten aus Israel und USA."

     

    Leuten, die so reden, war die palästinensische Solidarität eigentlich immer schon völlig egal. Denen ging und geht es immer nur darum, gegen Israel und die USA zu sein, wegen deren angeblichem Imperialismus.

  • D
    Dihydrogeniummonoxyd

    "Es ist völlig normal, dass Kommandoeinheiten

    auch Combat-Schrotgewehre einsetzen, da diese

    nicht soviel Penetration haben und man nicht gleich

    den Mensch hinterm Ziel mit erschiesst."

     

    Im militärischen und polizeilichen Bereich werden Flintenlaufgeschosse, Blei- oder Gummiposten geladen. Das kann man recht gut von Jagdschrot unterscheiden. Wenn dort Flintenlaufgeschosse oder Bleiposten verwendet worden wären, dann hätte man in dem Kopf nichts gefunden -- weil man den Kopf nicht gefunden hätte, und mit Gummiposten wäre der Junge nicht gestorben.

     

    Das San-Remo-Manual erlaubt es übrigens, Blockadebrecher in internationalen Gewässern aufzubringen, nötigenfalls auch mit Gewalt. Auch und obwohl das einige Kommentatoren wohl anscheinend nicht wahrhaben wollen und ständig Kriegs-, Völker-, See- und Menschenrechtsverstöße konstruieren, die vor Allem von der fundamentalen Unkenntnis internationalen Rechts und der Projektion eigenen Wunschdenkens auf diese unbekannten Themen geprägt sind.

     

    Im Übrigen ist es eine Besonderheit internationalen Rechts, daß die Staaten sich ihm freiwillig unterwerfen -- oder eben nicht, wie das Israel bei den internationalen Seerechtsübereinkommen und beim Atomwaffensperrvertrag, obendrein völlig legitim, tut. Demzufolge ist der Vorwurf völlig absurd, Israel habe gegen das internationale Seerecht verstoßen, da dieses für Israel gar nicht gilt.

     

    Merke: wer sich auf das internationale Recht beruft, darf es durchaus wenigstens in seinen Grundzügen kennen und verstehen. Sonst besteht die Gefahr, sich damit ziemlich lächerlich zu machen.

  • C
    Carsten

    Nie wieder taz!

  • LO
    Life On Mars

    "Marlene W"

    hat geschrieben:

     

    " Die TAZ muss sich wieder auf sozialistische Themen hin orientieren, sonst wird es Konsequenzen geben."

     

    LOL!

    Welche denn?

     

    Wird um die TAZ eine Mauer gebaut?

    Legt ihr Geruchsproben der Redaktion an?

    Stellt ihr Selbstschußanlagen auf?

    Beschwert ihr euch bei Hugo Chavez?

     

    Oder kommt Sahra Wagenknecht, unterstützt vom Chor der ehemaligen Mitglieder der

    Staatssicherheit der DDR, und foltert die TAZ -Mitarbeiter mit selbstgeschriebenen,

    antiimperialistischen Protestsongs?

     

    "Alter Knacker"

    hat geschrieben:

     

    "Auch damals war niemand in der Linken bereit, die Realität zur Kenntnis zu nehmen."

     

    Viele Hardcore -Linke haben sich ihre eigene Welt geschaffen.

    Die können einfach nicht mehr zurück und auch nur ansatzweise die Realität erfassen.

    Das ist es ja eben.

    Man könnte auch mit einer Mauer diskutieren...

  • J
    Jan-P.

    Ein sehr interessanter und objektiver Artikel. Top!

  • MD
    Mats Deland

    But if it were the activists on the Ship that were the bad guys, and the soldiers that entered that were the good guys. Then how come that the former want an international commission to investigate the event, while those who gave orders to the latter don't?

  • M
    Martin

    Die Friedensaktivisten hatten Zwillen gebastelt, daher also rin in die Köpfe mit israelischen Kugeln. Darüber lachte Israel bei bei YouTube. Und nun Erleichterung im Handelsverkehr: 'Nachdem er lange als Luxusgut nicht eingeführt werden durfte, gestattet Israel heute die Einfuhr von Tomatenketchup in den Gazastreifen'. Ketchup wird nicht mehr verboten! http://www.berlinerumschau.com/index.php?set_language=de&cccpage=02072010ArtikelPolitikAK2

  • M
    maxwaldo

    Wow, bisher hatte ich mir die Artikel in der TAZ, einschliesslich der Leserkommentare, mehr so zur Abschreckung gelesen. Als Expat will ma ja wissen wo die linke (deutsche) Volksseele wirklich steht.

    Aber mit diesem Artikel habt ihr euch resozialisiert. Das gibt Pluspunkte.

  • S
    Sascha

    Über den Begriff "internationale Gewässer" muss ich immer wieder lachen. Diesen Begriff gibt es im internationalen Seerecht gar nicht. Das wird hier von antizionistischen Elementen verwendet, um das Selbstverteidigungsrecht Israels auszuhöhlen und zu negieren. Das Pax Christi und die anderen "Friedensfreunde" jetzt plötzlich keine Auskunft mehr geben wollen, spricht für sich. Selbst diese Leute können in der Konfrontation mit der Wahrheit ihre Scheinwelt nicht mehr aufrecht erhalten. Darum wird der Mund gehalten. Könnte sonst ja noch jemand auf die Idee kommen, daß die ganz andere Ziele haben.

  • M
    M.Limmel

    es gibt einen ganz einfachen weg die blockade des gazastreifens zu beenden:

     

    die hamas muss nur zusichern, keine raketen und selbstmordattentäter mehr nach Israel zu schicken.

     

    ist das zu viel verlangt, auf sinnlose gewalt gegen zivilisten zu verzichten?

  • M
    Martin

    Direkte Kopfschüsse, besser kann man diese Morde nicht deutlich machen.

  • K
    KarlA

    Welch Sternstunde des deutschen Journalismus! Nur 30 Tage brauchte die TAZ, um Hintergründe aufzudecken, die auch am Tage des Vorfalls schon hinreichend bekannt waren. Großartig, TAZ!

  • AW
    Angelika Wilmen

    Schade, Herr Gessler, dass Sie den vereinbarten Interviewtermin mit dem stellvertretenden Vorsitzenden der IPPNW, Matthias Jochheim, der ebenfalls an Bord der Mavi Marmara war, abgesagt haben.

     

    Die Freegaza-Bewegung verfolgt ausdrücklich das Ziel der Gewaltfreiheit. Insgesamt nahmen an der Freedom Flotte 663 Menschen aus 37 Ländern teil. Bei einer solchen großen Zahl von Teilnehmern lässt sich nie ganz ausschließen, dass einzelne Mitglieder andere Ziele verfolgen. Sollte dies so gewesen sein, was eine unabhängige Untersuchung erst noch überprüfen müsste, findet das auf keinen Fall unsere Unterstützung. Doch selbst für diesen Fall steht die von Israel angewendete Gewalt in keinerlei Verhältnismäßigkeit. Der Überfall der israelischen Armee auf die Marmara in internationalen Gewässern und die unmenschliche Behandlung der Passagiere verstößt in eklatanter Weise gegen das Völkerrecht.

     

    Angelika Wilmen, IPPNW-Pressesprecherin

  • GT
    Gerald Tramer

    Vielen Dank für diesen Artikel. Schon häufiger gedacht, jetzt aber auch einmal aufgeschrieben: Frau Akrap ist einer der wenigen Gründe, warum ich die taz lese.

  • H
    HerrnSchmilz

    Danke @Bandolero.

     

    Mir ist unwohl, weil ich die TAZ instrumentalisiert sehe und von einer freien Zeitung eher kritischen Journalismus erwarte als derartige Verlautbarungen.

     

    Sicher sind Hamas und die Warlords der besetzten Gebiete ein Problem für Israel, das will ja auch niemand bestreiten.

     

    Ebenfalls unbestreitbar ist aber dass die besetzten Gebiete von Israel besetzt sind, und zwar anerkannt völkerrechtswidrig und in fortgesetzter Missachtung einer ganzen Reihe von UN-Resolutionen.

     

    Ebenfalls unbestreitbar ist auch, dass ein Angriff auf ordentlich beflaggte Schiffe in internationale Gewässern Piraterie ist und sicher auch von Kommissköpfen nicht zur "Selbstverteidigung" verniedlicht werden kann, dass die neun Getöteten Menschen mithin also Mordopfer sind und keine "kollateralen Schäden", weshalb die mörderischen Piraten selbstverständlich einer ordentlichen Gerichtsbarkeit zuzuführen sind und nicht im Fleckentarn einer marodierenden Armee versteckt bleiben dürfen.

     

    Ebenfalls unbestreitbar ist die Tatsache, dass das bewusste, zielgerichtete Aushungern von 1,5 Mio Gazabürgern aus territorialen, religiösen oder ethnischen Gründen ein Genozid ist und sonst nichts.

     

    Das Völkerrecht und die dazugehörige Menschenrechtsgerichtsbarkeit verurteilt Israel hierzu in eindeutiger Sprache.

     

    Dagegen nehmen sich ein paar Eisenstangen aus der Reeling geradezu lächerlich aus, selbst wenn sie bewusst und vorsätzlich herausgeschnitten wurden.

  • V
    vic

    Ich habe mir den Video-Stream über eine Stunde angesehen. Vorwiegend habe ich betende Mitfahrer gesehen, und ja. Ich habe auch Stangen und Schleudern gesehen. Verständlich, angesichts dessen was zu erwartewn war.

    Und so kam es dann auch; Von Schnellbooten aus wurde auf das Bootsdeck geschossen, Explosionen und Rauchentwicklung waren sicht- und hörbar.

    Laserzieleinrichtungen vom Hubschrauber warfen ihre Lichtpunkte auf das Deck und suchten nach Zielen. Ich sah viele blutende und verletzte Mitfahrer; ich sah auch einen Militär, vermutlich Israeli, dem geholfen wurde.

    Mag sein, dass nicht alle Mitfahrer aussschließlich humanitäre Motive hatten.

    Doch wenn ich auf Demos gehe, bin ich auch nicht mit allem einverstanden, was meine Mitdemonstranten tun.

    Und trotzdem bleib ich nicht zu hause.

  • H
    hschweizer

    Es ist entlarvend, wie die Antiimps in ihren Kommentaren die TAZ auf die Parteilinie peitschen und ihr eine differenzierte Berichterstattung verbieten wollen. Es kann und darf in ihrer beschränkten Wahrnehmung nicht sein, dass das "Böse" nicht bloss vom imperialistischen Satan USRAEL ausgeht. Warum soll die TAZ sich für so einen Quatsch hergeben. Dafür gibts doch schon die Neue Welt, die Junge Freiheit und noch härtere (national)sozialistische Publikationen.

  • R
    Rattenfänger

    Unfassbar wie Opportunistisch die Linken sind. Nachdem sie Jahrzehntelang dem Kommunismus/Sozialismus gedient haben wittern sie jetzt einen neuen Herrn - den Islamismus - dem sie sich sofort unterwerfen wie moderne Dominikaner (Hunde des Herren). Sie wechseln den Dom, aber ihr Hass auf das eigene Land und die eigene Kultur bleibt der Gleiche.

     

    Ich wage mal eine Vorhersage: Wenn die Moslems in Deutschland die kritische Masse von 40-50% der Bevölkerung erreicht haben (so in läppischen 40 Jahren) und nach der Macht greifen können, werden die Linken sich mit ihnen Verbünden - gegen die deutsche Bevölkerung. Zu diesem Zeitpunkt haben dann hoffentlich schon alle Juden Deutschland verlassen.

  • A
    Antonia

    Ich finde es sehr enttäuschend, dass die Taz zu einem ganz eindeutig hochgardig strittigen Artikel so schwache Artikel wie diesen durchgehen lässt.

  • I
    IchbinderBeste

    http://www.tagesschau.de/ausland/gazaflotille108.html

     

    Kann mir DORIS AKRAP oder PHILIPP GESSLER erklären, warum die IHH von den Vereinten Nationen als humanitäre Hilfsorganisation anerkannt ist?

  • R
    Rotwurm

    Ein ganz ausgezeichneter Artikel, der die Dinge beim Namen nennt. Die notwenige Kritik an der Politik der rechtsnationalen israelischen Regierung darf die Fakten nicht eugnen: Es ging letztlich nocht um "Hilfslieferungen", sondern um eine politische Querfront-Aktion von linken Antizionisten, Islamisten und türkischen Rechtsradikalen zur Unterstützung der Hamas-Terroristen.

     

    Das nenne ich guten linken Journalismus.

  • OT
    Old Timer

    USS Liberty - CIA Schiff - von Israel 1967 in der selben Gegend waehrend zwei Stunden per Luft und See angegriffen: 34 Tode USA Americans und 174 Verletzte - bis heute nicht "aufgeklaert"...Sehe "USS Liberty"!

  • S
    Sven

    DANKE!

     

    Das ist wirklich guter Journalismus. Nicht weil er für oder gegen eine Seite ist, sondern weil er Tatsachen nennt, die andere verschweigen oder bewusst verdrehen.

     

    Lasst Euch bitte nicht von den Antisemiten (die - weil "links" - natürlich gar keine sind, sondern Atizionisten) davon abbringen weiterhin solch fundierte Artikel zu verfassen!

  • WM
    was man von hier sieht

    dieser artikel ist der sargnagel fuer evetuelles geldgeben fuer onlinejournalismus.

    mitarbeit susanne knaul? dann kann sie aber nur die hebraeische presse uebersetzt haben, denn was im artikel steht, stand exakt so in den hiesigen medien.

    schande auf den sogenannten professionellen journalismus und seine angebliche objektivitaet.

    fuer alle, die mal was anderes lesen wollen:

    www.jkcook.net - das neueste interview ist besonders zu empfehlen.

    www.electronicintifada.org

     

    wirklich das einzig interessante in der taz sind die tom@ zeichnungen.

  • TU
    taz unterwandert

    Das hört nicht auf. Die taz ist von anti-deutschen unterwandert. Die Auswahl der Themen, Schwerpunkte und dann immer wieder der gleiche Blickwinkel mit einem Schuss Berliner Großstadt-Poparroganz.

  • M
    Mitarbeiter0815

    Internet-Manifest, These 9: "Das Internet ist der neue Ort für den politischen Diskurs. Demokratie lebt von Beteiligung und Informationsfreiheit. Die Überführung der politischen Diskussion von den traditionellen Medien ins Internet und die Erweiterung dieser Diskussion um die aktive Beteiligung der Öffentlichkeit ist eine neue Aufgabe des Journalismus."

     

    Na, das klappt ja ganz prima hier. Der Einblick in die Denkwelten der Taz-Leser und -Leserinnen ist eine überaus gelungene Show. Mehr Schaum vor dem Mund bitte!

  • MB
    Martin Blumentritt

    Es geht doch, Artikel, in denen vorher recheriert wird, zu schreiben. Diese Fakten waren allerdings schon früher bekannt. Leserkommentare aus dem antisemitischen Paralleluniversum können das ja nur bestätigen.

  • M
    max

    das faszinierende an den israel-gegen-jede-kritik-verteidigern ist, dass sie mangels feinden welche erfinden. kein kommentator hier hat sympathien für die hamas, andere islamisten oder sonstige anderen gewalttätigen fundamentalisten (israelische siedler z.b.) geäußert. dennoch wir hier ein antisemitischer, antizionistischer mob imaginiert, der es auf die vernichtung israels abgesehen hat. das folgt auch immer der gleichen logik. israel muss sich nicht für rassisten, nationalisten und religiöse fundamentalisten in seinen reihen rechtfertigen, denn es ist israel. jeder, der es wagt die israelische politik gegenüber den palästinensern zu kritisieren muss hingegen ständig damit rechnen, sich gegen den vorwurf des antisemitismus, antizionismus, pro-dschihadismus oder sonstwas verteidigen zu müssen, allein aus dem grund, dass er kritik an israel übt, auch wenn er nie irgendeine sympathie für die genannten gruppen/geisteshaltungen erkennen lassen hat.

    und genau dieser logik folgt auch der artikel. da wird nachgewiesen ... ja was denn? es wird nachgewiesen, dass einige der passagiere tatsächlich nicht 100% pazifisten waren, vielleicht sogar erregte moslems und einige haben womöglich sogar sympathien für die hamas gehabt. und? deswegen wird die blockade des gazastreifens durch israel - rechtswidrig übrigens, daran ändern auch herbeiimaginierte kriegszustände nichts - nicht richtiger, dadurch werden die angreifer nicht zu opfern, die internationalen gewässer nicht zu israelischen hoheitgewässern - was übrigens für die küste von gaza auch gilt - und die vielbeschrieenen stahlstangen nicht zu kalaschnikows. es bleibt immer noch ein angriff von israel auf unbewaffnete menschen, die eine unrechtmäßige blockade durchbrechen wollten. da aber offenbar für unterstützer der palästinenser das gedankenverbrechen eingeführt wurde, ist das israelische vorgehen gegen diejenige, die diese finsteren absichten in ihren hirnen trugen nun gut und rechtmäßig oder jedenfalls gleich nicht mehr so schlimm, oder was?

  • P
    Pancho

    Gratulation!

    Endlich hat auch die taz ein Einsehen und traut sich, die Vorgänge kritisch zu beleuchten statt weiter an dem antiisraelischen Propaganda-Kreuzzug mitzustricken.

    Die hässlichen Hintergründe dieser antiisraelischen Kooperation von Islamisten, Nationalisten und linken Antiimps sind jedoch schon seit über einem Monat bekannt. Dass sie quasi als neueste Erkenntnisse dargestellt werden, wirkt daher wie eine Schutzbehauptung.

    Nichtsdestotrotz: Schön, dass Ihr dazulernt! Auf hasserfüllte "Friedensaktivist_innen" in Eurer Leserschaft solltet Ihr verzichten können.

  • OK
    Olaf Kleist

    Weil hier immer wieder behauptet wird, dass das Entern des Schiffes illegal gewesen sei, da es sich in internationalen Gewässern befunden habe, hier ein paar Fakten zu dem eigentlichen Problem. Da die Hamas Israel den Krieg erklärt hat (siehe die Hamas Charta: http://www.hagalil.com/archiv/2003/08/hamas.htm) und sich als legitime Regierung Gazas versteht, kann man davon ausgehen, dass sich Israel in einem Kriegszustand befindet. In dem Fall darf Israel eine Blockade verhängen und Schiffe durchsuchen, die verdächtig sind, die Blockade zu durchbrechen. Dafür können auch neutrale Schiffe jenseits der Hoheitsgewässer gekapert und sogar attackiert werden, sofern sich diese einer Durchsuchung widersetzen (siehe Helsinki Principles, insbes. Art. 5.2.10: http://www.vilp.de/Enpdf/e025.pdf). Das Problem ist, dass Gaza kein offizieller UN Staat ist und die Hamas damit keine legitime Regierung (und jetzt bitte nicht "..aber sie sind doch demokratisch gewählt!" Demokratie heißt nicht wählen, sondern abwählen können - und das ist unter dem Terror der Hamas kaum möglich), somit kann sich Israel nicht 'legal' mit Gaza/Hamas im Krieg befinden kann (auch wenn sie sich faktisch in einer militärischen Auseiandersetzung befinden). Sofern die palästinensischen Gebiete aber nicht soverän sind, ist das gesamte internationale Recht dort hinfällig (dies ist ja mithin die Crux des 'asymetrischen Krieges, auch bezüglich von Menschenrechten). Ob man Gaza nun also als einen quasi rechtsfreien Raum oder als einen Proto-Staat im Kriegszustand versteht, das Kapern war rechtens, man kann aber nicht beides haben - was letztlich ein Problem für beide Seiten des Konflikts ist.

  • ES
    Ella Schplön

    Weitere Hintergründe und eine Sammlung von Quellen finden sich hier:

    http://www.dasdossier.de/magazin/geopolitik/voelkerrecht/fatales-prisenkommando

  • B
    Benjamin

    Ach ja, und ich wollte noch "Sun Zu" beipflichten: Man erinnere sich daran, wie nett England mit Nordirland umgesprungen ist, wobei hier England beileibe nicht in derselben Position war wie Israel seit seiner Gruendung.

  • A
    alex

    danke liebe taz, dass ihr den mut aufbringt dem anti-zionistischen mob in eurer leserschaft die geschäftgrundlage zu entziehen.

     

    schön zu sehen wie ihr zu seriösem journalismus in diesem fall zurück kehrt.

  • B
    Benjamin

    Wie gesagt, ich wiederhole hier nochmal den Aufruf einer israelischen Studentengruppe: Lasst uns doch mal z.B. einen Hilfskonvoi fuer die inhaftierten Kurden in der Tuerkei organisieren, wobei wir dann ein paar kurdischen Organisationen die total friedliche Organisation ueberlassen, und dann schauen wir mal, wie die Tuerkei darauf reagiert, wenn wir mit unseren Lastern das Gefaengnistor durchbrechen wollen.

     

    Unabhaengig von der Frage, ob die Gaza-Blockade gerechtfertigt ist oder nicht, kann doch niemand erwarten, dass ein Staat es sich bieten laesst, dass beliebige Aktivisten seine Autoritaet in Frage stellen. So ist nun mal die Realitaet, und zwar nicht nur in Israel, sondern ueberall.

  • MW
    Marlene W

    Es ist unerträglich, wie die TAZ hier pro-israelische Propaganda veröffentlicht. Bisher standen Linke für die palästinensische Solidarität gegen die Imperialisten aus Israel und USA. Aber dieser demagogische Bericht wird die Linken nur weiter in ihrer Gegnerschaft gegen Israel stärken, dass die Palästinenser wie Sklaven hält. Dieser Bericht ist irrelevant, Israel ist ein Feind der internationalen linken Solidarität ! Die TAZ muss sich wieder auf sozialistische Themen hin orientieren, sonst wird es Konsequenzen geben.

  • E
    EGAL

    auch die antideutschen bahamasredaktion hätte es nicht

    besser machen können.

    nur das mit den kugeln im gesicht,das hört sich so nach hinrichtung an.das müßt ihr noch üben.

    es sollte auch vielmehr herrausgestellt werden das sich die schiffen zwar in internationalen gewässern befanden,aber das die zwillen eine reichweite bis israel hatten,aus der sich das recht zur enterung ableitet.

    mit fotos von den waffenlieferungen für die hamas und von den gewehren der ihh hätte der artikel mehr emotionen wecken können.

     

     

    soviel antideutschen unsinn habe ich lange nicht mehr gelesen.

     

    es stellt sich nur eine frage und die wurde in dem artikel nicht beantwortet.

    MIT WELCHEM RECHT

  • KA
    kai aus der kiste

    sehr stolz kann die taz auf ihre stammleser nicht sein. wie kai aus der kiste kommen die hoch sobald irgendetwas angereichert wird mit einer portion objektivität oder sorgfaltspflicht eines journalisten. In entebbe sortierten die ersten deutschen linken Faschisten Juden aus, bis 2010 hat sich dieser Hass gehalten.

  • D
    Demokrat

    Habe nur einige Kommentare überflogen, da ich sonst hätte kotzen müssen.

    Also ganz ehrlich "taz" - fühlt ihr euch wohl mit eurem antisemitischen Rotfaschisten-Jihadisten-Unterstützer-Klientel?

  • HL
    Hans Lotus

    An manche Mitkommentatoren hier:

     

     

    Oh Mann,

     

    wird hier tatsächlich immer noch von einer "unrechtmäßigen" Blockade bzw. eines "unrechtmäßigen" "Angriffs" in internationalen Gewässern schwadroniert?

     

    Die Sache ist längst klar für jeden, der es wirklich wissen will!

     

    In kriegerischen Auseinandersetzungen kann eine Seeblockade verhängt werden, die militärische Maßnahmen auch in internationalen Gewässern rechtfertigt. Dazu ist nur noch notwendig, daß der Umfang der Seeblockade vorher bekannt war und vorher eindeutig gewarnt wurde.

     

    Alle Punkte sind erfüllt.

     

    Dazu das

     

    San Remo-Manual zum internationalen Recht, Paragraf 67:

     

     

    Handelsschiffe, die unter der Flagge neutraler Staaten fahren, dürfen nicht angegriffen werden, außer

     

    (a) es gibt vernünftige Gründe anzunehmen, dass sie Kontrabande führen oder eine Blockade brechen und nach vorheriger Warnung, wenn sie die Absicht haben oder deutlich ablehnen zu stoppen oder absichtlich und sich deutlich einem Besuch, einer Durchsuchung oder Aufbringung widersetzen.

     

     

     

     

    Also, laßt euch mal eine bessere Platte einfallen!

  • I
    IhrKacks

    Danke! endlich mal ein guter artikel

     

    so viele kommentare die gegen diesen text wettern - beschäftigt euch lieber mal mit dem thema und glaubt nich alles was rtl sendet oder 3 linke politiker berichten

  • T
    TOM

    Interessant ist auch die Einleitung: "Doch so friedfertig, wie sie vorgaben, waren viele Aktivisten nicht. Die türkische Hilfsorganisation IHH hatte eigene Ziele"

     

    Wow, sie hatten also Ziele? Und was heißt hier nicht friedfertig? Weil also einige ein blödes Lied singen ist es richtig gewesen sie umzubringen? Weil einige andere in einer Gruppe sind die mal angeblich Geld veruntreut hat ist es richtig gewesen? Woran macht man eigentlich die "Unfriedlichkeit" der Leute dort fest?

     

    Interessant ist das keine einzige Waffe die nicht provisorisch war dort gefunden wurde. Ich meine wir reden von DUTZENDEN Aktivisten die alle in eine Art Kriegsgebiet reisen und aus Ländern wo das Waffenrecht weit weniger scharf ist als bei uns und wo jede Familie ein Gewehr daheim hängen hat....

    Dennoch kämpfen sie mit Stühlen und Stangen und dann redet man da was von vorbereitetem Angriff?

     

    Irgendwie lächerlich alles. Weniger lächerlich sind Tote Menschen! Ratet mal aber wer starb?

     

    Antwort A) Die in die falle gelaufenen Israelischen Soldaten

     

    Antwort B) Die toll organisierten IHH Leute die aus dem Hinterhalt meisterlich nen überfall geplant haben?

     

     

    Komisch das bei so einem geplanten und ach so überraschenden Angriff nur die Angreifer sterben. Hmmmm (Vorsicht Ironie und Sarkasmus)

  • M
    moi-même

    Danke, taz! Dieser Artikel war aber sowas von überfällig. Alle anderen Qualitätsmedien hatten schon längst begriffen, dass es dieser Flotte höchstens in einem orwellschen Sinne um Frieden ging ("Frieden ist Krieg"). Der Artikel ist umso wichtiger, als die Linkspartei weiterhin unbelehrbar volles Rohr auf Anti-Israel-Kurs ist und Leute wie der van Aken in Hamburg deutsche Kriegseinsätze (!) gegen Israel (!!!) fordern (http://www.studienbibliothek.org/texte/Kriegstreiber.shtml). Da ist es wichtig, dass wenigstens bei ein paar Menschen, die noch denken statt hassen wollen, ein wenig Wahrheit ankommt.

  • H
    HamburgerX

    Sorgfältig abwägend und daher guter Artikel.

     

    Erdogan sollte wegen seiner Hatz gegen Israel und für seine einseitige Unterstützung von Hamas-Sympathisanten sofort zurücktreten.

  • D
    Dex

    Ja, man darf Schiffe in internationalen Gewässern aufbringen, wenn diese versuchen eine Seeblockade zu brechen. Und wenn diejenigen auf dem Schiff dann versuchen dieses Aufbringen zu verhindern, insbesondere mit Gewalt verhindern zu versuchen, dann sollte man sich nicht wundern, wenn es Tote und Verletzte gibt. Insbesondere wenn jemand versucht Soldaten unter Deck zu verbringen. Und die laut Zeugenaussagen getätigten Aufforderungen von den mitreisenden Aktivisten, dass jene Soldaten nicht totgeschlagen werden sollen zeigen, dass ein schnelles Handeln und auch ein gewaltsames handeln keineswegs unangebracht war. Zumal Israel auch keine guten Erfahrungen mit verschleppten Soldaten gemacht haben.

    Achja, Schrotflinten werden eigentlich nicht bei derartigen Operationen eingesetzt, da sie auf engen Raum zu unzuverlässig sind und man Gefahr läuft die eigenen Leute anzuschießen.

    Natürlich stellt sich auch die Frage, warum, wenn die Israelis sofort losgeschossen haben, hat man dann aus dem Hubschrauber heraus nicht eine sichere Landezone geschaffen und völlig unnötig seine eigenen Soldaten gefährdet.

  • E
    Ex-Tazabonennt

    Ich mag diesen Stil: diese Mischung aus Verfassungsschutzjargon und Bild. Herrlich. Und das unter Mitarbeit von der ach so überparteilichen Susanne Knaul. Es wird immer spaßiger mit der TAZ. Was interessieren mich da die Fakten, die bereits zuvor bekannt waren. Ein knackiger Artikel, der mich ein bissele Schaudern macht, mich überlegen läßt, ob ich jemals wieder einem Soli-Mensch über den Weg traue (natürlich nicht, wenn es um Solidarität für Israel geht), dass ist dieser Artikel allemal wert. Allerdings hält dieser "Laß besser die Finger von allen Soli-Aktionen mit Gaza"-Effekt bei den meisten der TAZ-Leser bedauerlicherweise nur bis zu den nächsten unglaublichen unmenschlichen Verbrechen an der palästinensischen Bevölkerung durch die israel. Besatzer an. Aber ich bin zuversichtlich die TAZ wird ihre Anstrengungen verstärken und verfeinern für 'Ruhe' zu sorgen, korrespondierend mit der Verschärfung der israelischen Besatzung. Danke TAZ

  • J
    jorglehnert

    Ein mutiger und differenzierender Bericht, der nicht leugnet, dass Israel mit dem Aufbringen des Schiffs in internationalen Gewässern das Völkerrecht verletzt hat, der aber auch auf die zahlreiche Indizien hinweist, dass die Führer der Schiffsflotille alles andere als selbstlose Samariter waren. Der Bericht wird Euch bei einem Teil Eurer Stammleser Ärger einbringen.

  • B
    Bandolero

    Dieser Artikel ist ein Lehrstück, wie israelische Propaganda in der taz aussieht.

     

    Doris Akrap am 04.06.2010 in der taz:

     

    "Bereits vor einigen Jahren hatten deutsche Staatsanwälte der IHH vorgeworfen, Spendengelder nicht zu humanitären Zwecken, sondern zum Kauf von Waffen für Glaubensbrüder in Bosnien und Tschetschenien zu verwenden."

     

    Was bei den Untersuchungen vor einigen Jahren rausgekommen ist, erfahren taz-Leser von Doris Akrap nicht.

     

    Doris Akrap am 01.07.2010 in der taz:

     

    "Bereits Mitte der neunziger Jahre hatten deutsche Staatsanwälte der IHH vorgeworfen, Spenden für Muslime in Bosnien nicht wie angegeben zu humanitären Zwecken, sondern zur Finanzierung der islamistischen Milli-Görüs-Bewegung in der Türkei zu verwenden. Und auch im Tschetschenienkrieg sollen Waffen statt Hilfsgüter gekauft worden sein, so die Staatsanwaltschaft."

     

    Was bei den Untersuchungen in den 90er Jahren rausgekommen ist, erfahren taz-Leser von Doris Akrap immer noch nicht.

     

    Dabei erklärte Jürgen Gottschlich bereits am 04.06.2010 in der taz, was es mit den Vorwürfen auf sich hat:

     

    "Die angebliche Gefährlichkeit der IHH, auf die in westlichen Medien derzeit verwiesen wird, basiert auf einem französischen Geheimdienstbericht vom Balkankrieg. Darin wird ihr vorgeworfen, sie hätte islamische Kämpfer nach Bosnien geschleust. 1997 hat sich auch der türkische Geheimdienst mit der IHH befasst, als es darum ging, den Militärputsch gegen die islamistische Regierung Erbakan vorzubereiten. Beide Berichte spiegeln das dahinterstehende politische Interesse."

     

    Verschwiegen wird von Doris Akrap auch, wo die Information herkommt. Dass die Halbwahrheiten zur IHH gezielt von Israel gestreut werden und Pro-Israel-Aktivisten darum gebeten werden, die Halbwahrheiten zur IHH immer wieder zu verbreiten, konnte man bereits am 31.05.2010 im Blog "Arabist" unter dem Titel "How Israeli hasbara works" detailliert nachlesen:

     

    http://www.arabist.net/blog/2010/5/31/how-israeli-hasbara-works.html

     

    Die taz macht sich mit Artikeln wie von Doris Akrap zur Verteilstelle israelischer Propaganda. Mit Journalismus hat das nichts zu tun, insbesondere dann nicht, wenn bewusst verschwiegen wird, dass Israel als Partei des Zwischenfalls darum bittet, diese Information zu streuen.

  • L
    Lunaria

    Und von solchen dschihadistischen Horden lassen sich noch deutsche Friedensbewegte umgarnen. Pfui! Na, immerhin haben neun dieser Wirrköpfe bekommen, was sie wollten. Da kann ich nur den israelischen Soldaten gratulieren, die im Kampf für die Vernunft saubere Arbeit geleistet haben.

  • SZ
    Sun Zu

    Gelungener Schachzug:

     

    Ein planvoll herbeigeführter Propagandasieg auf der ganzen Linie. Mäßiger Aufwand bei hohem Erfolg.

    Wem die Wahl der Mittel gleich ist, auch wenn sie so abscheulich sind wie der in Kauf genommene Tod von Mitläufern, der lässt eben schon mal eine Handvoll junger Männer sterben - für eine (in den eigenen Augen) gute Sache. Wo wäre das anders bei denen, die da an Fäden ziehen?

     

    Die israelischen Kommandosoldaten haten zwar einen dummen Auftrag, der mit militarisrischer Hybris geplant worden war, aber auf dem Schiff kämpften sie um ihr Leben, gegen einen mit Eisenstangen bewaffneten Mob. Wem kann man da verübeln zu schießen?

     

    Völlig offen sarf die Frage bleiben, welcher Seite in diesem ganzen Konflikt die Schuld zukommt. Sicher ist es irgendwie unmenschlich eine ganze Region zu belagern, und keine Versorgungsgüter zu Kindern, Alten, Zivilisten zu lassen. Aber auch der dauernde Beschuss mit Raketen ist sicher nicht nett. Wie wäre hier der Teufel los, würden die Holländer eine Rakete auf Aachen schießen? Da würden wir wohl auch nicht lange zögern, mit dem Ruf nach Gegenmaßnahmen.

     

    Frieden müsste wohl bedeuten, dass beide Seiten zugleich aufhören gegenseitig Krieg zu führen. Dumm nur, dass es viel mehr als zwei Seiten gibt. Und alle zugleich werden wohl nie von alleine aufhören.

  • B
    BNW

    "Bei der Autopsie des 61-jährigen Ibrahim Bilgen fanden die Ermittler Schrot im Gehirn, das offensichtlich von einem Jagdgewehr stammt. "

     

    WTF? Bitte um Recherche, bevor solche

    in sich nicht logischen Sätze einfach abgedruckt werden.

     

    Es ist völlig normal, dass Kommandoeinheiten

    auch Combat-Schrotgewehre einsetzen, da diese

    nicht soviel Penetration haben und man nicht gleich

    den Mensch hinterm Ziel mit erschiesst.

  • T
    TOM

    Und wenn die Passagiere sagen würden die Sonne dreht sich um die Erde und alle anderen außer Ihnen selber sind Affen. Es ist alles KEIN GRUND sie niederzumähen und ein Schiff auf internationalen Gewässern zu kapern! Wo wären wir denn, wenn die Türkei Deutsche Schiffe im Mittelmeer entert mit der Begründung es könnten Waffen für die PKK drauf sein? und später wenn 9 Deutsche dabei sterben anfängt die Historie der Teilnehmer aufzuzählen nach dem Motto: "Passagier A hat mal geklaut, Passagier B hat Nazilieder gesungen, Passagier C hat Spendengelder veruntreut diese und jenes haben D und E gemacht....."

     

    vielleicht wird es zeit vom emotionalen mal auf die Sachfragen zu kommen und diese zu klären. Darf ein Militärhubschrauber Elitesoldaten auf offener See abseilen und die Passagiere gegen Ihren Willen festhalten und Ihr Eigentum beschlagnahmen? Es ist ja bei weitem nicht das erste mal das Israel das macht und wenn jetzt welche sich dagegen mal wehren ist man verwundert. Das könnte öfters in Zukunft passieren! Also liebes Israel, haltet euch doch einfach an eure Gebiete und Grenzen, auch wenn das mal was neues wäre.

     

    Interessant ist auch das jene die 9 Leute töten von Notwehr sprechen. Mal mit Verlaub, welche Notwehr wenn schwerbewaffnete Truppen fremdes Eigentum kapern?

  • A
    arpadi

    Da bleibt einem die Spucke weg; hier werden Eisenstangen und Zwillen mit automatischen Waffen gleichgesetzt! So werden Morde und Hinrichtungen zu Selbstverteidung! Man kann nicht glauben, dass diese Reportage loyal und ehrenhaft gegenüber den (Taz)Lesern ist.

  • LM
    le Mec

    Liebe TAZ, schreibt nur so weiter in diesem pro-zionistischen anti-palästinensischen Duktus. Nur so gelangt Ihr an viele Flattr-Spenden! Welch tolle Erfindung dieses Flattr doch ist, seine Artikel von Spendengeldern abhängig zu machen...fantastisch

  • P
    Pablo

    Respekt,wie die TAZ aus Opfern Täter macht.Man muß schon blind durch die Welt laufen oder für das israelische Außenministerium arbeiten,um so einen BILD-Artikel zu publizieren.

  • K
    keks

    Ich glaube es wäre hilfreich, wenn im Artikel zuerst einmal IHH und die davon unabhängige IHH-Deutschland auseinandergehalten werden könnten.

     

    Und ganz ehrlich. So dramatisch finde ich die Gesänge etc. nicht.

     

    Wenn man auf eine Schiffsfahrt geht mit dem Ziel Gaza und die Israelische Regierung ständig verlauten lässt, man würde die Flottille in jedem Fall stoppen, notfalls auch militärisch, dann ist man auf das Schlimmste gefasst und macht sich halt Mut.

     

    War doch bei den Anti-Atom Demonstrationen auch üblich. Sangen die da nicht "Wehrt euch, leistet Widerstand, gegen die Atomwaffen im Land..."

    oder so ähnlich? wenn sich die Räumungskommandos der Polizei auf den Weg machten.

    Und andere Kulturen haben halt andere Gesänge.

  • CC
    Claus Carstensen

    Es ist nicht immer ein gutes Gefühl, wenn man sagen kann - une muß:

     

    Ich hab es euch schon vorher gesagt.

     

    Es war mir schon bei vorgerigen Artikeln und Kommentaren stets ein Rätsel, wie eifrig Hinweise auf die militanten Hamas-Unterstützer, die die israelischen Soldaten attackiert hatten, bevor die überhaupt vollständig an Bord waren, aus geblendet wurden und die sämtlichen Passagiere und Aktivisten die reinsten Pazifisten waren.

     

    Willkommen in der Realität.

     

    Die Hamas ist eine Terror-Organisation, die Israel komplett auslöschen will, und sie ist von den Gaza-Bewohnern gewählt.

     

    Da sollten sie sich dann nicht beschweren, wenn die Israelis sich vehement gegen dieses Vorhaben der Gaza-Bewohner zur Wehr setzen.

  • S
    stauffenberg

    Der Einsatz hat der Welt gezeigt, dass Europas Unterstützung für Israel Grenzen hat, wo Menschenrechte verletzt werden. Vor dem Einsatz der IHH Schiffe hatten wir nur eine theoretische Vorstellung von der israelischen Blockade. Nun habe wir live Aufnahmen. Es ist letztlich unfassbar, welche Mittel notwendig waren, um Israel endlich zur Lockerung der Blockade zu bewegen.

  • A
    alibeck

    Warum wird bei allen Beatrchtungen der Militanz der Aktivisten denn immer hartnäckig verschwiegen, dass das Schiff in der Holfsflotte in INTERNATIONALEN(!!) Gewässern aufgebarcht worden ist. Passiert so etwas vor Somalia, dann sprechen wir von Piraterie, Warum soll dies in diesem Falle anders sein?

     

    Nicht dass man mich falsch versteht, Antisemitismus lehne ich genauso entscheiden ab wie Rassismus. Aber wenn Israel die Menschrechte mit den Füssen tritt, dann muss es ebenso erlaubt sein dieses Verhalten zu kritisieren wie es das bei Rassisten ist.

     

    Durch dieses Vorgehen stärkt die israelische Regierung nur die radikalen Kräfte in Palestina. Es scheint fast so, asl wäre die israelische Regierung genau daran interessiert.

  • DA
    Dr. Andre Bauer

    Es ehrt die TAZ, dass sie diesen Artikel veroeffentlicht. Aehnliche Informationen gabe es vorher schon in der FR. Bei aller Kritik am israelischen Militarismus (ueber dessen historische Ursachen man streiten mag) hat es bei diesem Vorfall wohl Dinge gegeben, die von vornherein vertuscht wurden, um Israel zu diffamieren. Nur langsam kommt die Wahrheit ans Licht, aber es ist schoen - wie man am beispiel Irak-Krieg sieht - dass es immer wieder Journalisten gelingt, sich freizumachen von Vorurteilen und Manipulationsversuchen. Glueckwunsch, TAZ

  • AK
    Alter Knacker

    Für Ihre treuen Leser brauchen Sie solche Artikel nicht schreiben. Das wollen die nicht lesen, hören oder nur daran denken. Die üblichen Verdächtigen kanzeln das sowieso als zionistische Propaganda ab. Für die Wahrheit muss man erst reifen. Das braucht Zeit. So ging es auch unserer Generation damals, als wir am U-Bahnhof antiimperialistische Pamphlete für das "demokratische Kampuchea", sprich die Killing-Fields verteilten. Auch damals war niemand in der Linken bereit, die Realität zur Kenntnis zu nehmen.

  • M
    mr.mammut

    Liebe taz,

    für den z. T. sehr gut recherchierten Artikel zunächst vielen Dank. Worauf darin jedoch nicht hingewiesen wird, sind folgende Punkte:

    - dass die Berichterstattung über den Vorfall einseitig von Israel bestimmt wurde und wir, da der Forderung das auf dem Schiff und von dessen Passagieren beschlagnahmte Video- und Bildmaterial freizugeben bisher nicht nachgekommen wurde

    - dass Video- und Bildmaterial auch von der IDF gefälscht und manipuliert wurde, z. B. Fotos von Äxten und Nachtsichtgeräten, die sich angeblich auf dem Schiff befanden

    - dass das Aufbringen eines Schiffes in internationalem Gewässer höchst umstritten ist

    - dass es eine vielzahl von Zeugenaussagen von Journalisten und anderen integeren Personen gibt, die der Version der IDF diametral wiedersprechen und nur auf Grund fehlenden, da beschlagnahmten, Bildmaterials nicht ernst genommen werden

    - dass die Frage beibt, warum sich die Aktivisten, so sie denn so gewaltbereit waren, nicht besser bewaffnet haben. Wie hätten sie mit den ihnen zur Verfügung stehenden Waffen glauben können, die Elitesoldaten zu besiegen? Sonst müsste der Schluss gezogen werden, dass die Aktivisten sterben wollten, was nicht nur angesichts des Charakters der Flottile absurd ist.

  • KL
    Klaus Lichti

    Zwei Dinge machen mir bei dieser Geschichte Sorgen.

     

    1. Die militanten Aktivisten (IHH) haben schon eine Stunde vor der akuten Phase der Enter-Aktion gewußt, daß sie kommt? Und haben niemanden sonst gewarnt? Böse Geschichte.

     

    2. Wieso findet eigentlich niemand mehr die Attacke in internationalen Gewässern so verwerflich wie ich? Hätte Israel nicht mindestens warten müssen, bis das Schiff in ihren Hoheitsgewässern war?

     

    Mir scheint, 1. wird zur Beschönigung von 2. von der gesamten versammelten Journaille verwendet, das kann doch nicht sein. Die Presse hat hier ja wohl die Aufgabe, unabhängig und neutral zur Meinungsbildung beizutragen. Hofberichterstattung hätte eigentlich mit dem 2. Deutschen Kaiserreich beendet sein sollen, leider findet man aber immer noch viel zu häufig gefärbte Berichte, die dem Schreiber wohl das Wohlwollen der Mächtigen erhalten oder bringen sollen.

  • K
    Klausi

    War irgendwie schon ein paar Stunden nach dem Entern dr Schiffe bekannt. Wieso braucht man hier so lange für?

  • M
    Moritz

    Dieser Bericht scheint ist einseitig und wirkt gezwungen. Natürlich kann man davon ausgehen, dass bei den über 700 Aktivisten auch einige dabei waren, die auf körperliche Gewalt setzten. Schwarze Schafe gibt es überall. Hätten die Passagiere ein Jagdgewehr gehabt, dann wäre es sicher gefunden worden. Die Israelis haben die Schiffe akribisch untersucht. Es geht aber gar nicht darum, ob die Passagiere immer lieb und nett waren, der Angriff auf das Schiff in internationalen Gewässern war letztlich ein Akt der Piraterie. Wenn man danach geht, dann könnte die Polizei in Deutschland jedes Jahr zum 1. Mai auf hunderte Menschen das Feuer eröffnen. Außerdem kann man von israelischen Elitesoldaten auch erwarten, dass man auf solch einen illegalen Vorgang zumindest gut vorbereitet ist. Neun Menschen zu erschießen ist keine Kleinigkeit. Man stelle sich nur einmal vor, die Israelis hätte ein Hilfsschiff zur Opposition im Iran geschickt. Neun tote Israelis wäre mehr als ausreichend, um das Regime in Teheran eindeutig als Schuldigen auszumachen. Niemand würde heute überlegen, ob die israelsischen Aktivisten vielleicht Stöcke hatten.

  • D
    Dobbs

    Trotzdem bleibt das vorgehen der israelischen Armme unrechtmäßig. Sie haben auf internationalem Gewässer Schiffe gekapert. Wenn ich die Aussagen von Mankell und den anderen stimmen, hat sich das Militär trotz allem gegen jedes Recht verstoßen. Also ein Akt der Piraterie nachwievor.

  • FV
    Franz von Hahn

    Ein dickes Danke für einen so informativen Artikel!

  • BH
    Balthe Haak

    Das ist doch kalter Kaffee...soll das etwa eine Entschuldigung sein dass man ein Schiff in internationalen Gewässern aufbringt? Das ist immernoch ein Verbrechen, ganz egal wem die Flotte gehört und was dieser Jemand angeblich getan hat.

  • D
    david

    es wird sicher nur minuten dauern, bis sich hier einige beschweren, dass die taz ploeztlich mal nicht anti-israelische sentiments verbreitet.

     

    irgendein end-the-occupation suppenkaster hat ja unter umstaenden probleme, wenn mal nicht seine geliebte hamas hochgelobt wird.

  • SS
    Sepp Schilehrer

    Danke an die taz, dass sie endlich mal bereit ist, die Wahrheit darzulegen.

     

    Wie sagte es der erwähnte Ex-Abgeordnete der Linken:" Ziel der Mission war es nicht, Hilfsgüter an die UNO zu übergeben, Ziel war die Durchbrechung der Blockade". Somit war die israelische Aktion auch völkerrechtlich gedeckt.

     

    Wie töricht doch diese selbsternannten pax-christi-Friedensengel und die Linken sind!! Wer sich mit potentiellen sarazenischen Selbstmordattentätern ins Bett legen will, soll dies tun. Aber er soll sich nicht hinter dem Mäntelchen der Friedensaktivität verstecken!!!!

  • E
    Ebru

    Toll recherchierter Artikel, Danke!!!

  • B
    Brainfucker

    klingt wie eine rechtfertigung für den israelischen einsatz obwohl er laut aussage des israelischen militärs in internationalen gewässern geschah! es war ja nun mal nich so das die gaza-aktivisten die soldaten erst eingeladen haben um sie dann hinterrücks abzuschlachten. man stelle sich mal die internationalen reaktionen vor, wäre es umgekehrt gelaufen: die türkei hätte ein israelisches schiff in internationalen gewässern angegriffen... man, man dann wären aber gleich nen paar atombomben unterwegs in die türkei. aber dann isses natürlich gut weil man die türkei kurzerhand zur achse des bösen gezählt hätte und feindliche kämpfer natürlich rechtelos sind.

     

    und überhaupt: warum ist ein jüdischer gottesstaat per se gut und ein islamischer gottesstaat per se böse??? beides is scheiße weil religion und demokratie sich nicht vertragen. also ich bin gegen jegliche gottesstaaten auf der erde, die bringen uns nur gewalt, hass und unterdrückung aber erzähl das mal so nem gläubigen...

  • M
    max

    voll krass neu hier alles. da hat sich ja jemand richtig mühe gegeben. gibts auch gleich noch neue rechtliche erkenntnisse über angriffe auf schiffe in internationalen gewässsern? und was ist daran verwerflich, nicht nur hilfsgüter bringen zu wollen, sondern auch eine rechtswidrige blockade durchbrechen zu wollen, bzw. auf eben die rechtswidrigkeit dieser blockade aufmerksam machen zu wollen?

    was soll dieser artikel? er bringt nichts neues, ist also mitnichten investigativ und macht den eindruck, als müsse man auch wochen nach dem überfall weiterhin daran arbeiten, die israelische aktion in ein besseres licht zu stellen, indem man nachweist, dass auf der anderen seite doch "die bösen " am werk waren.

  • A
    Anonymous

    Dieser isrealkritikkritische Artikel ist längst überfällig. Danke und weiter so!

  • R
    reblek

    "Offen vertraten die Organisatoren der 'Free Gaza-Flotille', wie Greta Berlin oder Bülent Yildirim schon vor der Abfahrt sagten, dass es nicht in erster Linie darum gehe, Hilfsgüter nach Gaza zu bringen, sondern Israels Blockade zu brechen."

     

    Da frage ich doch mal ganz naiv, warum das ein illegitimes Anliegen sein soll.

  • J
    jonas

    "Kugel aus nächster Nähe ins Gesicht..."

     

    Fangschuss oder Zufallstreffer in einem Handgemenge/Kampf... das sollte doch am Eintrittswinkel relativ leicht zu klären sein. Und damit wäre dann zumindest aufgelöst, ob durch das Militär eine Art Hinrichtung vorgenommen wurden.

     

    Ich kann mir aber eigentlich nicht vorstellen, dass die Soldaten direkt das Feuer eröffnet haben... dann wäre kaum ein Aktivist mit Stock oder Stange zum Schlagen gekommen. Immerhin sprechen wir von einer Spezialeinheit, da kann man Erfahrung an der Waffe wohl voraussetzen.